Auszeichnung

Hermann Hauser erhält Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich – per Post

ARM-Mitgründer und Investor Hermann Hauser. © IECT
Hermann Hauser. © IECT
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Er ist einer der bekanntesten Auslandsösterreicher, ein großer Kopf der Chip-Industrie und eine Instanz, wenn es um Fragen der europäischen und österreichischen Innovationszukunft geht: Der 1948 in Tirol geborene Unternehmer, ARM-Mitgründer und Investor ist jetzt mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik ausgezeichnet worden – der wichtigsten staatlichen Ehrung überhaupt.

Die Übergabe des Ehrenzeichens war übrigens ungewöhnlich. Bedingt durch Corona, wurde es per Post geliefert, anstatt es Bildungsminister Heinz Faßmann persönlich überreicht zu bekommen. Bei dem Ehrenzeichen handelt es sich um eine von vielen verschiedenen Auszeichnungen, die die Republik vergibt. Konkret das „Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich“ (quasi Rang 9) haben auch Künstler Stefan Sagmeister, Hansi Hinterseer oder Herbert Prohaska erhalten.

Hauser hat Physik an der Universität Wien studiert und promovierte dann am renommierten Cavendish Laboratory in Cambridge im Bereich Lasertechnologie. 1978 gründete er die Computerfirma Acorn mit, aus der später ARM (kurz für Acorn RISC Machines) hervorging. Ohne ARM gäbe es heute etwa kein iPhone in der aktuellen Form. Das Unternehmen lizensiert die Chip-Designs an nahezu alle großen Chip-Hersteller, inklusive Apple, und hat einen Marktanteil von mehr als 90 Prozent bei Prozessoren für mobile Endgeräte. Später gründete Hauser wie viele andere Serial Founder eine eigene Investmentfirma – nämlich Amadeus Capital Partners mit Sitz in Cambridge.

Ratgeber auf höchster Ebene

Außerdem ist Hauser im Beirat des European Innovation Council (EIC) und bestimmt dort maßgeblich die Innovationspolitik der EU mit. Und: er ist auch Mitglied des österreichischen Rats für Forschung und Technologieentwicklung (Rat-FTE), also das wichtigste Beratungsorgan der Regierung zu allen Fragen der Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik.

Die Zukunft von ARM ist es schließlich auch, die Hauser kürzlich auf die digitalen Barrikaden stiegen ließ. Wie berichtet soll die Firma, die noch in Besitz des japanischen Finanzinvestors Softbank steht, um 40 Milliarden Dollar an den US-Chip-Riesen Nvidia verkauft werden. Hauser schlug deswegen Alarm. Großbritannien würde durch den Verkauf dem „amerikanischen Vasallentum“ ausgeliefert werden und die Kontrolle über die letzte große europäische Chip-Firma verlieren – und ARM würde eine Waffe im Handelskrieg zwischen den USA und China werden.

Hauser fordert deswegen, dass der Verkauf von ARM an Nvidia verhindert wird. Sein Vorschlag: ARM solle per IPO an die London Stock Exchange zu bringen. Der britische Staat solle als Anker-Investor ein bis zwei Milliarden Pfund dafür in die Hand nehmen (Trending Topics berichtete).

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