Studie

Ladestationen für E-Autos in Österreich kosten in kommenden Jahren Milliarden

Eröffnung der E-Ladestelle in 1190 Wien, Billrothstraße 42 © Wien Energie/FOTObyHOFER/Christian Hofer, 21.6.2018
Eröffnung der E-Ladestelle in 1190 Wien, Billrothstraße 42 © Wien Energie/FOTObyHOFER/Christian Hofer, 21.6.2018

Bisher haben sich E-Autos in Österreich noch kaum durchgesetzt. Der Anteil am Gesamtmarkt liegt nach wie vor im niedrigen einstelligen Prozentbereich – „günstigere“ Modelle wie das Tesla Model 3 läuten aber einen kleinen Boom ein, wie die Zahlen bereits zeigen (Trending Topics berichtete). Bis 2030 könnte der Anteil der Elektrischen am PKW-Bestand also auf elf Prozent wachsen, prognostizieren Experten der TU Wien in einer Studie: 590.000 E-Autos wären das in absoluten Zahlen.

Energiebedarf steigt nur gering

Führt das auch zu einem starken Anstieg des Energieverbrauchs in Österreich? Die Zunahme ist laut Studie überraschend gering. Der zusätzliche Energiebedarf gemessen am Gesamtbedarf Österreichs soll demnach bis 2030 2,2 Terawattstunden betragen – das wären 3,2 Prozent des derzeitigen Gesamtbedarfs. Für Netzbetreiber sind allerdings die Spitzenlasten eine Herausforderung, die Entstehen, wenn mehrere E-Autos gleichzeitig mit sehr hoher Leistung („Ultraschnellladen“) aufgeladen werden.

Die weniger gute Nachricht: der Ausbau der notwendigen Ladeinfrastruktur wird teuer. Bis 2030 haben die Forscher unter der Leitung von Werner Tober vom Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik den Bedarf in ganz Österreich auf 857.000 Ladestellen geschätzt. Zum Vergleich: 2018 gab es in ganz Österreich 2.699 herkömmliche Benzin/Diesel-Tankstellen.

Nur noch E-Autos? 7,2 Mio. Ladestellen erforderlich

Die Kosten für den Aufbau des dichten Lade-Netzes schätzen die Studienautoren auf stolze sechs Milliarden Euro – alleine in Wien wären in den nächsten zehn Jahren Investitionen in der Höhe von zwei Milliarden Euro notwendig. 39 Prozent dieser Ladestellen würden laut Studie im öffentlichen Raum aufgestellt, in Wien sind es sogar 67 Prozent. Hochgerechnet auf eine vollständige Umstellung auf Elektromobilität würde die Berechnung einen theoretischen Bedarf von 7,2 Mio. Ladestellen und Investitionen in der Höhe von 51 Milliarden Euro bedeuten.

Berechnet wurde der Bedarf anhand der Bestandsentwicklung und dem Mobilitätsverhalten. Dabei wurden etwa der detaillierte Verbrauch abhängig unter anderem von der Umgebungstemperatur, Zweck der Fahrten, Fahrtziele, Jahreszeit und viele weitere Parameter miteinbezogen. Den stärksten Andrang an Ladestellen gibt es übrigens Freitagabends.

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