L’ORÉAL-UNESCO

„For Women in Science“: Stipendienvergabe für Forscher:innen aus Österreich

Wissenschaftlerin © CDC/unsplash
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Am 22. November 2023 werden in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften die L’ORÉAL Österreich-Stipendien im Rahmen der globalen Initiative „For Women in Science“ in Kooperation mit der Österreichischen UNESCO-Kommission vergeben. Die Stipendien belaufen sich auf je 25.000 Euro und richten sich an Frauen aus den Bereichen Naturwissenschaft, Medizin und Mathematik.

Frauen in der Wissenschaft fördern 

Weniger als 4 % der Nobelpreise für Wissenschaft wurden jemals an Frauen verliehen und lediglich 11 % der leitenden Forschungspositionen in Europa sind von Frauen besetzt. Angesichts der zahlreichen Krisen, die die Welt gegenwärtig erlebt, sollte die globale wissenschaftliche Gemeinschaft keine Zeit verschwenden, die Leistungen von Wissenschaftlerinnen anzuerkennen und zu fördern. Denn sie spielen gleichermaßen eine entscheidende Rolle in der Bewältigung aktueller Herausforderungen und tragen zusätzlich zur Vielfalt im Wissenschaftsbereich bei.

Aus diesem Grund wurde For Women in Science im Jahr 1998 in Zusammenarbeit mit der UNESCO ins Leben gerufen. Die Initiative soll Frauen in der Wissenschaft stärken, Hindernisse auf ihrem Weg überwinden und sie aktiv an der Bewältigung globaler Herausforderungen teilhaben lassen. In den letzten 25 Jahren hat das For Women in Science-Programm mehr als 4.100 Forscherinnen aus über 110 Ländern unterstützt, besondere wissenschaftliche Leistungen gewürdigt und junge Frauen für eine wissenschaftliche Karriere begeistert.

Stipendienverleihung für Forscher:innen aus Österreich

Die L’ORÉAL Österreich Stipendien, seit 2007 in Zusammenarbeit mit der Österreichischen UNESCO-Kommission vergeben, unterstützen jährlich vier vielversprechende Grundlagen-Forscherinnen in den Bereichen Medizin, Naturwissenschaften und Mathematik. Diese Stipendien werden seit Beginn vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung verdoppelt, was es Women in Science ermöglicht hat, bis Ende 2022 insgesamt 67 vielversprechende Karrieren von Frauen in der Forschung zu fördern.

So findet am 22. November 2023 in den Räumlichkeiten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften die nächste Verleihung der L’ORÉAL Österreich Stipendien im Rahmen der weltweiten Initiative For Women in Science statt. Die Stipendien belaufen sich auf je EUR 25.000 und richten sich an Frauen aus den Bereichen Naturwissenschaft, Medizin und Mathematik.

Das Event wird zudem von hochkarätigen Gästen begleitet, darunter Kenneth Campbell, General Manager von L’ORÉAL Österreich Deutschland Schweiz, Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission, Heinz Fassmann, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, und Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

In diesem Jahr dürfen sich die folgenden Wissenschaflerinnen über die Stipendienvergabe freuen:

  1. Anna Bychek, MSc, eine Physikerin von der Universität Innsbruck
    Das Forschungsprojekt von Bychek konzentriert sich auf die Entwicklung von Superradiant Active Optical Atomic Clocks. Ihr Hauptziel besteht darin, ein neuartiges Schema für aktive Atomuhren zu untersuchen, das einen stabilen Betrieb in einem einfacheren und robusteren Gerät verspricht. Das Programm entwickelt eine neue Art von aktiven optischen Atomuhren, die als Superradiant Clocks bezeichnet werden. Sie arbeitet im Rahmen ihrer Promotion an der Theorie der Licht-Materie-Wechselwirkungen und der superradianten Emission von Licht durch Atome in einem optischen Hohlraum. Ihr Beitrag zielt darauf ab, einen Mechanismus zur Inversion der atomaren Population für die kontinuierliche Arbeit der Superradiant Clock zu entwickeln. Das Forschungsprojekt ist von großer Bedeutung für die Entwicklung präziser, kompakter und leicht zu bedienender optischer Atomuhren, die in Bereichen wie Navigationssystemen, Gravitationswellendetektoren, Tests der Relativitätstheorie und vielen weiteren Anwendungen eingesetzt werden können.
  2. Aglaja Kopf, PhD, eine Molekularbiologin von der Medizinischen Universität Wien
    Das Forschungsprojekt CIA Granuloma konzentriert sich auf sogenannte „granulomatöse Erkrankungen“, die weltweit Millionen betreffen und oft einen chronischen Verlauf mit hoher sozioökonomischer Belastung haben. Granulome sind evolutionär alte Strukturen, die sich als Schutzmechanismus entwickelt haben, um schädliches Material zu eliminieren oder zu umkapseln. Die „granulomatöse Entzündung“, gekennzeichnet durch kompakte Zellaggregaten und Narbengewebe, ist ein pathologisches Merkmal vieler granulomatöser Erkrankungen. Das Hauptrisiko für Organtransplantationen besteht in der Vernarbung des Gewebes, da gezielte Therapien fehlen und Organfunktionen verloren gehen. Das Forschungsziel von Kopf ist die Untersuchung der Rolle von „Granulom-assoziierten Fibroblasten in der Pathogenese“. Durch unvoreingenommene systemweite Analysen, Bioengineering von menschlichem Gewebe und fortschrittliche Mikroskopie, insbesondere die dreidimensionale Rekonstruktion von Granulom-Sphäroiden mit menschlichem Patientenmaterial, werden Zell-Zell-Interaktionen auf molekularer Ebene analysiert. Die erwarteten Vorteile dieser Arbeit erstrecken sich von einem kohärenteren Verständnis grundlegender zellbiologischer Funktionen bis zu potenziellen Kandidaten für therapeutische Ansätze.
  3. Charlotte Zajc, PhD, eine  Biochemikerin von der Universität für Bodenkultur Wien
    Ihr Projekt „Features of scFvs that influence tonic signaling of CAR T cells“ konzentriert sich darauf, das optimale Design von CARs (chimäre Antigenrezeptoren), die auf T-Zellen angewendet werden, zu verstehen. Bei Krebspatient:innen, insbesondere Kindern, die nicht gut auf herkömmliche Therapien ansprechen oder mehrere Rückfälle erleiden, bieten CAR T-Zelltherapien eine vielversprechende Alternative. Die Herausforderung besteht darin, die besten Schlüssel (CARs) zu identifizieren, um effiziente T-Zellen zu konstruieren, die Tumorzellen erkennen und zerstören können. Die Forschung zielt darauf ab, die spezifischen Merkmale von scFvs (single chain fragment variables), den Bausteinen der CARs, zu entschlüsseln, um zu verstehen, warum bestimmte Schlüssel zu Ermüdung und Ineffizienz der CAR T-Zellen führen. Durch das Zusammensetzen dieser Puzzlesteine wird angestrebt, das Design der CAR T-Zellen zu optimieren und damit die Effektivität der Therapie zu steigern, um eine breitere Palette von Krebsarten erfolgreich behandeln zu können.
  4. Federica Caforio, PhD, eine angewandte Mathematikerin von der Universität Graz
    Das Forschungsprojekt „Integration of physics-based and data-driven models for Cardiac Digital Twinning“ von Caforio konzentriert sich auf die Entwicklung von „In-silico-Modellen“ der Herzfunktion, die mathematische, physikalische und datengesteuerte Ansätze integrieren. Durch die mehrskalige 3D-Modellierung der Herz-Elektromechaniken ermöglicht das Team die umfassende Darstellung des Organsverhaltens während des Herzschlags, unter Berücksichtigung von Blutzirkulation und physiologischen Aspekten. Die Forschung zielt darauf ab, personalisierte Modelle für die klinische Anwendung zu entwickeln, wobei moderne Methoden des maschinellen Lernens für die genaue Kalibrierung von elektromechanischen Herzmodellen verwendet werden. Das Projekt integriert einzigartige Ansätze, darunter datengesteuerte Machine Learning-Methoden, zur Lösung inverser Probleme in multiphysikalischen Modellen der Herzfunktion und bietet einen neuartigen, personalisierten Ansatz für die kardiovaskuläre Modellierung. Diese Fortschritte sollen dazu beitragen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser zu verstehen, die Diagnose zu verbessern und personalisierte Therapieansätze zu entwickeln.

Zwei FWS-Preisträgerinnen erhielten 2023 Nobelpreis

Dass die Anerkennung wissenschaftlicher Leistungen auch zu weiteren Erfolgen führen kann, zeigt die folgende Nachricht: Die zwei For Women in Science Preisträgerinnen Katalin Karikó und  Anne L’Huillier wurden im Oktober 2023 mit Nobelpreisen in ihren jeweiligen Forschungsgebieten Medizin und Physik ausgezeichnet. Während die Biochemie-Professorin Katalin Karikó für ihre Arbeit, die mRNA-Impfstoffe gegen Covid-19 ermöglichte, gewürdigt wurde, erhielt die Atomphysik-Professorin Anne L’Huillier die Auszeichnung für ihre experimentellen Methoden zur Erzeugung von Attosekunden-Lichtimpulsen für die Untersuchung der Elektronendynamik in der Materie.

Mit der Verleihung der Nobelpreise an Katalin Karikó und Anne L’Huillier in dieser Woche erhöht sich die Zahl der Nobelpreisträgerinnen unter den Preisträgerinnen des internationalen L’Oréal-UNESCO For Women in Science Awards auf sieben, nachdem Christiane Nüsslein-Volhard (Nobelpreis für Medizin 1995), Ada Yonath (Nobelpreis für Chemie 2009), Elizabeth H. Blackburn (Nobelpreis für Medizin 2009), Emmanuelle Charpentier (Nobelpreis für Chemie 2020) und Jennifer A. Doudna (Nobelpreis für Chemie 2020) diese Auszeichnung erhalten haben.

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