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Polygon: Investor:innen-Rennen ums Web3 bringt neues Krypto-Unicorn

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Es gibt ein neues Krypto-Unicorn, und es heißt – Polygon. Im Rennen sehr mächtiger Risikokapitalgeber ist nach Solana und Avalanche nun das Krypto-Unternehmen aus Indien, das eine Scaling-Technologie für Ethereum entwickelt hat, mit sehr viel Risikokapital ausgestattet worden. Angeführt von Sequoia Capital, das offenbar seinem Erzrivalen Andreessen Horowitz im Web3 etwas entgegen halten will, werden nun frische 450 Millionen Dollar in Polygon gepumpt. Mit von der Partie sind außerdem weitere bekannte Großinvestoren: Sie heißen Tiger Global, SoftBank, Galaxy Digital, Republic Capital, Makers Fund, Alameda Research, Alan Howard, Alexis Ohanian, Steadview Capital, Elevation Capital, Animoca Brands, Spartan Fund, Dragonfly Capital, Variant Fund und Kevin O’leary.

Polygon ist, auch wenn es an Ethereum andockt, eine Layer-1-Blockchain, die bereits mehrmals in Erscheinung getreten ist. So hat etwa die Tierschutzorganisation WWF Polygon im Vorjahr für seine Tier-NFTs ausgewählt – und zwar vor allem deswegen, weil die Blockchain dank geringem Energieverbrauch umweltfreundlicher als Ethereum ist, das nach wie vor per stromfressendem Proof-of-Work läuft. Polygon, das früher unter dem Namen Matic Network bekannt war (deswegen heißt der Token immer noch MATIC), positioniert sich aber sehr Ethereum-freundlich und will Entwickler:innen Tools zur Hand geben, um mit Hilfe einer Sidechain Ethereum effizienter nutzen zu können.

„Mit dieser Kriegskasse kann das Kernteam den Vorsprung von Polygon sichern, um den Weg für die Massenakzeptanz von Web3-Anwendungen zu ebnen – ein Wettlauf, der unserer Meinung nach dazu führen wird, dass sich Ethereum gegenüber anderen Blockchains durchsetzt. Die Mittel werden es Polygon außerdem ermöglichen, weiterhin in die innovative Zero Knowledge (ZK)-Technologie zu investieren, die der Schlüssel zum Einstieg der nächsten Milliarde Nutzer in Web3 sein wird“, so das Team in einer Aussendung. Man wolle für das Web3 werden, was Amazon Web Services fürs Web 2.0 sei.

Token Sale für die Investor:innen

Der Deal ist ein so genannter Token Sale: Die Investor:innen haben MATIC-Token zum Vorzugspreis bekommen. 100 Millionen Dollar des eingenommenen Kapitals wollen die Polygon-Macher rund um Mitgründer Sandeep Nailwal in einen Ökosystem-Fonds stecken, um neue Projekte finanziell zu unterstützen, hauseigene Developer-Produkte wie Hermez, Avail, Miden, Zero und Nightfall sollen jeweils mit etwa zehn Millionen Dollar pro Jahr weiter entwickelt werden.

Aktuell hält Polygon bei etwa 7.000 dApps – unter anderem unterstützen auch der NFT-Marktplatz OpenSea oder die DeFi-Services Aave, Curve und Sushiswap Polygon bzw. MATIC. Auch die Metaversen von Decentraland und The Sandbox unterstützen neben Ethereum auch Polygon. Wie die meisten anderen Smart-Contracts-Netzwerke verfolgt Polygon die Strategie, dem Platzhirschen Ethereum zuzuarbeiten. Das unterscheidet es somit wenig von Solana oder Polkadot, die alle ebenfalls Ethereum (noch) nicht als ihren großen Rivalen ansehen, sondern eher Brücken zu der starken Community von Ethereum-Entwickler:innen schlagen wollen. Übrigens: Auch das neue NFT-Spiel PolyWars von zwei Österreichern setzt auf Polygon (mehr dazu hier).

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MATIC legt stark zu

„Die Plattform der Wahl, um auf der Blockchain zu bauen, ist heute Polygon. Tausende von Entwicklern in einer Reihe von Anwendungen entscheiden sich für Polygon und sein komplettes Set von Skalierungslösungen für das Ethereum-Ökosystem“, so Shailesh Lakhani, Managing Director bei Sequoia India, in einer Aussendung. „Dies ist ein ehrgeiziges und aggressives Team, das Innovation zu seinem Kern macht. Sequoia Capital India ist begeistert, diese bedeutende Finanzierungsrunde anzuführen.“ Das Investment von Sequoia im Crypto-Bereich ist bedeutend – denn bisher saß vor allem Andreessen Horowitz im Silicon Valley am Drücker, wenn es um Web3-Finanzierungen ging.

Der Preis des MATIC-Token legte am Montag nachmittag kurz nach Bekanntwerden des Deals ordentlich zu und steht aktuell bei +15 Prozent gegenüber Vortag. Mit einer Marktkapitalisierung von etwa 12,6 Milliarden Euro ist Polygon aber noch deutlich kleiner als Solana (33 Mrd. Euro), Cardano (35 Mrd. Euro) oder Terra (20 Mrd. Euro). Mit potenten Investoren wie Sequoia, Tiger Global, SoftBank oder Galaxy Digital könnte sich das bald ändern. Auch Solana legte nach einem großen Investment durch Andreessen Horowitz und anderen 2021 sehr stark zu und überholte zeitweise sogar Cardano.

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