Mobile Payment

Bluecode: Der Herausforderer von Apple Pay holt nochmal 12 Millionen Euro

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Christian Pirkner von der Blue Code International AG haben wir über die vergangenen Jahre als einen kennen gelernt, der es mit den ganz Großen da draußen aufnehmen will. In Pirkners Fall sind die ganz Großen Google und Apple. Mit seinem Mobile-Payment-Dienst Bluecode will der Unternehmer einen Service für Banken, den Handel und Endnutzer schaffen, der unabhängig von Apple Pay und Google Pay funktioniert und Daten und Wertschöpfungskette in Europa belassen, anstatt sie in die USA wandern zu lassen.

Für diesen Masterplan hat Bluecode nun eine weitere große Finanzierungsrunde abgeschlossen. Nach der Wachstumsfinanzierung in Höhe von 11,2 Millionen Euro im Herbst 2018 (Trending Topics berichtete) und der diesjährigen EU Horizon 2020-Förderung von 1,9 Millionen Euro sichert sich die ursprünglich in Tirol entwickelte Mobile-Payment-Lösung nun ein weiteres Investment über 12 Millionen Euro. Wer die Investoren sind, wird auch dieses Mal nicht verraten – es soll sich jedenfalls um „dieselben branchennahen Family-Offices aus Europa“ handeln, die schon 2018 mehr als 10 Millionen Euro springen ließen, um das in der Schweiz ansässigen Unternehmen zu finanzieren.

+++ Bluecode: Knapp 2 Millionen Euro EU-Förderung für Payment-Lösung +++

Große Warnung vor Google und Apple

„Seit dem Start von Apple Pay und Google Pay ist das Interesse an unserer Mobile-Payment-Lösung dramatisch gewachsen. Für viele Teilnehmer in der Banken- und Handelsbranche ist nun offensichtlich, wie ihr Geschäftsmodell durch außereuropäische Drittanbieter in Gefahr gerät“, so Pirkner, herausfordernd wie immer. „Wir wollen die zusätzlichen Mittel dafür einsetzen, dass unsere Bank- und Handels-Partner noch schneller von unserer Technologie profitieren und ihren Endkunden als Alternative sicheres Bezahlen per Smartphone auf Basis europäischer Regeln bieten können.“

Derzeit ist Bluecode als App für iPhone und Android erhältlich, Partnerbanken sind die deutsche Sparkassen-Finanzgruppe, Raiffeisen Oberösterreich, Hypo Tirol Bank, BKS Bank und Hypo Niederösterreich. Im Handel wird die Payment-Lösung von der Globus-Gruppe, Konsum, den Rewe-Töchtern Billa, Merkur und Bipa und der Spar Österreich-Gruppe unterstützt. Zusätzlich gibt es noch Partnerschaften mit Alipay aus China und cashpresso aus Österreich.

+++ Bluecode warnt vor Apple Pay: „Für heimische Banken steht viel auf dem Spiel“ +++

© Bluecode
Mit dem Strichcode am Handy bezahlen – in China ganz normal, in Europa noch nicht © Bluecode

PSD2-Schnittstellen ermöglichen viel

Um aus dem deutschen und österreichischen Markt herauszuwachsen, wird Bluecode das frische Kapital gut brauchen können. Damit weitere Banken in Europa dem Bluecode-Netzwerk betreten können, sollen künftig PSD2-Schnittstellen verwendet werden. „Seit dem PSD2-Start am 14. September 2019 ist es für außereuropäische Drittanbieter noch leichter, die Kundenschnittstelle der Banken für mobiles Bezahlen zu besetzen. Banken dürfen wegen eines kurzfristigen Hypes nicht diese Customer Journey aufs Spiel setzen. Wenn die mobile Kundenbeziehung einmal an fremde Anbieter verloren ist, sind langfristig die Erträge der Banken und die gesamte Wertschöpfungskette europäischer Unternehmen in Gefahr“, warnt Pirkner.

Außerdem soll es Mehrwert-Dienste geben. „Um die Kundenreise in der Banking-App zu halten, wird es unumgänglich sein, damit auch Angebote wie Tickets für den öffentlichen Nahverkehr, Parkplätze, Kulturtickets, E-Scooter, Hotels, Autos und mehr buchen zu können“, so Pirkner. Eine ähnliche Entwicklung hat kürzlich auch die Erste Group gemacht. Das Investment in das tschechische Startup Dateio soll es künftig ermöglichen, eine digitale Rabatt-Lösung direkt in das Online-Banking George zu integrieren (Trending Topics berichtete).

+++ Bluecode-CEO: „Wir sind erfolgreich, wenn wir unsere eigene App abdrehen können“ +++

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