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Meta: Rückzug aus Europa würde Facebook 25% des Umsatzes kosten

Das neue Meta-Logo. © Dima Solomin on Unsplash
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Kein Instagram, kein Facebook, kein WhatsApp mehr für europäische Nutzer:innen? So wird derzeit in vielen Medien schwarz gemalt. Auslöser: Ein Jahresbericht vom Mutterunternehmen Meta Platforms, in dem die Rede davon ist, dass es seine „wichtigsten Produkte und Dienste, inklusive Facebook und Instagram“ in der EU „wahrscheinlich“ nicht mehr anbieten könne, wenn es die derzeit üblichen Mustervereinbarungen nicht mehr verwenden darf. Diese sollen derzeit für Rechtssicherheit sorgen, weil bei der Nutzung von Facebook oder Instagram ja Daten über den Atlantik zur Auswertung in die USA geschickt werden.

Und das ist nach aktuellem Stand die Meinung vieler Datenschützer:innen und Rechtsexpert:innen, die auf das Ende von „Privacy Shield“ im Jahr (Trending Topics berichtete) und die Verwendung der strittigen Standardvertragsklauseln (Standard Contractual Clauses, SCC) verweisen. Wenn unter den SCC oder vergleichbaren Regeln aber keine Daten mehr in die USA gesendet werden können, dann würden werbefinanzierte Services wie Facebook oder Instagram in Europa nicht legal sein – und Zuckerbergs Meta-Konzern müsste sie einstellen.

19 Milliarden Dollar aus Europa

Doch was bedeutet das Europageschäft für Meta/Facebook? Kurz gesagt: sehr viel. Der Umsatz 2021 in Europa summierte sich auf insgesamt etwa 29 Milliarden Dollar und ist gegenüber 2020 um fast die Hälfte gewachsen (2020: 19,1 Mrd. Dollar). Der wichtigste Markt für Facebook sind die USA (USA & Kanada Umsatz 2021: 55,5 Mrd. Dollar). Vom Gesamtumsatz (2021: 118 Milliarden Dollar) kommen also etwa 25 Prozent aus Europa. Der asiatisch-pazifische Raum (inklusive Australien) macht deutlich weniger aus, Südamerika und Afrika laufen unter „Rest of World“, und nach China (der Heimat von TikTok) kommt Meta sowieso nicht hinein.

© Meta Platforms
© Meta Platforms

Bei Meta ist man in letzter Zeit zwar herbe Verluste gewohnt – die neuen Datenschutzrichtlinien des iPhone kostete dem Internet-Unternehmen zehn Milliarden Dollar, und der Absturz des Börsenkurses vernichtete mehr als 200 Milliarden an Börsenwert. Aber den zweit wichtigsten Markt nach den USA aufzugeben, dürfte für Zuckerberg wohl kaum in Frage kommen. Deswegen ist es viel wahrscheinlicher, dass es Änderungen bei den digitalen Ads und den Datenschutzregeln geben wird. Immerhin schaffen Amazon und Google es auch, Werbung in Europa weiter anzubieten.

„Wir haben absolut keinen Wunsch und keine Pläne, uns aus Europa zurückzuziehen, aber die einfache Realität ist, dass Meta und viele andere Unternehmen, Organisationen und Dienste auf den Datentransfer zwischen der EU und den USA angewiesen sind, um globale Dienste anbieten zu können“, heißt es seitens Meta Platforms gegenüber der britischen Zeitung City AM. Man verweist darauf, dass es auch andere Unternehmen gebe, die auf transatlantische Datentransfers baue, auch in die andere Richtung. Außerdem ist die Relevanz von Facebook, Instagram und WhatsApp für KMU, online Werbung schalten zu können, nicht zu unterschätzen.

Stoppt Irland jetzt wirklich die Datentransfers von Facebook in die USA, Max Schrems?

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