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Solaris brachen die Fintech-Kunden weg: Droht der nächste Unicorn-Crash?

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Die Zeit tickt für das Berliner Fintech Solaris. Nachdem sich der Banking-as-a-Service-Anbieter (BaaS) in den vergangenen Jahren durch große Investments zum Unicorn mit einer Unternehmensbewertung von 1,4 Milliarden Euro aufgeschwungen hat, sieht es derzeit düster rund um die Firma von CEO Carsten Höltkemeyer aus. Bis Anfang Dezember muss entweder frisches Investment-Geld aufgestellt oder verkauft werden, ansonsten droht die nächste große Unicorn-Pleite in Europa nach Lilium und Northvolt.

Solaris war eine Zeit lang neben einigen anderen Scale-ups als BaaS-Anbieter stark im Wachstum. Mit seinen Services können anderen Unternehmen Fintech-Lösungen wie Konten, Bankkarten, Konsumkredite, BNPL oder Identifizierungs- und KYC-Verfahren umsetzen, ohne diese selbst von Grund auf entwickeln zu müssen. Zu den Kunden zählen aktuell in verschiedenen Bereichen unter anderem Bitpanda (KYC), ADAC, Tomorrow, Coinbase, Finom oder Kontist.

Doch andere große Kunden sind weggefallen, unter anderem Trade Republic. Diese hatten Solaris Treuhandkonten für Trade-Republic-Kunden verwalten lassen, beendeten aber die Zusammenarbeit mit dem anderen Fintech – vor allem deshalb, weil Trade Republic nunmehr lieber auf Großbanken wie Deutsche Bank, JP Morgan, HSBC und Citi setzt und sich außerdem selbst eine Vollbanklizenz bei der EZB holte.

Trade Republic, Binance und Vivid ließen Solaris fallen

Ein weiterer großer Kunde, der weggefallen ist: Binance. Solaris hatte 2021, als es zum Unicorn aufstieg, den britischen Wettbewerber und Finanzdienstleister Contis für einen Betrag von 153 Millionen Euro gekauft. Contis schrieb damals schwarze Zahlen, verlor jedoch im vergangenen Jahr die Kryptoplattform Binance als einen seiner wichtigsten Kunden. Solaris musste die britische Tochter 123 Millionen Euro abschreiben.

Neben Trade Republic und Binance verlor Solaris dieses Jahr außerdem noch den Eletronik-Vermieter Grover, der im Zuge einer Bridge-Finanzierung selbst Unicorn-Status verlor, und außerdem die Neobank Vivid, die 2024 Hunderttausende Konten bei Solaris abzog. Damit sind Solaris mindestens drei große Fintechs (Trade Republic, Binance, Vivid) als Kunden verloren gegangen, immerhin kamen dafür Bitpanda und ADAC dazu.

Jedenfalls, so heißt es in der Gerüchteküche, sind nun mehrere potenzielle Käufer an Solaris interessiert. Gefallen sind in Berichten die Deutsche Bank, der japanische Investor SBI und die französische BNP Paribas. Wenn man nicht verkaufen kann, so berichtet FinanceForward, müssen bis Anfang Dezember 100 Millionen Euro zusammenkommen, um das Unternehmen zu retten. Gibt es keinen Käufer bzw. keine Investoren, dann könnte es sein, dass das Geschäft abgewickelt werden muss. Das würde auch Bitpanda treffen, wie erwähnt Kunde im KYC-Bereich.

Zuletzt bedeutete der Verlust der Fintech-Kundschaft unter anderem, dass das hauseigene „Electronic Money Institution“-Geschäft (EMI, früher bekannt als Contis), weitgehend abgedreht wurde. „Es war eine schwierige Zeit für das EMI-Geschäft, in der die schwierigen Marktbedingungen die Fähigkeit beeinträchtigt haben, neue Geschäfte abzuschließen und die Einnahmen wie erwartet zu steigern. Diese Faktoren in Verbindung mit dem Verlust wichtiger Partner und deren Rentabilität haben dazu geführt, dass die Geschäftstätigkeit von EMI nicht nachhaltig ist“, heiß es dazu im September 2024 seitens CEO Höltkemeyer.

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