Arbeitswelt

2Tage/Monat: Österreichisches Startup führt Menstruationsurlaub ein

© Mimo
© Mimo
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Da war ein Staat mal schneller als ein Startup. Frauen in Spanien können bei Menstruationsproblemen bald bezahlte Urlaubstage nehmen. Denn ein 2022 beschlossenes Gesetz neue Gesetz über die „reproduktive Gesundheit und sexuelle Rechte von Frauen“ macht Spanien zum ersten europäischen Land, in dem Menstruationsbeschwerden als expliziter Grund für eine Krankmeldung gelten.

Nun gibt es in Österreich die erste Firma, die eine eigene „Menstrual Leave Policy“ einführt. Es handelt sich dabei um das Wiener Startup Mimo, das seit mehreren Jahren für seine App bekannt ist, mit der junge Menschen Programmieren lernen können. Künftig haben menstruierende Team-Mitglieder die Möglichkeit, sich zwei Tage frei zu nehmen, um sich auszuruhen und von etwaigen Menstruationsschmerzen zu erholen. CEO und Mitgründer Johannes Berger gibt im Interview Einblicke in die neue Regelung.

Trending Topics: Was genau besagt die neue Politik? Was ist die Intention? Welche Verbesserung bringt sie?

Johannes Berger: Unsere Botschaft ist: Eine Richtlinie für Menstruationsurlaub soll allen menstruierenden Teammitgliedern die nötige Auszeit geben, um sich während ihres Menstruationszyklus von Regelschmerzen zu erholen. Wir erwarten nicht, dass sie mit lähmenden Krämpfen oder Migräne arbeiten – ganz gleich, was die Ursache ist.

Wurde sie von Mitarbeiter:innen eingefordert? Oder ist es die Idee der Geschäftsführung?

Eine Gruppe weiblicher Angestellter bei Mimo brachte das Thema ins Gespräch, und wir sprachen während unserer Kultursitzungen weiter darüber – ein monatliches Treffen, bei dem wir Themen besprechen, die für unsere Mitarbeiter:innen wichtig sind. Das gemeinsame Ergebnis dieser Sitzung, die auch von der Geschäftsleitung unterstützt wurde, war die Ausarbeitung und Umsetzung einer Menstruationsurlaubs-Regel.

Mimo: Wiener Start-up will seinen Nutzern das Programmieren mit einer Smartphone-App beibringen

Wie groß ist die Thematik generell?

Es ist in sehr großes Problem, das oft ignoriert oder nicht gesehen wird. Nicht alle, die menstruieren, sind Frauen. Und nicht alle Frauen menstruieren. Die Darstellung der Menstruation als eine ausschließlich von Frauen geteilte Erfahrung ist daher nicht ganz richtig. Aber wir wissen, dass 84,1 % der Frauen über Menstruationsschmerzen berichteten, wobei 43,1 % angaben, dass die Schmerzen bei jeder Periode auftraten, und 41 %, dass die Schmerzen bei einigen Perioden auftraten.

Welche anderen Firmen und Vorbilder gibt es?

Leider sehr wenige bisher. Wir sind eine der ersten Firmen überhaupt, die das in dieser Form eingeführt haben. Konkrete Firmen-Vorbilder konnten wir leider keine finden. Die geplante Einführung einer verpflichtenden Menstrual Leave Policy in Spanien war aber sicherlich ein Vorbild für uns.

Was sagt die männliche Belegschaft zum Thema? 2 Tage/Monat können sich ja pro Jahr auf 24 Tage summieren.

Es wurde von der gesamten Belegschaft – egal ob menstruierend oder nicht – sehr gut angenommen. Und die Zeit, die jemand aufgrund von Schmerzen/Krämpfen Menstrual Leave nimmt ist ja kein Urlaub.

Startup-Gründerin zum Vulva Shop: „Die Vulva ist ein politisches Symbol“

Werbung
Werbung

Specials unserer Partner

Die besten Artikel in unserem Netzwerk

Powered by Dieser Preis-Ticker beinhaltet Affiliate-Links zu Bitpanda.

Deep Dives

© Wiener Börse

IPO Spotlight

powered by Wiener Börse

Austrian Startup Investment Tracker

Die Finanzierungsrunden 2024

#glaubandich-Challenge 2024

Der größte Startup-Wettbewerb Österreichs mit Top VC-Unterstützung

Trending Topics Tech Talk

Der Podcast mit smarten Köpfen für smarte Köpfe

2 Minuten 2 Millionen | Staffel 11

Die Startups - die Investoren - die Deals - die Hintergründe

The Top 101

Die besten Startups & Scale-ups Österreichs im großen Voting

BOLD Community

Podcast-Gespräche mit den BOLD Minds

IPO Success Stories

Der Weg an die Wiener Börse

Weiterlesen