Hintergrund

10 bis 13 Euro/Monat: Warum die werbefreien Abos für Insta und Facebook so teuer sind

Instagram & Facebook am Smartphone. © Unsplash
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Wer künftig bei Facebook und Instagram nicht mehr Werbung sehen will, kann sich davon künftig freikaufen. Im Web zahlt man ab März 2024 etwa 10, auf Smartphones 13 Euro pro Monat (also 120 Euro bis 156 Euro pro Jahr), um die werbefreie, kostenpflichtige Version der Social-Media-Plattformen verwenden zu können. Das neue Angebot ist eine Reaktion auf die europäische Datenschutzverordnung (DSGVO) sowie zahlreiche Datenschutzklagen, die stets mit dem Werbe-Tracking zusammenhingen. Auch der Digital Markets Act (DMA) der EU spielt eine Rolle, der Big Tech unter stärkere Kontrolle setzt.

EU-Regulierung gerecht werden

„Die Möglichkeit, ein werbefreies Abonnement zu erwerben, trägt den Anforderungen der europäischen Regulierungsbehörden Rechnung, lässt den Nutzern aber gleichzeitig die Wahl und ermöglicht es Meta, weiterhin alle Menschen in der EU, dem EWR und der Schweiz zu bedienen. In seinem Urteil hat der EuGH ausdrücklich anerkannt, dass ein Abonnementmodell, wie das von uns angekündigte, eine gültige Form der Zustimmung für einen werbefinanzierten Dienst ist“, heißt es seitens Metas Platforms, das Facebook und Instagram betreibt.

Doch sind 10 bis 13 Euro pro Monat ein angemessener Preis? Fakt ist, dass Facebook/Instagram durch die User-Gebühren entfallende Werbeeinnahmen kompensieren muss. Da ist interessant, dass der Social-Media-Riese seit vielen Jahren den Werbeumsatz pro User (den so genannten ARPU, also den „Average Revenue Per User“) bekannt gibt:

Facebook verdient in Europa 5 bis 6 Euro pro User/Monat

Im letzten Quartal (Q2 2023) verdiente Facebook 16,80 Euro pro Quartal mit einem europäischen User – das sind also 5,60 Euro pro Monat. 5,60 Euro pro Monat sind aber deutlich weniger, als Facebook/Instagram künftig pro Monat für die werbefreie Version verlangen. Warum der große Unterschied?

Antwort darauf gibt der jüngste Finanzbericht von Meta Platforms, der auch eine Voraussage für die aufkommenden Kosten gibt. 2024 wird der Internet-Konzern 94 bis 99 Milliarden Dollar ausgeben, das ist deutlich mehr als die 87 bis 89 Milliarden Dollar, die 2023 ausgegeben werden. Das sind bis zu zehn Milliarden Dollar mehr als dieses Jahr. Begründet wird das mit erwarteten Mehrkosten für:

  • höhere infrastrukturbezogene Kosten
  • höhere Betriebskosten, die sich aus dem Betrieb einer größeren Infrastruktur ergeben
  • Anstieg der Personalkosten, da man den derzeitigen Einstellungsrückstand abbauen und 2024 zusätzliche Talente zur Unterstützung von Schwerpunktbereichen einstellen muss
  • Weiter deutlich steigende Betriebsverluste für Reality Labs im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der laufenden Produktentwicklungsbemühungen im Bereich Augmented Reality/Virtual Reality und der Investitionen zur weiteren Skalierung des Ökosystems

Wer sich also 2024 dafür entscheidet, 10 bis 13 Euro pro Monat für werbefreie Versionen von Facebook und Instagram zu bezahlen, der muss auch wissen, dass er damit nicht bloß den Service an sich finanziert, sondern auch die wilden Metaverse/AR/VR-Ambitionen von Zuckerberg mitbezahlt.

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