Q2 2016

Facebook: Geldmaschine im Dauerstreit mit Datenschützern

Szene aus dem Facebook-HQ in Menlo Park, Kalifornien. © Facebook
Szene aus dem Facebook-HQ in Menlo Park, Kalifornien. © Facebook
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1,7 Milliarden monatliche Nutzer auf Facebook, 2,5 Billionen Posts, 500 Millionen auf Instagram, jeweils rund eine Milliarde in den Messaging-Apps Messenger und WhatsApp: Das Social Network Facebook mit einem aktuellen Börsenwert von etwa 350 Mrd. US-Dollar hat einen beispiellosen Datenschatz auf seinen Servern angehäuft, die zu Geld gemacht werden. Im zweiten Geschäftsquartal 2016 konnte die Firma von Mark Zuckerberg 6,4 Milliarden US-Dollar Umsatz machen (2 Mrd. US-Dollar davon Gewinn).

Fast alles stammt aus dem Werbegeschäft (6,2 Mrd. US-Dollar), und davon wiederum kommen 5,2 Mrd. US-Dollar aus dem Geschäft mit mobiler Werbung (84 Prozent). Pro Nutzer machte Facebook in dem Geschäftsquartal 3,82 US-Dollar Umsatz. Ein User in Nordamerika ist 14,34 US-Dollar wert, einer in Europa 4,72 US-Dollar, einer in Asien 1,77 US-Dollar.

In Echtzeit durchleuchtet und getrackt

Smartphones, also iPhones und jene mit Android-Betriebssystem, sind damit die Plattformen, über die Facebook seine Einnahmen macht. Mittlerweile sind es 60 Millionen Firmen weltweit, die Geld für Facebook-Werbung ausgeben. Ihnen gefällt besonders, dass sie die Reklame spezifischen Zielgruppen zeigen können, die Facebook auf Basis der Nutzerdaten (Demografie, Nutzungsverhalten, Interessen, Likes, etc.) berechnet.

Der Lebensmittelkonzern Mondelez etwa kann via Facebook und Instagram Teenager finden, die Süßigkeiten abseits von Schokolade mögen – sie bekommen Werbung für „Sour Patch Kids Gum“ zu sehen. Die Firma Lighting Etc. konnte 25 bis 45 Jahre alte Hausbesitzer mit Interesse an Innendesign targeten, die innerhalb eines 35-Meilen-Radius rund um Fort Worth in Texas leben. Nissan erreichte bei Facebook Menschen in der Türkei, die ein Auto kaufen wollen.

Facebook-Werbung bekommen immer mehr Nutzer auch außerhalb des Social Networks zu sehen. Denn das so genannte Audience Network sorgt dafür, dass personalisierte Werbung auch in Apps und auf Webseiten Dritter angezeigt wird. Die von Facebook als „People Based Advertising“ bezeichnete Methode sorgt dafür, dass Nutzer eindeutig über verschiedene Geräte und Apps hinweg eindeutig wiedererkannt werden. Außerdem geht Facebook mit Hilfe seiner Tochterfirma Atlas mittlerweile so weit, seine Nutzer bis hinein in Geschäfte zu tracken, um dort zu messen, ob sie beworbene Produkte kaufen (TrendingTopics.at berichtete).

Im Dauerstreit mit Datenschützern

Stets in der Kritik von Datenschützern, muss sich Facebook aufgrund der Datensammelei, seiner Nutzungsbedingungen und des Nutzer-Trackings mit Datenschutzbehörden auseinandersetzen. Das Oberverwaltungsgericht in Hamburg sah zuletzt nach einer Forderung des Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar Facebook nicht dazu verpflichtet, auch Pseudonyme anstatt nur Klarnamen zuzulassen. Auch die belgische Datenschutzbehörde blitzte mit einer Klage ab: Facebook darf weiterhin das so genannte „Datr“-Cookie verwenden, um Nichtmitglieder zu erfassen. Das geschehe zu Sicherheits-, aber nicht zu Werbezwecken.

Ungemach könnte Facebook aber in Deutschland drohen. Dort hat das Bundeskartellamt ein Verfahren gegen das Social Network wegen Verdachts auf Marktmachtmissbrauch durch Datenschutzverstöße eröffnet. „Für werbefinanzierte Internetdienste wie Facebook haben die Nutzerdaten eine herausragende Bedeutung. Gerade deshalb muss auch unter dem Gesichtspunkt des Missbrauchs von Marktmacht untersucht werden, ob die Verbraucher über die Art und den Umfang der Datenerhebung hinreichend aufgeklärt werden“, so Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts.

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