Klimaschutz

proPellets Austria & oberösterreichische Leitbetriebe fordern Erneuerbaren-Wärme-Gesetz 

Leitbetriebe fordern Erneuerbaren-Wärme-Gesetz © proPellets Austria/APA-Fotoservice/Haslinger
Leitbetriebe fordern Erneuerbaren-Wärme-Gesetz © proPellets Austria/APA-Fotoservice/Haslinger
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Ohne Wärmewende keine Energiewende, ohne Energiewende keine Klimawende. Das sagen der Branchenverband proPellets Austria und die vier oberösterreichischen Leitbetriebe Fröling, Hargassner, ÖkoFEN und Windhager. Sie fordern von der Bundesregierung mehr Tempo bei den noch ausstehenden Energie-Gesetzen, allen voran beim Erneuerbaren-Wärme-Gesetz. Österreich hinke im Vergleich zu den Nachbarländern hinterher.

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Leitbetriebe wollen klare Verhältnisse

„Immer mehr Menschen in Österreich sind für eine rasche Energiewende. Die österreichische Wirtschaft ist bereit dafür. Wir brauchen aber dringend auch die rechtlichen Rahmenbedingungen“, sagt Christian Rakos, Geschäftsführer von proPellets Austria, der Branchenvertretung der heimischen Pelletwirtschaft. „Die Energie- und Klimawende verträgt keinen Stillstand bis zur nächsten Wahl. Dieses wichtige Thema muss, wie etwa in Dänemark, aus dem tagespolitischen Hick-Hack ausgeklammert werden, um klare Verhältnisse zu schaffen – für die Konsument:innen, wie für die Wirtschaft.“

Die Windhager Zentralheizung GmbH, die Hargassner GmbH, die ÖkoFEN Metall & Heiztechnik GmbH und die Fröling Heizkessel- und Behälterbau GmbH beschäftigen zusammen 3.800 Mitarbeiter:innen und erwirtschaften rund 1,5 Milliarden Euro Umsatz jährlich. Die Unternehmen weisen eine Exportquote von bis zu 70 Prozent vor. Sie haben die Verunsicherungen durch die Debatte um das Gebäude-Energie-Gesetz in Deutschland, durch dramatische Geschäftsrückgänge gespürt. Daher fordern sie übereinstimmend in Österreich Rechts-, Planungs- und Investitionssicherheit für den schrittweisen Umstieg auf erneuerbare Energie beim Heizen.

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Erneuerbaren-Wärme-Gesetz noch in Pipeline

Stefan Gubi, Geschäftsführer von Windhager: „Wie wichtig das Erneuerbaren-Wärme-Gesetz ist, zeigt schon, dass sich vier Mitbewerber heute gemeinsam dafür einsetzen. Die Wärme- und Energiewende hat das Potenzial zu einem Exportschlager ,Made in Austria‘. Schon jetzt sind österreichische Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energie im Export europaweit an der Spitze. Diese große Chance auf einen regelrechten Erneuerbaren-Turbo für Export, Wachstum und Beschäftigung müssen wir nutzen. Wir haben uns entschieden, 100 Millionen Euro in den Standort Österreich zu investieren. Wir brauchen aber auch dringend die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen.“

Im Juni wurde im Nationalrat zwar das Energie-Effizienzgesetz (mit einfacher Mehrheit) beschlossen. Doch die Unternehmen geben zu bedenken, dass noch etliche andere, eigentlich beschlussreife Gesetze in der Pipeline warten. Dazu gehören das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungs-Gesetz oder das Erneuerbare-Gase-Gesetz und eben das Erneuerbaren-Wärme-Gesetz.

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Ersatz von Ölheizungen durch nachhaltige Alternativen

Das Erneuerbaren-Wärme-Gesetz sei deshalb von besonderer Bedeutung, da die Versorgung mit Raumwärme mit einem Anteil von 31 Prozent am gesamten Endenergieverbrauch nach dem Verkehr (37 Prozent) der wichtigste Energiemarkt ist. Gleichzeitig ist der Anteil der Nutzung von erneuerbarer Energie im Raumwärmebereich mit 34 Prozent wesentlich niedriger als etwa im Strombereich, wo bereits 79 Prozent der heimischen Erzeugung erneuerbar bereitgestellt werden. Deswegen fordern die Unternehmen jetzt das Gesetz. Das EWG regelt den Ausstieg aus der Nutzung von fossilen Energieträgern für die Versorgung mit Raumwärme und Warmwasser.

Der aktuelle Entwurf des EWG verankert, dass bis zum Jahr 2035 alle Ölheizungen schrittweise durch Heizungen auf Basis erneuerbarer Energie oder durch Fernwärme zu ersetzen sind. Dabei kommen zuerst die ältesten und ineffizientesten Heizkessel an die Reihe. Bis zum Jahr 2040 sollen nur mehr Gasheizungen im Betrieb sein, die erneuerbare Gase wie Biomethan nutzen. Für den Rest der Gasheizungen soll es Ersatz in Form von Systemen auf Basis erneuerbarer Energie oder Fernwärme geben.

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Maßnahmen würden Kosten für Haushalte reduzieren

Für Haushalte sind die Kosten der Wärmeversorgung entscheidend, da für die Wärmeversorgung am meisten Energie nötig ist. Erdgas kostet laut den Unternehmen aktuell mehr als doppelt so viel wie Pellets. Auch Heizöl war in den vergangenen 20 Jahren immer deutlich kostspieliger – zeitweise sogar mehr als doppelt so teuer. Auch Wärmepumpen und Solarwärme weisen erhebliche Vorteile bei den laufenden Kosten auf. Das bedeute, dass nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Haushalte von einem Umstieg auf eine erneuerbare Wärmeversorgung profitieren werden.

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