BioTech

Kilobaser: 5-Millionen-Pleite für Grazer BioTech nach gescheiterter US-Expansion

© Kilobaser
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Sie entwickelten seit 2014 so genannte DNA/RNA-Synthesizer, also Geräte zum Einsatz im Labor – und wollten damit ermöglichen, DNA für die Medikamentenentwicklung einzusetzen. Doch daraus wird nun neun Jahre nach der Gründung am Ende nichts. Denn das Grazer BioTech-Unternehmen Kilobaser hat Insolvenz angemeldet – die Passiva belaufen sich auf ordentliche 5,195 Mio. Euro.

BioTech ist bekanntermaßen kapitalintensiv und langwierig – dementsprechend hat auch Kilobaser viel Finanzierung aufgenommen. „Die Erfindung und Entwicklung des Kilobasers erforderte erhebliche Investitionen. Trotz Aufnahme in das Y-Combinator-Startup-Förderungsprogramm in den USA konnten die geplanten Absätze nicht erzielt werden, zumal viele Messen ausfielen“, heißt es des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV).

Y Combinator erreichte nicht nur durch unterstützte Startups Dropbox, Airbnb, Coinbase oder Stripe Berühmtheit, sondern auch durch den ehemaligen Chef. Der EX-Leiter von Y Combinator Sam Altman ist mittlerweile zum CEO des führenden AI-Startups OpenAI geworden und mischt derzeit mit ChatGPT ganze Industrien auf.

Das ist noch keine echte Startup-Pleitewelle, aber es kann noch eine werden

„Zugesagte weitere Investitionsmittel blieben aus“

2021 war im Silicon Valley noch Goldrausch angesagt, doch mit Mitte 2022 drehte sich der Markt. Kilobaser hatte avisierte Deals dann aber offenbar nicht schnell genug unter Dach und Fach bringen können. „Zugesagte weitere Investitionsmittel blieben aus, zumal die potentiellen Investoren ihre Angebote infolge der verschlechterten Situation auf den Aktienmärkten zurückgezogen hätten. Aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel bzw. der geringen Umsätze ist eine Fortführung nicht möglich“, heißt es.

Betroffen von der Pleite sind 19 Dienstnehmer:innen und etwa 30 Gläubiger. Von den etwa 5,2 Mio. Euro Passiva gehen 3,5 Mio. auf ein Darlehen der Gesellschafterin zurück – also der US-Mutter des Grazer Unternehmens. Wie viele andere Startups auch, die in die USA expandieren, hat Kilobaser eine US-amerikanische Muttergesellschaft eingerichtet. Anfang 2021 war das Startup in den renommierten Startup-Accelerator Y Combinator aufgenommen worden. Doch die US-Expansion fruchtete nicht; nach aktuellem Stand ist auch keine Fortführung und Sanierung beabsichtigt.

Insolvenz-Ticker 2023: Das sind die größten Pleiten von Jungfirmen und Unternehmen (KW 27)

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