Gastbeitrag

„Und dann kam 2018…“: Wiener Startup Herocoin über das Jahr nach Österreichs erstem ICO

Das Herocoin-Team. © Herocoin
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Vor einigen Tagen genau vor einem Jahr – denkbar ungünstig wie wir dachten – trotzten wir allen Widrigkeiten und starteten um 16.00 lokaler Zeit den ersten ICO Österreichs. Der Moment, wenn die ersten Ether bewegt und dafür Herocoin (PLAY) ausgegeben wurden, bleibt unvergessen. Doch es sollten 4 harte Wochen werden, in denen um jeden Investor gekämpft wird und von Development über Operations plötzlich jeder Marketing machen muss.

Ein Jubiläum ist ein guter Anlass, um zu reflektieren und so blicken wir auf ein Jahr zurück in dem wir vieles erlebt & erreicht haben. Aber alles von Anfang an.

Kurz vor ICO-Start crasht der Ether und es werden Spekulationen über einen ICO-Ban in China laut. Im September sagt EZB-Vizepräsident Vitor Constancio öffentlich, dass Bitcoin keine Währung, sondern “ein reines Spekulationsinstrument” sei, und JP Morgan CEO Jamie Dimon geht sogar so weit, Bitcoin “Betrug” zu nennen. Die Investoren waren vorsichtig, jeder Ether ein harter Kampf. Am Ende waren es etwas über 6.000 ETH, auf die wir stolz sind. Sie geben uns die Grundlage, ein Produkt aufs Mainnet zu bringen, das Team auszubauen und ein gesundes Unternehmenswachstum zu garantieren.

Die Veränderung des Markts

Das Jahr 2017 war ein ständiges Auf- und Ab. VCs haben vergessen, wie man Blockchain-Unternehmen bewertet und Investoren reagierten kurzsichtig – war ein Pump, wurde wahllos in jeden ICO investiert, gingen der ETH oder BTC Preis etwas runter, war es plötzlich eine enorme Herausforderung, überhaupt den Soft Cap zu erreichen.

Alles was wir taten, war Neuland: Umsatz- und körperschaftsteuerliche Beurteilung  von Utility Tokens, Smart Contracts und technische Abwicklung für einen ICO, Marketing & Kommunikation für eine neuartige, globale Zielgruppe (weltweite Kampagnen, 24/7 Kundenservice und Bans auf Crypto & ICO Werbung).

Und dann kam 2018.

Ist der Hype vorbei?

Wenn man so will, sind viele Menschen aufgewacht. Projekte werden hinterfragt, kritisch wird verfolgt, ob Ziele erreicht werden und plötzlich geht es allen um die tatsächliche Realisierbarkeit und echte Anwendungsfälle. Endlich ist die Diskussion nicht mehr nur der Preis einer Währung, realisierte Krypto-Gewinne oder wie umfangreich ein Whitepaper aufgeblasen ist, sondern es geht um Lösungen für echten Mehrwert und technisch sinnvolle Erneuerungen. Es geht heuer vor allem darum, wer es schafft, nach einem ICO fokussiert zu bleiben und ein Produkt zu liefern. Der Markt verzeiht nicht mehr so viel, Scams haben ein schwereres Spiel und so findet heuer mehr natürliche Auslese statt.

Viele ICOs werden jetzt regelmäßig verschoben bzw. bleibt der Crowdsale zur Gänze aus, da Investoren erfahrener und kritischer geworden sind und es bei weitem nicht mehr so leicht wie noch 2017 ist.  Versucht wird aktuell, die Coins über “Private Deals” an Großinvestoren zu verkaufen. Eine Entwicklung, die aus unserer Sicht leider gegen den Crowdfunding-Gedanken des ICOs spricht.

Produktfit anstatt Hype & Buzz als Hebel

Der Weg, den HERO seit 2016 kontinuierlich geht, kommt uns jetzt zu Gute. Wir haben kein Blockchain-Produkt geschaffen, weil es jeder macht, sondern weil es der nächste logische Schritt für unser existierendes Produkt war. Die Frage nach dem “Warum?”, die bei so vielen ICOs unbeantwortet bleibt und wie bei Kodak auch vermuten lässt, dass oftmals “FOMO” (Fear Of Missing Out) oder die Gier nach einer Wertsteigerung die einzige Antwort bleibt. Wohingegen Tezos Anfang Juli sein Betanet gelauncht hat und erst kürzlich vermeldete, sich sogar vermehrt im Bereich Gaming zu engagieren.

Für uns war endlich die Technologie da, die die Vision Realität werden lässt: ein Peer-to-Peer-Wettprodukt, das manipulationssicherer, fairer und günstiger ist.

Fest daran festzuhalten Entscheidungen zu treffen, die dem Unternehmen langfristig helfen und nicht Investoren kurzfristige Gewinne bescheren ist immer noch schwer. Das Community-Management hat manchmal alle Hände voll zu tun, aber am Ende wird es sich bezahlt machen. Auch wir mussten lernen, dass wir nicht alles auf einmal machen können. Dass wir priorisieren müssen und langsam wachsen. War Ende 2017 und Anfang 2018 noch wichtig, sowohl steuerliche als auch rechtliche Fragen zu klären und auf Exchanges zu listen, ist seit einigen Monaten nun das Produkt im Vordergrund: der erste Anwendungsfall von HEROcoin (PLAY) wird herosphere.gg. Bei allem was wir tun, entwickeln wir nur für den Mehrwert des Users und so haben wir uns entschieden, die Community schon frühzeitig ins Boot zu holen.

Mit einer Betatest-Gruppe von rund 100 Personen und dem Launch am Testnet Ropsten haben wir bereits Anfang Juni die ersten echten Blockchain-Tests mit Spielen auf herosphere.gg getestet. Für den Schritt aufs Mainnet fehlt uns aktuell nur mehr die volle KYC-Einbindung, die in der Fertigstellung ist.

Und was jetzt?

Wenn wir heuer neben Herocoin hoffentlich weitere Anwendungsfälle sehen, die nutzbar sind und auch genutzt werden wollen, werden die nächsten Herausforderungen nun die Scalability, Usability für “non early-adopters” und daher auch der leichtere Zugang zu Kryptowährungen.

Herocoin wird noch heuer im ersten Use Case (herosphere.gg) fertig eingebunden und für alle User in der Open Beta zugänglich gemacht. Danach wird ein starker Fokus auf dem Ausbau des Angebots auf der eigenen Plattform liegen und im Useraufbau. Für Herocoin selbst wird der erste Use Case auch ein Showcase dafür, wie die Blockchain-Probleme lösen kann und für neue Provider, mit denen wir bereits seit Wochen in intensiven Gesprächen sind, funktionieren kann. Somit wird ein starker Fokus auf dem B2B-Bereich sein.

Ja, wir hätten uns viele Mühen sparen und oft den leichten Weg gehen können. Aber wir waren der festen Überzeugung, dass wir es richtig machen wollen. Dass wir einen Vorzeigefall für die gesamte österreichische Blockchain-Industrie schaffen wollen, und das immer mit einer langfristigen und nachhaltige Strategie. Und somit sind wir auch besonders stolz – zwar erst nach einem Jahr  – in diesen Tagen unseres Jubiläums auch endlich das offizielle Dokument des BMFs vorliegen zu haben, in dem uns in allen wichtigen Fragen und unseren Ausführungen dazu grundsätzlich zugestimmt wird.

Der Grundstein für ein erfolgreiches Blockchain-Unternehmen ist gelegt, das Team geformt, viele Hürden geschafft und sowohl organisatorische als auch visionäre Voraussetzungen geschaffen, um nachhaltig DER Player am Blockchain-Gaming Markt zu werden. Wir stellen von Beginn an den Nutzer in den Fokus und entwickeln zu 100% auf deren Bedürfnisse und Feedback. Diese Entwicklung & Know-How wird nicht nur herosphere.gg zu Gute kommen, sondern auch jedem Gaming-Anbieter, der Interesse an der Hero-Infrastruktur hat.

Paul Polterauer ist CEO und Mitgründer von Herocoin.

Mit Startup300 haben Herocoin und Trending Topics denselben Investor.

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