Die Gründe für den jüngsten Bitcoin-Crash
Lanre Ige und Eliezer Ndinga sind Research Associates bei der 21Shares AG, einem Krypto-Asset-Manager aus der Schweiz. In diesem Gastbeitrag beschäftigen sie sich mit den Ursachen für den jüngsten Crash von Bitcoin.
Finnland verkündete am vergangenen Donnerstag, dass das Land sein Recht wahrnehmen wird, von Drogenhändlern beschlagnahmte Bitcoin im Wert von über 69 Millionen US-Dollar zu verkaufen. Obwohl es keine öffentlich zugänglichen Belege für diesen Verkauf gibt, spricht aus unserer Sicht vieles dafür, dass dieser Vorgang bei kurzfristig agierenden Händlern zum Teil zur negativen Marktstimmung am Wochenende beitrug.
Der Krypto-Markt erlebte am vergangenen Montag eine Korrektur von bis zu 26 Prozent. Diese begann am vergangenen Sonntag, als auf unregulierten Krypto-Börsen Wochenend-Händler einen Derivate-getriebenen Flash-Crash auslösten. Die Händler hebelten diese Finanzinstrumente in der Erwartung auf eine neue Krypto-Spitze von 40 Tsd. US-Dollar zu stark nach oben. Was eine Kaskade von Liquidationen von über zwei Milliarden US-Dollar zur Folge hatte.
Ansturm auf Bitcoin: Ärger über Krypto-Börsen wegen Ausfällen
Probleme bei Coinbase
Verschärft wurde dieser Einbruch durch Probleme mit einigen anderen Krypto-Börsen wie Coinbase, bei denen Service-Ausfälle auftraten, sodass die Gebote einiger User behindert wurden – was den Verkaufsdruck aufgrund von Preisdiskrepanzen gegenüber anderen Börsen noch stärker verdeutlicht. Darüber hinaus spielte das Problem mit Coinbase eine wichtige Rolle bei der Ankurbelung des Abwärtstrends an den Futures-Märkten, da viele Derivatebörsen für ihre Indexberechnungen auf den Preis-Feed von Coinbase angewiesen sind. Die bärische Stimmung der letzten zwei Tage wurde noch verstärkt, als der CIO von Guggenheim auf Twitter argumentierte, dass der Preisanstieg von Bitcoin in naher Zukunft nicht nachhaltig sei. Diese Aussage führte in gewissem Maße zu Panikverkäufen bei Marktteilnehmern, die in den letzten Wochen Krypto-Währungen gekauft hatten.
Für weniger als eine Stunde wurde Bitcoin bei einem Niveau von 30,6 Tsd. US-Dollar gehandelt, hat aber seitdem seine Verluste wieder aufgeholt und nun liegt er bei knapp 34.000 US-Dollar. Rückblickend hat Bitcoin am 2. Januar dieses Jahres zum ersten Mal in der Geschichte die 30.000 US-Dollar -Marke durchbrochen und verzeichnet seit Anfang 2020 einen Anstieg von fast 400 Prozent.
Der harte Bitcoin-Kurs von MicroStrategy wird einigen zu steil
Abstürze kommen immer wieder vor
Obwohl die vergangenen Performances nicht immer ein genauer Hinweis auf zukünftige Entwicklungen darstellt: Auch am 5. Januar 2017 stürzte der Bitcoin um 20 Prozent ab, nachdem er kurz zuvor nach einem dreijährigen Bärenmarkt ein neues Allzeithoch von über 1.000 US-Dollar erreicht hatte. Danach legte bis zum Ende des Jahres um 2.500 Prozent zu. Am vergangenen Montag wiederholt sich diese Geschichte, als der Bitcoin um mehr als 20 Prozent abstürzte, nachdem er vor kurzem nach einer dreijährigen Baisse ein neues Allzeithoch von über 30.000 US-Dollar erreicht hatte. Während die vorangegangene Hausse von 2017 vor allem Retail getrieben war, handelt es sich diesmal eindeutig um eine organische Nachfrage, die institutionell getrieben ist und vor allem auf makroökonomischen Faktoren basiert.
21Shares: Bitcoin is a „Systematic Hedge Against Monetary Inflation And Geopolitical Instability“
Quellen:
- https://www.bloomberg.com/news/articles/2021-01-11/bitcoin-drops-most-over-two-days-since-may-as-volatility-resumes?sref=vuYGislZ
- https://twitter.com/woonomic/status/1348703519201628162?s=20
- https://twitter.com/ScottMinerd/status/1348493010338803713?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1348493010338803713%7Ctwgr%5E%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.bloomberg.com%2Fnews%2Farticles%2F2021-01-11%2Fbitcoin-drops-most-over-two-days-since-may-as-volatility-resumes
Rechtliche Hinweise:
Das in diesem Beitragenthaltene Material dient ausschließlich Informationszwecken. Die 21Shares AG und ihre verbundenen Unternehmen empfehlen keine Maßnahmen auf der Grundlage dieser Informationen. Das Material ist weder als Angebot oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers, noch als Anlageberatung auszulegen. Darüber hinaus stellen diese Informationen keine Zusicherung dar, dass die hier beschriebenen Anlagen für eine Person geeignet oder sinnvoll sind. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für künftige Kursentwicklungen.