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„Grüne Welle Wien“: App von Kapsch sieht Ampelphasen vorher

App Grüne Welle Wien © PID/Christian Fürthner
App Grüne Welle Wien © PID/Christian Fürthner
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Um die globale Klimakrise zu stoppen, sind tiefgreifende Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen unerlässlich. Dazu gehört unter anderem der städtische Straßenverkehr, der täglich große Mengen an CO2 und Feinstaub abwirft. Neben E-Mobilität und einem starken Netz auf öffentlichen Verkehrsmitteln ist auch die „Grüne Welle“ ein wichtiger Aspekt eines nachhaltigen Verkehrs. Das bedeutet, dass Fahrer:innen durch smarte Technologie Ampelphasen vorhersehen und so unnötige Stopps und Staus vermeiden können. Genau so eine Anwendung testet die Stadt Wien jetzt in Kooperation mit der Wiener Verkehrstechnologiefirma Kapsch TrafficCom mit der App „Grüne Welle Wien“.

„Verkehrsfluss und CO2-Bilanz verbessern“

„Klar ist, dass die Öffis in Wien das Fortbewegungsmittel Nummer Eins bleiben. Wir setzen hier auf den weiteren Ausbau und dehnen außerdem Rad- und Fußwege weiter aus. Darüber hinaus arbeiten wir auch an Maßnahmen zum Klimaschutz im Straßenverkehr. Die smarte Verkehrssteuerung hilft dabei, den Verkehrsfluss und dadurch die CO2-Bilanz zu verbessern. Mit der Anwendung Grüne Welle Wien können wir bereits 15 Prozent der Emissionen einsparen“, sagte Ulli Sima, Stadträtin für Mobilität und Digitalisierung, bei der Präsentation der App am Donnerstag Vormittag.

Kapsch: Verkehr braucht intelligente Straßen und flexible Bepreisung

Die Handy-Software befindet sich momentan noch in der Pilotphase und wird auf ihre Sicherheit getestet. Rund um die Ringstraße, die Prinz-Eugen-Straße und den Landstraßer Gürtel sowie auf dem Donaukanal vernetzt sie 75 Ampelanlagen. Sie zeigt an, in welcher Phase sich die nächste Ampel befindet. Sowohl Auto- als auch Radfahrer:innen können sie nutzen. Befinden sie sich vor einer roten Ampel, zeigt ein Countdown an, wie viele Sekunden diese noch rot bleibt. Um gar nicht erst vor einer roten Ampel zu landen, zeigt die Anwendung mithilfe eines beweglichen grünen „Teppichs“ an, wie schnell sie im Rahmen der Geschwindigkeitsbegrenzung fahren sollten, um bei Grün die nächste Kreuzung zu erreichen. Das erfordert teilweise langsameres Fahren.

Grüne Welle reduziert auch Feinstaub

„Wien kann mit dieser Anwendung einer echter Vorreiter bei der nachhaltigen Mobilität werden. Es ist mit der Grünen Welle möglich, nicht nur CO2, sondern auch Feinstaub zu reduzieren. Fahrer:innen sparen dadurch Sprit und bremsen nicht mehr so häufig. Vor allem kann die App aber auch ihr Verhalten nachhaltig beeinflussen. Sie sind nämlich so aktiv in das Verkehrssteuerungssystem eingebunden und fahren aktiv auf umweltschonendere Weise“, erklärte Georg Kapsch, CEO von Kapsch TrafficCom, am Donnerstag Vormittag.

Ridepooling: Vielversprechende Mitfahrgelegenheit für einen klimafreundlicheren Verkehr

Die Anwendung funktioniert momentan mit der GPS-Funktion des Smartphones. Beim Radfahren könne es laut Kapsch noch zu kleinen Ungenauigkeiten kommen. Auch könne „manchmal Unklarheit“ bei grünen Ampeln bestehen, wenn öffentliche Verkehrsmittel wie Straßenbahnen über eine Kreuzung fahren und möglicherweise Vorrang haben. In diesem Fall zeigt die App statt einer Grünphase nur einen Graubereich an. In der Präsentation funktioniert die Anwendung schon sehr gut, sie kann die Ampelphasen sehr zeitgenau vorhersagen. Durch Machine Learning soll das System künftig noch genauer werden. Zu bedenken ist jedoch, dass die App noch nicht mit einem Navigationssystem verbunden ist. Diese Möglichkeit will Kapsch künftig testen.

Start von Großprojekt „Verkehrsmanagement 2.0“

Laut Sima handelt es sich bei Grüne Welle Wien nur um den Auftakt zu einem Großprojekt zur Digitalisierung des Wiener Straßenverkehrs. Neben den vernetzten Ampeln sind auch Anwendungen wie ein intelligentes Navigationssystem geplant, das auf Verkehrssituationen wie Staus oder Schulwege reagieren kann. Das sogenannte „Verkehrsmanagement 2.0“ soll auch künftig direkt in den Fahrzeugen verfügbar werden. Dadurch soll Wien auch für die Integration des autonomen Fahrens bereit sein.

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