KSV1870-Umfrage

Firmen vertrauen auf staatliche Finanzspritzen – unabhängig von Notwendigkeit

© Christian Dubovan / Unsplash
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Österreichs Wirtschaft befindet sich laut einer Umfrage des Kreditschutzverbands KSV1870 auf „Vor-Krisen-Niveau“. Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie beurteilen zwei Drittel der befragten Unternehmer:innen die eigene Geschäftslage positiv. Ein sehr wichtiger Aspekt bei der Bewältigung der Krise sind staatliche Finanzspritzen. Die Mehrheit der Unternehmen vertraut während der Pandemie auf diese Hilfsmaßnahmen. Spannend dabei: Für ein Drittel davon hat diese Unterstützung eigentlich keine wirtschaftliche Notwendigkeit.

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Finanzspritzen in Anfangsmonaten der Pandemie

An der Umfrage im August haben rund 1.100 heimische Betriebe teilgenommen. Davon vertrauen 54 Prozent auf die wirtschaftlichen Unterstützungsmaßnahmen der Bundesregierung, um die Pandemie zu meistern. In vielen Fällen besteht hier jedoch keine wirkliche Dringlichkeit. „Retrospektiv lässt sich bilanzieren, dass jedes dritte Unternehmen, das wirtschaftliche Hilfe in Anspruch genommen hat, auf die staatliche Finanzspritze verzichten könnte und trotzdem ‚überleben‘ würde“, so Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870 Holding AG.

Entstanden sind diese „Mitnahmeeffekte“ laut dem Kreditschutzverband in erster Linie in den Anfangsmonaten der Pandemie. Hier bestand viel Unsicherheit darüber, ob das Überleben von Unternehmen angesichts des ersten Lockdowns sicher war. Doch mittlerweile habe sich gezeigt, dass auch ohne Finanzspritzen viele Firmen die Krise bewältigen konnten. Gegenüber dem Frühjahr 2021 sehen mittlerweile um 20 Prozent mehr Unternerhmer:innen das Geschäft positiv.

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„Nach wie vor äußerst fragile Situation“

Zudem hat sich die heimische Zahlungsmoral während der vergangenen zwölf Monate ein weiteres Mal verbessert, obwohl sich diese ohnehin bereits seit Jahren auf hohem Niveau befindet. Quer über alle Branchen hinweg wird jede siebente Rechnung in Österreich zu spät bezahlt. Damit hat sich das heimische Zahlungsverhalten gegenüber dem Vorjahr weiter verbessert. Während zuletzt 77 Prozent der offenen Forderungen pünktlich beglichen wurden, sind es in diesem Jahr bereits 87 Prozent.

Auffallend ist dabei, dass sowohl Firmen- (Zahlungsdauer von 24 Tagen) wie auch Privatkund:innen (13 Tage) ihr hohes Niveau trotz coronabedingt instabiler Wirtschaftslage halten konnten. Jedoch braucht der Bund durchschnittlich 33 Tage, was außerhalb des von der EU gesetzlich festgelegten Zahlungsziels von 30 Tagen liegt. Bei den Firmenkund:innen gilt die Ineffizienz in der Verwaltung (49 Prozent) als Hauptursache für verspätete Zahlungen. Bei den Privaten ist es die Vergesslichkeit (51 Prozent). Immer seltener gilt dagegen die Pandemie als Grund für die zu späte Bezahlung von Rechnungen.

Es geht also für heimische Firmen nach den Turbulenzen der Corona-Krise wieder bergauf. „Trotzdem befinden wir uns nach wie vor in einer äußerst fragilen Situation, auch wenn die Zeichen im Moment klar auf Aufschwung stehen. Es benötigt weiterhin einen gemeinschaftlichen Kraftakt, damit sich der sprichwörtlich seidene Faden zu einem widerstandsfähigen Seil entwickeln kann“, gibt Vybiral zu bedenken.

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