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„Get Shit Done“: Wie sich die Neue Werft in Linz zu einem lebendigen Startup-Zentrum entwickelt hat

"Get shit done" - im Linzer Büro von Storyclash. © Jakob Steinschaden
"Get shit done" - im Linzer Büro von Storyclash. © Jakob Steinschaden
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Leberkas-Pepi, Pöstlingberg, Ars Electronica Center, Chillen an der Sandburg-Strandbar: Wenn man Energie getankt hat und sich wieder auf die Spuren der Linzer Startups macht, dann gibt es neben Tabakfabrik und dem Techcenter eine weitere wichtige Destination: Die Neue Werft. In dem Gebäude am Linzer Hafen haben sich eine ganze Reihe an Tech-Jungfirmen eingemietet und arbeiten dort quasi Tür an Tür. Storyclash, Usersnap, Fretello, MyAlfred oder Planery – mehr als 20 Tech-Unternehmen mit insgesamt mehr als 130 Mitarbeitern werken hier in schnell bezieh- und erweiterbaren Büros und teilen sich Küchen, Meeting-Räume und Sanitäranlagen. Die eine oder andere wilde Party – davon zeugen leere Bierflaschen – hat das Haus auch schon hinter sich.

“Das Ziel ist, hier Gründer und Startups anzusiedeln”, sagt Georg Spiesberger, Geschäftsführer des Linzer Techcenter, neben der IT-Firma S&T der Eigentümer der Neuen Werft. “Wir sehen, dass die Akzeptanz der Neuen Werft in der Startup-Szene sehr hoch ist. Wir haben mehr Anfragen als Platz.” Die Fläche von rund 2.600 Quadratmetern für technologieorientierte junge Unternehmen sei derzeit voll ausgelastet.

Die Neue Werft in Linz. © Neue Werft
Die Neue Werft in Linz. © Neue Werft

Neues Startup-Zentrum entsteht

„Durch die Managed-Office-Flächen ist es einfach, hier einzuziehen, ähnlich wie bei Coworking Spaces“, sagt etwa Andreas Gutzelnig, einem der Gründer des Social-Monitoring-Startups Storyclash, das mit rund 20 Mitarbeitern in der Neuen Werft sitzt. Tische und Computer hinstellen – man könne quasi von einem Tag auf den anderen einziehen. Und: „Es gibt viele andere Startups im Gebäude, das ist wichtig für den Erfahrungsaustausch.“ Nachteilig seien derzeit die magere öffentliche Verkehrsanbindung (es gibt nur einen Bus, eine Straßenbahn soll kommen), und das bescheidene kulinarische Angebot in der Umgebung.

“Rund um die Neue Werft entwickelt sich ein Linzer Startup-Zentrum, den die Stadt vorher nicht hatte”, sagt Thomas Peham, der bei Usersnap arbeitet. “Hier wird gezeigt, was es neben der Stahlwelt gibt.” Das relativ unkomplizierte, schnelle Mieten der Büroflächen sei toll, deswegen hätte man sich gegen ein herkömmliches Office entschieden. Ebenfalls ein Bonus: Da viele Mitarbeiter mit dem Auto aus der Umgebung Linz kommen, ist der große Parkplatz vor der Neuen Werft stark nachgefragt und meistens sehr voll.

Auch Usersnap hat sich in der Neuen Werft in Linz einquartiert. © Jakob Steinschaden
Auch Usersnap hat sich in der Neuen Werft in Linz einquartiert. © Jakob Steinschaden

Förderungen senken den Mietpreis

Was Startups schließlich noch entgegen kommt: Das Techcenter, das die Neue Werft betreibt, gehört zu je einem Drittel der Stadt Linz, dem Land Oberösterreich und der Republik Österreich und kann so Förderungen für Startups in der Neuen Werft vergeben. Bis zu 50 Quadratmeter werden in den ersten drei Jahren gefördert: Im ersten Jahr 50 Prozent der Miete, im zweiten Jahr 40 Prozent, im dritten Jahr 30 Prozent.

Das Startup Fretello der beiden Gründer Wolfgang Damm und Florian Lettner, das an einer Lern-App für angehende Gitarrenspieler arbeitet, ist etwa eine der Firmen in dem Gebäude, das diese Förderung genießt. Voraussetzung für diese Zuwendung ist, dass die Jungfirma noch komplett im Eigentum der Gründer steht. Usersnap oder Storyclash, die bereits Risikokapital aufgenommen haben, bekommen sie nicht und bezahlen den normalen Mietpreis.

Florian Lettner (CEO) and Wolfgang Damm (CTO) vom Linzer Startup Fretello. @ Jakob Steinschaden
Florian Lettner (CEO) and Wolfgang Damm (CTO) vom Linzer Startup Fretello. @ Jakob Steinschaden

Wachstum als Herausforderung

Die Neue Werft ist aber nicht das alleinige Zentrum für Tech-Jungfirmen in Linz. In der Tabakfabrik und dem neuen Startup-Campus factory300 (Trending Topics berichtete) tut sich derzeit sehr viel. “Ich sehe die Tabakfabrik und factory300 im Augenblick nicht als Konkurrenz“, sagt Spiesberger vom Techcenter. „Ich freue mich sehr, dass sich viel für Startups in Linz tut, und ich glaube, dass die Tabakfabrik ein interessanter Standort werden kann.”

Der Startup-Boom, der auch die 2015 gestartete Neue Werft schnell gefüllt hat, kann sich platztechnisch durchaus zu einer Herausforderung entwickeln – immerhin muss man einmal schnell wachsenden Firmen entsprechende Fläche anbieten können. Das Techcenter hat das schon hinter sich: Dort wurde der Platz eng für Neugründungen, weil Unternehmen (v.a. bet-at-home) viele neue Mitarbeiter ins Haus brachten. Auch deswegen wurde die Neue Werft ins Leben gerufen, um wieder Platz zu schaffen.

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