Startup Artivive bietet virtuelle Gratis-Touren durch Albertina und Belvedere
Kultureinrichtungen und Kulturfans leiden dieser Tage besonders. Immerhin: Die Digitalisierung bringt ein wenig Linderung. Die Wiener Staatsoper zum Beispiel bietet online kostenlos Aufzeichnungen von Opernaufführungen an. Und das Wiener Startup Artivive verhilft zu einer virtuellen Tour durch zwei große Wiener Museen: Albertina und Belvedere. Artivive ist bekannt dafür, Kunstwerke mittels „Augmented Reality“ um Zusatzinformationen zu ergänzen. So soll es bei den Touren auch „verborgene Geheimnisse“ zu entdecken geben und Insider-Infos aus den Restaurierungsabteilungen.
Smartphone-Kamera auf virtuelle Kunst richten
Die Augmented-Reality-Tour funktioniert normalerweise so: Museumsbesucher laden die Artivive-App herunter und richten die Smartphone- oder Tablet-Kamera auf die Exponate im Ausstellungsraum, um zusätzliche Infos und Materialien einzublenden. Um das auch von daheim aus zu ermöglichen, haben die Museen die Werke online gestellt und Betrachter können sie mit der Artivive-App zum Beispiel am Laptop- oder PC-Bildschirm abscannen, um die „erweiterte Realität“ anzuzeigen.
Egon-Schiele-Werke im Röntgen
„Zu entdecken gibt es verborgene Geheimnisse, und Hintergrundinformationen zu Werken wie Albrecht Dürers Feldhase oder Vincent van Goghs Le Café de nuit à Arles“, verspricht das Startup für die virtuelle Tour durch die Albertina. Im Belvedere können mit der Artivive-App acht Werke von Egon Schiele neu entdeckt werden und zwar ergänzt um Röntgen-, Infrarot- und Makroaufnahmen.
„Mit dieser Initiative möchten wir Museen, unterstützen, ihre Werke dem Publikum auch von zuhause erlebbar zu machen. Wir freuen uns, dass die Wiener Albertina und das Belvedere hier eine Vorreiterrolle einnehmen und befinden uns derzeit in Gesprächen mit weiteren Kulturinstitutionen“, so Artivive-Co-Founder Sergiu Ardelean.
Ardelean hat das Startup 2017 gemeinsam mit Codin Popescu gegründet. Für Museumsbesucher ist die App kostenlos, das Geschäftsmodell beruht auf der Nutzung der Plattform durch Künstler und Museen. Mehr als 50.000 Kulturschaffende nutzen das Tool laut Artivive bereits und das Startup hat bereits Ausstellungen in Museen wie dem Shanghai Himalayas Museum, der Chengdu, der Albertina in Wien, dem Belvedere Wien oder der Wiener Design Week virtuell ergänzt.