Insolvenz-Ticker 2024: Das sind die größten Pleiten von Jungfirmen und Unternehmen (KW 04)
Im Vorjahr nahmen Unternehmensinsolvenzen um rund 57 Prozent im Vergleich zu 2021 zu. Das Niveau der Vorkrisenjahre ist damit aber nach wie vor nicht erreicht, der erwartete „Insolvenz-Tsunami“ ist vorerst ausgeblieben. Der Kreditschutzverband erwartet für das aktuelle Jahr aber weiterhin steigende Zahlen, man sehe bis zu 15 Prozent mehr Insolvenzen als im Vorjahr. Trending Topics fasst gemeinsam mit dem KSV1870 Woche für Woche die größten Insolvenzen zusammen und zeigt den Verlauf der letzten Jahre.
Insolvenzen: Vielfältige Probleme
Nach Corona und mit den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise und Teuerung erwarten Expert:innen für 2023 deutlich mehr Firmenpleiten. In den Jahren 2020 und 2021 gingen die Insolvenzen in Österreich stark zurück, was hauptsächlich den zahlreichen Regierungshilfen und Förderungen geschuldet war. Viele Unternehmen hätten sich nur dank der Hilfen und billiger Kredite über Wasser halten können, entstanden seien so auch zahlreiche „Zombiefirmen“. Nun aber ist die Pandemie aber weitestgehend nebensächlich geworden – neue Probleme nehmen ihren Platz ein. Allen voran die hohen Energiepreise und steigende Zinsen. Wie das Zinsniveau in den nächsten Monaten aussehen wird, ist unklar – und damit für viele Unternehmen die nähere Zukunft. Der Kreditschutzverband erwartet bis zu 15 Prozent mehr Insolvenzen, das wären in absoluten Zahlen rund 5.500 Firmenpleiten.
Der Artikel wird laufend erweitert.
Nachfolgend eine chronologische Zusammenfassung der Insolvenzen des Jahres. Die Liste umfasst die drei größten (nach Höhe des Passivas) Insolvenzen pro Monat seit dem Jahr 2019, die Zahlen stammen vom KSV1870. Die aktuellsten Ereignisse stehen oben, die „ältesten“ Insolvenzen ganz unten. Wir aktualisieren die Zahlen wöchentlich. Weiter unten gibt es eine separate Infografik zu den heimischen Startup-Insolvenzen.
Kalenderwoche 04
Abermals führt die SIGNA die Liste an, insgesamt gibt es 154 Insolvenzfälle in dieser Woche.
Kalenderwoche 03
133 Insolvenzen insgesamt, die „Top 3“ sind alle jenseits der 2-Millionen-Euro-Grenze beim Passiva.
Kalenderwoche 02
113 Insolvenzen insgesamt, die SIGNA ist abermals vertreten. Die größte Insolvenz betrifft ein Heizungsunternehmen mit rund 78 Millionen Euro Passiva.
Kalenderwoche 01
Die MGG GmbH verzeichnet ein sattes Passiva von 75 Millionen Euro, insgesamt gab es aber „nur“ 62 Insolvenzen in der ersten Woche des neuen Jahres.
Die größten Insolvenzen von Jungfirmen
Anmerkung: Die wöchentlichen Updates beginnen hier mit der KW 3. Als Jungfirmen gelten laut der hier verwendeten Definition des KSV Unternehmen, die zum Zeitpunkt der Insolvenz maximal 4 Jahre alt sind.
Kalenderwoche 04
58 Insolvenzen von Startups und Jungunternehmen, allesamt mit deutlich unter eine Million Euro Passiva.
Kalenderwoche 03
Interessante Kandidaten: Hygiene Austria als Überbleibsel der Corona-Pandemie, außerdem eine frühere DOTS-Firma unter neuem Namen.
Kalenderwoche 02
37 insolvente Jungunternehmen, auch hier ist die SIGNA vertreten.
Kalenderwoche 01
20 Insolvenzen von Startups, alle davon mit Passiva unter 200.000 Euro.
KSV1870: Unternehmensinsolvenzen 2022 um fast 60 Prozent gestiegen