Falling Walls Lab Austria: Molekularbiologin punktet mit VR-Brillen für Ärzte
Sie möchte die „Mauer zwischen Wissenschaft und Fiktion“ durchbrechen: Beim Ideenwettbewerb Falling Walls Lab Austria hat die in Wien forschende Molekularbiologin Julia Pazmandi den ersten Platz und damit ein Ticket für die große Konferenz in Berlin am 8. November gewonnen. Das Falling Walls Lab ist für junge, innovative Wissenschaftler einer der wichtigsten internationalen Wettbewerbe, der seit 2011 jedes Jahr in mittlerweile 50 Ländern die besten Köpfe und spannendsten Ideen sucht.
VR-Datenbrillen für Ärzte
Pazmandi konnte sich bei der österreichischen Vorausscheidung an der TU Graz gegen 13 weitere Teilnehmer durchsetzen. Ihre Idee: Sie will mit Hilfe von Virtual-Reality-Brillen für Ärzte die Diagnose von seltenen Krankheiten vereinfachen. Dazu sollen etwa Analysewerte aus Gewebs- oder Blutproben dreidimensional dargestellt werden. Ärzte sollen so komplexe Daten einfacher sichten können. Insgesamt geht es darum, menschliche und künstliche Intelligenz smart miteinander kombinieren zu können, um eine bessere medizinische Versorgung leisten zu können.
Pazmandis Forschungsprojekt ist am CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Akademie der Wissenschaften angesiedelt, genauer gesagt am dortigen Ludwig Boltzmann Institut für seltene und nicht diagnostizierte Krankheiten.
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Publikums-Voting in Alpbach
Die Zweit-, Dritt- und Viertplatzierten des Grazer Vorentscheids werden am 22. August im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche für ein zweites Ticket nach Berlin antreten. In Alpbach wird sich dann weisen, ob David Nderu von der Eberhard-Karls-Universität Tübingen (er forscht im Bereich der Malariadiagnose durch Mikrowellen), Bianca Grabner von der TU Graz (pharmazeutische Wirkstoffsynthese) oder Laurin Herbsthofer vom CBmed und der Med Uni Graz (Clinical Biomaker Research) das Publikums-Voting für sich entscheiden kann.
Der Falling Walls-Wettbewerb ist durchaus ein gutes Sprungbrett für junge Forscher in die Startup-Welt. 2018 etwa konnte sich schließlich das Wiener Startup UpNano das Ticket nach Berlin sichern. UpNano hat einen hochauflösenden 3D-Druck für Mikrobauteile entwickelt und patentiert und konnte sich 2019 bei der #glaubandich-Challenge den Titel „Startup des Jahres“ holen.
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