60 Minutes

Google-CEO: „AI ist tiefgreifender als Feuer und Elektrizität“

Google CEO Sundar Pichai. © Maurizio Pesce (CC BY 2.0) via Flickr
Google CEO Sundar Pichai. © Maurizio Pesce (CC BY 2.0) via Flickr
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

„Das wird jedes Produkt in jeder Firma beeinflussen.“ War es einige Jahre eher still um große Ansagen in Sachen AI seitens CEOs, ist nun wieder die Zeit gekommen. In einem Interview mit der Nachrichtensendung „60 Minutes“ von CBS hat der Alphabet- und Google-Chef Sundar Pichai ein ausführlicheres Interview über seine Ansichten bezüglich Künstlicher Intelligenz gegeben. Pichai, der den Google-Gründern Larry Page und Sergey Brin folgte, beschreibt AI in dem Interview als „tiefgreifendste Technologie, an der die Menschheit arbeitet. [AI ist] Tiefgreifender als Feuer, Elektrizität oder alles, was wir in der Vergangenheit gemacht haben.“

Google bzw. der Mutterkonzern Alphabet steht in Sachen AI ordentlich unter Druck. Galt Google unter anderem wegen der Tochterfirma DeepMind stets als führend bei KI, so hat Microsoft mit dem Startup Open AI und dessen ChatGPT den Internet-Riesen unter Zugzwang gebracht. Weil die GPT-Sprachmodelle derzeit in immer mehr Anwendungen vordringen – Bing, Klarna, Stripe, DuckDuckGo usw. -, muss Google mit seinen eigenen AI-Services dagegen halten. Und zwar an zwei Fronten: Zum einen soll die Internet-Suche unter dem Projektnamen „Magi“ komplett umgekrempelt werden und um AI-Features aufgefettet werden. Und zum anderen muss Google Microsofts Cloud-Dienst Azure, der Open-AI-Services für andere Unternehmen zugänglich macht, im Zaum halten. Auch Amazon, mit den web Services Marktführer bei Cloud, drängt in den Bereich vor.

Bei Google geht es um sehr viel. 2022 machte der Internet-Konzern Alphabet 162 Milliarden Dollar mit Suchmaschinenwerbung. Selbst wenn sich Microsoft mit dem GPT-verstärkten Bing nur wenige Prozent Marktanteile schnappt, entspricht das vielen Milliarden Dollar Umsatz, die dann Google fehlen. Außerdem soll Microsoft mit Samsung und Apple verhandeln. Würde Bing statt wie bisher Google als Standard-Suchmaschine in den Smartphones eingestellt, dann würde das Marktanteile bei Mobile Search Richtung Microsoft verschieben. Bei diesen Deals geht es um viele Milliarden.

Projekt „Magi“: Google baut Search gegen die ChatGPT-Bedrohung radikal um

Fortgeschrittenere Versionen von Bard werden zurück gehalten

Auch wenn Pichai die Schattenseiten von AI kennt – Job-Verlust, Verschiebung von Macht, Kontrollverlust, Fake-News usw. – sieht er die Technologie positiv. Er meint, dass in fünf bis zehn Jahren jede:r einen persönlichen AI-Assistenten hätte, der beim Arbeiten helfe – etwa, wenn es darum geht, bestimmte Tasks zu priorisieren. Laut Pichai würde vor allem die Wissensarbeit disruptieren – also etwa die Jobs von Schreiber:innen, Accountants, oder Programmierer:innen. Der Google-CEO meint auch, dass er dafür verantwortlich sei, fortgeschrittenere Versionen des (derzeit in limitierter Beta-Version verfügbaren) KI-Chatbots Bard noch zurückzuhalten, solange diese noch nicht sicher für die Nutzung wären.

Man wolle zuerst, auf Basis von Nutzer:innen-Feedback, zusätzliche Sicherheits-Layers einführen, bevor eine neue Version von Bard veröffentlicht wird. Es sei aber gut, dass Teile der Technologie veröffentlicht worden sei, „sodass Leute wie du und ich verarbeiten können, was da gerade passiert, und eine gesellschaftliche Debatte darüber entsteht.“ Diese gesellschaftliche Debatte findet etwa im EU-Parlament statt. Dort wird derzeit darum gerungen, was AI künftig darf und nicht darf – mit entsprechenden Verboten und Einstufungen in Hochrisiko-Anwendungen (mehr dazu hier).

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