Robo-Adviser

BAWAG kauft 49 Prozent des Wiener Fintechs Savity

Das Team von Savity. © Trending Topics
Das Team von Savity. © Trending Topics

Die BAWAG P.S.K. erwirbt 49 Prozent der Anteile an der Fintech Finventum GmbH, die mit Savity ein digitales Tool (einen so genannten Robo-Adviser) für die Vermögensverwaltung auf den Markt gebracht hat. Der Zweck: Savity wird bei der easybank, der Direktbank im Besitz der BAWAG, integriert, um deren Kunden eine Möglichkeit zum Investieren in Fonds zu bieten.

„Wir sind nicht das typische Startup, das eine Runde nach der anderen macht. Wir haben selbst viel Geld in die Hand genommen und haben einen großen Partner gesucht“, sagt Karin Kisling, die Savity gemeinsam mit fünf Mitgründern und drei Business Angels (darunter Christoph Kanneberger von Apex Ventures) 2017 an den Start gebracht hat. Wie viel Geld die BAWAG sich die 49 Prozent kosten hat lassen, ist geheim. Es dürfte sich jedenfalls um einen Millionenbetrag handeln.

„Durch die Partnerschaft mit Savity sind wir in der Lage, unseren Kunden Vermögensverwaltung digital verfügbar zu machen, und zwar zu sehr attraktiven Konditionen. Der Service bietet Kunden Zugang zu Investitionsmöglichkeiten, wobei erfahrene Anlageexperten die Investitionen für die Kunden übernehmen“, so Sat Shah, Mitglied des Vorstands der BAWAG Group und CEO der easybank, in einer Aussendung. „Wir sind zuversichtlich, dass das erfahrene Team und das einzigartige Produktangebot, das Savity anbietet, perfekt zu den Werten der easybank und der BAWAG Group passen.“

Ab 10.000 Euro

Savity nun ist ein Tool, bei dem Kunden einer Bank ab 10.000 Euro Investitionsmöglichkeiten in Fonds bekommen. „Wir wollen für Leute, die sich nicht gut am Kapitalmarkt auskennen, eine Lösung liefern“, sagt Kisling zu Trending Topics. Investiert wird insgesamt in etwa 250 verschiedene Fonds, im Schnitt sind es 17 Assets pro Kunde.

Die Investments, die Savity für Bankkunden macht, werden an die Risikofreudigkeit, die Anlageerfahrung, das Einkommen, die Vermögenssituation und die gewünschte Laufdauer des Nutzers angepasst. So kann man etwa entscheiden, dass nicht in Fonds investiert wird, die wiederum in Atomenergie investieren. „Wir versuchen im Onboarding zu verstehen wie du tickst“, sagt Kisling.

© Savity
© Savity

„Unsere Zielgruppe sind Sparer“

„Die Leute, die zu uns kommen, sind smart, marktaffin und wissen was sie tun“, sagt Kisling. „Unsere eigentliche Zielgruppe sind die Sparer. 177 Milliarden Euro liegen auf den Sparbüchern der Österreicher, weil wir hier eine sehr hohe Sparquote im Land haben. Aber die wenigsten Leute haben die Zeit und das Know-how, in Aktien zu investieren. Deswegen ist eine Lösung, wie wir sie anbieten, spannend.“

Wer sich für die Anlageform entscheidet, muss auch wissen, dass sie natürlich mit Verlustrisiko verbunden ist. „Verlustrisiko können wir nicht ausschalten. Wir weisen ganz klar darauf hin, dass man auch Geld verlieren kann“, sagt Kisling. Für die Nutzung von Savity ist eine Fee von 0,99 Prozent p.a. (inkl. Mehrwertssteuer) fällig, Incentive Fees (also wenn ein Robo-Adviser einen Anteil vom Gewinn der Anlagen bekommt) gibt es keine.

+++ Robo-Adviser: „FinTechs tun sich noch schwer, den Markt durcheinander zu wirbeln“ +++

Intermediär zwischen Sparer und Bank

Mit dem Investment der BAWAG sieht sich Savity nun gut am österreichischen Markt aufgestellt und will als nächsten Markt Deutschland angehen.  „Wir können das Geschäftsmodell nicht drei anderen Banken anbieten, und der österreichische Markt ist zu klein, um mit mehreren Banken zusammenarbeiten“, sagt Kisling. „Deutschland ist der erste Markt, den wir angehen wollen.“

War Savity bislang direkt an Endkonsumenten gerichtet, soll die Zusammenarbeit mit der easybank nun viel mehr Nutzer bringen. „Unser Geschäftsmodell ist B2B2C, wir sehen uns als Intermediär zwischen dem Sparer und der Bank“, sagt Kisling. „Wir sind schnell zum Schluss gekommen, dass B2C keinen Sinn macht“, bei Partnerbanken könne man viel besser Kunden bekommen.

Wie viele neue Kunden die easybank Savity bringen könnte, wird nicht öffentlich kommuniziert. Nur so viel: „Damit wir eine B2B-Beziehung in Erwägung ziehen, muss ein Partner ein Kundenpotenzial von mehr als 10.000 Kunden für uns haben.“

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