Studie

Bitcoin-Mining erzeugt ähnlich hohe Klimaschäden wie Rohöl

Bitcoin © Kanchanara on Unsplash
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Mit The Merge hat Ethereum vor Kurzem den Wechsel von Proof of Work zu Proof of Stake geschafft. Das neue Konsensverfahren soll vor allem wesentlich energieeffizienter als das mit Proof of Work verbundene Mining sein. Ethereum gilt nun als deutlich umweltfreundlicher als Bitcoin, die ungeschlagene Nummer Eins auf dem Kryptomarkt. Viele gehen sogar davon aus, dass Ethereum Bitcoin so ernste Konkurrenz machen kann. Denn das BTC-Mining wird immer stärker wegen des hohen Klimaabdrucks kritisiert.

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Bitcoin ist „digitales Rohöl“

Nun hat eine Studie der University of New Mexiko untersucht, wie hoch die Umweltbelastung durch Bitcoin-Mining im Zeitraum von 2016 bis 2021 wirklich war. Die Forschenden haben analysiert, wie intensiv der Energieverbrauch und die damit verbundenen CO2-Emissionen durch BTC-Mining hier waren. Dabei zeigt sich, dass Klimaschäden pro Coin durch BTC-Mining mit der Reifung der Branche eher zu- als abnehmen. Im Durchschnitt war jeder geschaffene US-Dollar an BTC-Marktwert für 0,35 Dollar an globalen Klimaschäden verantwortlich, was als Anteil am Marktwert im Bereich zwischen der Rindfleischproduktion und dem als Benzin verbrannten Rohöl liegt.

„Zusammengenommen stellen diese Ergebnisse eine Reihe von Warnsignalen für die Nachhaltigkeit dar. Während BTC von Befürworter:innen als ‚digitales Gold‘ angepriesen wird, handelt es sich aus Sicht der Klimaschädigung eher um ‚digitales Rohöl'“, warnen die Forscher. Im Jahr 2020 verbrauchte das Mining etwa 75,4 Terawattstunden an Strom. Damit hätte Bitcoin mehr Energie verbraucht als Österreich (69,9 Terawattstunden im Jahr 2020) oder Portugal (48,4 Terawattstunden).

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CO2-Emissionen sind angestiegen

In der Studie zeigt sich ein allgemeiner Aufwärtstrend beim BTC-Stromverbrauch und eine enge Korrelation zwischen den BTC-Preisen und dem Energieverbrauch im Mining. Es gab einen Rückgang der BTC-Börsenpreise und des Mining-Energieverbrauchs im Sommer 2021. Dieser liege wahrscheinlich zum Teil am Verbot Chinas für Finanzinstitute und Zahlungsunternehmen, Transaktionen im Zusammenhang mit Kryptowährungen durchzuführen.

Da der Mining-Aufwand im Laufe der Zeit zugenommen hat, gehen die Forscher von einem steilen Anstieg der CO2-Emissionen pro erzeugter Coin aus. Unter Verwendung einer globalen Schätzung des Standorts von BTC-Minern und des lokalen Strommixes sowie regionaler CO2-Emissionskoeffizienten nach Erzeugungsart sei ein im Jahr 2021 geschürfter Bitcoin für den 126-fachen Ausstoß im Vergleich zu einem im Jahr 2016 geschürften BTC verantwortlich. Es handle sich um einen Anstieg von 0,9 auf 113 Tonnen CO2 pro Coin von 2016 bis 2021.

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Erneuerbare können Klimaschäden reduzieren

Die globalen Klimaschäden aller im Jahr 2021 geschürften Bitcoins übersteigen laut der Studie 3,7 Milliarden Dollar. Zwischen 2016 und 2021 werden die globalen BTC-Klimaschäden auf insgesamt zwölf Milliarden Dollar geschätzt. Zeitweise überstiegen die Schäden sogar den Marktwert der Kryptowährung. Im Durchschnitt erzeugte eine Coin zwischen 2016 und 2021 Klimaschäden in Höhe von 4.632 Dollar.

Ein Argument, das Bitcoin-Fans oft in Bezug auf die Klimaschäden einbringen, ist dass viele Miner mittlerweile auf saubere Energiequellen wie Windkraft oder Photovoltaik setzen. Der Crackdown in China hatte laut den Forschenden hier jedoch einen negativen Effekt, da in der Volksrepublik zum Mining viel Wasserkraft zum Einsatz kam. Nun habe sich der Anteil der Verwendung von fossilen Energien wieder verstärkt. Die Studienautoren geben an, dass ein größerer Fokus auf erneuerbare Energien die CO2-Emissionen deutlich reduzieren könnte.

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Forscher empfehlen Wechsel zu Proof of Stake

„Digitale Güter werden sich wahrscheinlich durchsetzen und Innovationen in eine Vielzahl wirtschaftlicher Dimensionen bringen, die für die Menschen einen Wert darstellen. Es ist wichtig, diesen breiteren Kontext von den Elementen dieser digitalen Wirtschaft abzugrenzen, die Nachhaltigkeits- und Klimaprobleme beinhalten könnten“, schreiben die Autoren. Ihnen zufolge wäre eine Umstellung von Proof of Work auf Proof of Stake ratsam, um die Klimaschäden zu reduzieren. Doch sie selbst merken an, dass dieser Schritt bei Bitcoin derzeit sehr unwahrscheinlich ist.

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