Climate

Forscher warnen: Grüne Energie bedroht Lebensraum vieler Tiere

Solarenergie, Photovoltaik, Sonnen, Solar
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Im Zeichen der Klimakrise werden weltweit große Anlagen für erneuerbare Energie errichtet. Große Felder aus Photovoltaik-Panelen oder Windenergie-Farmen werden allerdings oft in den natürlichen Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere gebaut und bedrohen so die Artenvielfalt.

Mehr als 2.200 solcher Anlagen sollen weltweit bereits in Naturschutzgebieten stehen, warnen Forscher der University of Queensland in Australien – das seien 17 Prozent aller Anlagen für erneuerbare Energie. Rund 170 der untersuchten 12.500 Einrichtungen würden sogar in Gegenden stehen, die offiziell unter Naturschutz stehen und gar nicht bebaut werden dürfen.

Deutschland stellt viele Anlagen in die Natur

„Energieanlagen und die Infrastruktur um sie herum, wie zum Beispiel Straßen und verstärkte menschliche Aktivitäten, können der Natur unglaublich schaden“, sagte der leitende Studienautor Jose Rehbein zur BBC. Die meisten Anlagen in Grünoasen hat offenbar Deutschland errichtet: 258 Anlagen für erneuerbare Energie in schützenswerten Gebieten zählten die Studienautoren dort – beinahe gleich viele wie in Spanien.

Die Forscher gehen zudem davon aus, dass sich die Situation verschlimmern wird. 900 Anlagen, die die Biodiversität bedrohen, seien gerade in Errichtung. Und der starke Ausbau erneuerbarer Energie in Afrika und Asien könnten ebenfalls eine Bedrohung von Naturschutzgebieten bedeuten. Die Forscher gehen davon aus, dass durch den Ausbau in Ländern wie Indien oder Nepal die Zahl der Anlagen in Lebensräumen vielfältiger Arten in den kommenden acht Jahren um 42 Prozent ansteigen könnte.

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Wasserkraft in Naturschutzgebieten

Alleine in Nepal würden sich 100 Wasserkraft-Anlagen in solchen Gebieten befinden. Die Autoren empfehlen, bei der Planung besser auf die Natur zu achten. „Im Selous-Weltkulturerbegebiet in Tansania hat die Regierung also gerade grünes Licht für einen massiven Damm gegeben, ein riesiges Wasserkraftprojekt, das einen großen Teil dieses Nationalparks komplett zerstören wird“, sagt Co-Autor James Allen von der Amsterdam University. „Wenn wir diese Entwicklungen zulassen, wird die Artenvielfalt verschwunden sein, lange bevor sich der Klimawandel auf sie auswirkt“, mahnt Allan.

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Auch die sinkenden Kosten für erneuerbare Energie dürften den Ausbau weltweit befeuern. Bereits jetzt liegen die Kosten für Strom aus neu zu errichtenden Photovoltaik- oder Windenergie-Anlagen in allen großen Märkten unter denen neu zu errichtender Kohlekraftwerke. Das geht aus einer Studie des internationalen Think-Tanks Carbon Tracker Initiative hervor.

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