Handelsverband: Maskenpflicht wird überwiegend befürwortet
Die Corona-Pandemie hat erhebliche Auswirkungen auf Händler und Restaurants – das ist bekannt. Aber wie sieht es auf der Konsumentenseite aus? Dieser Frage ist der Handelsverband gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitute Mindtake nachgegangen. Wir fassen die Ergebnisse zusammen.
Beim Kaufverhalten zeigt der neue Consumer Check ein deutliches Bild: Während 23 % der Österreicher seit Beginn der Krise verstärkt im Onlinehandel einkaufen, trifft dies im stationären Handel nur auf 8 % der Konsumenten zu. Andererseits geben 15 % an, seit Krisenbeginn weniger online zu shoppen, im klassischen Handel beläuft sich der Anteil der „Einkaufsmuffel“ allerdings auf 24 %. Befragt wurden für die Studie 501 Personen zwischen 18 und 69 Jahren, die repräsentativ für die österreichische Bevölkerung nach Geschlecht, Alter & Bundesland waren.
Weniger teure Anschaffungen
„Corona wirft wie befürchtet einen langen Schatten auf das Konsumklima. Das zeigt sich jetzt insbesondere bei kostspieligen Anschaffungen, etwa Autos. Mehr als jeder fünfte Österreicher verschiebt zurzeit größere geplante Anschaffungen im Handel oder streicht diese komplett“, bestätigt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands. Rund 20 Prozent der Befragten haben eine größere Anschaffung um Wochen (8,6 Prozent) oder Monate (11,6 Prozent) nach hinten verlegt.
62 Prozent würden sich impfen lassen
Spannend auch die Frage nach dem Impfverhalten. „Sollte es einen Impfstoff gegen COVID-19 geben, würden Sie sich impfen lassen?“, wollten die Studienmacher wissen. Die doch eindeutige Antwort: Eine Mehrheit von 62% der Österreicherinnen und Österreicher würde sich impfen lassen, sobald es einen wirksamen Impfstoff gegen Covid-19 gibt. Und auch die Maskenpflicht trifft auf positive Resonanz: „Was die am 24. Juli wiedereingeführte bundesweite Maskenpflicht in Supermärkten betrifft, hat die Bevölkerung eine klare Meinung: Fast 80 % befürworten diese Maßnahme zur Eindämmung des Coronavirus“, so Rainer Will.
Abstand halten vor Hände waschen
Als „sinnvolle“ Maßnahmen gegen das Coronavirus gelten der Studie von Handelsverband und Mindtake zufolge die Einhaltung eines Mindestabstandes von einem Meter (50 %), regelmäßiges Händewaschen (49 %) und das Tragen von Schutzmasken (47 %). Auch das Vermeiden von Menschenmassen sehen 47 Prozent der Befragten als sinnvoll an.
Nachfragesteigerung im Hygienesektor
Wenig überraschend indes: Über die stärksten Nachfragesteigerungen dürfen sich Hygieneprodukte wie Mundschutz (59 %), Desinfektionsmittel (48 %), Seife und Einweghandschuhe (je 27 %) freuen. Auch Lebensmittel werden von 18 % der Verbraucher häufiger gekauft als vor der Krise. Das dürfte eine direkte Folge der verstärkten Home Office-Nutzung sein. Das Freizeitverhalten wiederum ist in andere Bereiche abgewandert. 36 Prozent der Befragten surfen mehr im Internet, die gleiche Menge kocht mehr. Fernsehen (34 %), Spazieren (31 %) und Telefonieren (30 %) haben sich auch intensiviert.
Durchaus „gute“ Regierung
Zuletzt: Die Performance der Regierung. Die bekommt ein gutes Zeugnis: 23 % der 501 Befragten vergeben dafür die Note „Sehr gut“, 43 % ein „Gut“, 21 % ein „Befriedigend“, 7 % ein „Genügend“ und 6 % ein „Nicht genügend“. Etwas besser als noch vor einigen Wochen bewerten die Konsumenten auch die Bemühungen der Regierung, den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie entgegenzutreten. 11 % der Befragten vergeben hierfür ein „Sehr gut“, 29 % ein „Gut“, 31 % ein „Befriedigend“, 14 % ein „Genügend“ und 15 % ein „Nicht genügend“.
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