Sharing & Rental

Tesla mieten per Smartphone: Eloop und Ufodrive im Vergleichstest

Eloop-Tesla auf der Wiener Reichsbrücke. So einer wurde "gehackt". © Eloop
Eloop-Tesla auf der Wiener Reichsbrücke. So einer wurde "gehackt". © Eloop

E-Car-Sharing gegen E-Car-Rental – welches System eignet sich für welche Zwecke? In Wien haben wir stellvertretend zwei Anbieter getestet: Eloop als sogenannten „Car-Sharing-Anbieter“ – was bedeutet, dass sich viele Menschen das Auto für kürzere und längere Strecken teilen, gemietet wird auch kurzfristig über eine App. Und Ufodrive mit einem „herkömmlicheren“ Geschäftsmodell, das Auto wird per App tageweise gemietet – wie von Sixt und Co bekannt. Die Autos von Ufodrive stehen zudem an fixen Abholorten, die Eloop-Teslas auf Parkplätzen in der ganzen Stadt. Wo liegen also Vor- und Nachteile?

Das Angebot von Ufodrive konnte Trending Topics bereits ausführlich testen, nun sind wir auch mit dem Eloop-Tesla einen Tag durch Österreich gefahren. Das Startup holte zuletzt ein Investment in Millionenhöhe, mittlerweile stehen außerdem hunderte Tesla Modell 3 auf den Straßen Wiens. Die ganze Stadt ist darüber hinaus nun auch „Homezone“, was bedeutet, dass die Autos in allen Bezirken abgestellt werden können. Während sich die Autos der beiden Anbieter – wenig überraschend – stark ähneln, gibt es bei der Wahl des jeweiligen Dienstleisters mehrere Punkte zu beachten.

Eloop und Ufodrive: Unterschiede beim Pricing

Zur Erinnerung unser Fazit von Ufodrive vom Test im Februar: „Die Buchungsmodalitäten über die App sind schnell erledigt, technisch ist die Umsetzung einwandfrei gelungen. Der Preis ist im direkten Vergleich günstig, das Portfolio an verfügbaren Autos zwar überschaubar, aber vorerst wohl ausreichend. Wenn es also unbedingt ein Tesla als Leihwagen sein muss, ist Ufodrive sicher zu empfehlen.“ Zum Thema Preis: Das Auto selbst schlug damals mit 91,67  Euro pro Tag zu Buche, die Bepreisung ist allerdings abhängig davon, wie lange vor der Miete der Wagen reserviert wird. Aktuell wird der Preis pro Tag mit 99 Euro angegeben – bei mehreren Tagen durchgehender Miete wird der einzelne Tag etwas günstiger.

Eloop Freemium  Eloop Premium
(Abomodell, 99 Euro/Jahr) 
Ufodrive
Modell Tesla Model 3 Tesla Model 3 Tesla Model 3
Miete 24h 119,90 107,91 99,-
Miete Stunde 20,90 18,81
inkl. Kilometer 180 200 150
Aufpreis Mehrkilometer 0,31 Euro / km 0,28 Euro / km 10 Euro / 50 km
Selbstbehalt 1.100 Euro 900 Euro 1.000 Euro
Unlock 1 Euro 1 Euro

Nur 180 freie Kilometer

Eloop ist im Vergleich teurer: 11:41 Stunden kosteten 120,90 Euro, gefahren sind wir in dieser Zeit 391,51 Kilometer. Das wäre prinzipiell auch nicht wesentlich teurer als bei Ufodrive, allerdings wurde uns am Tag nach der Fahrt weitere 65 Euro abgebucht. Der Grund: Eloop inkludiert pro Tag „nur“ 180 Kilometer. Jeder Kilometer darüber hinaus wird mit 0,31 Euro verrechnet. Das ist ganz klar in der Pricing-Übersicht ausgewiesen, allerdings wird auf eine weitere Rechnung – also für die Extrakilometer – verzichtet.

Die Benachrichtigung über die Abbuchung erfolgt per Mail. Die Gesamtrechnung bei Eloop betrug damit also rund 185 Euro – für knappe zwölf Stunden und fast 400 Kilometer. Unklar ist noch, wie und ob sich das Pricing-Modell bei Eloop ändert, wenn es die Business-Accounts gibt. Die sind bereits angekündigt, 100 davon sollen noch dieses Jahr freigeschaltet werden.

Über 100 Eloop-Teslas in Wien

Gefahren sind wir ein Tesla Model 3, das unweit vom Abfahrtsort geparkt war. Das ist wohl der größte Vorteil von Eloop: Gefühlt steht mittlerweile alle paar hundert Meter eine der E-Flitzer des Carsharing-Anbieters. Die verfügbaren Autos werden in der App angezeigt, man kennt das von Lime und Co. 15 Minuten lang lässt sich ein Wagen reservieren, was in der Regel reicht, um das gebuchte Fahrzeug zu finden und zu aktivieren.

Auch das geht ausschließlich über die App. Der Haken an der Sache: Wie sich auf dem Land – im tieferen Mühlviertel – zeigte, dauert das Aufsperren des Autos mitunter recht lange, wenn der Empfang schlecht ist. In einigen Fällen brach der Entsperrvorgang auch ganz ab oder die App vermeldete keine Internetverbindung – was dann doch etwas unangenehm sein kann. Letztlich ließ sich das Model 3 aber immer entsperren.

Ufodrive im Test: Wenn das Smartphone zum Tesla-Schlüssel wird

In Wien gibt es derartige Probleme nicht. Sobald die „Homezone“ erreicht ist, meldet sich das Smartphone und der Tesla kann theoretisch an Ort und Stelle abgestellt werden. Bei Ufodrive gibt es fixe Abhol- und Rückgabeorte, etwa beim Hauptbahnhof, am Flughafen oder bei der Votivkirche. Auch die Anzahl an verfügbaren Autos ist deutlich kleiner, was zur Folge hat, dass nicht jeder Termin frei ist. Auf Nachfrage bestätigte uns Ufodrive, dass das Angebot derzeit stark genutzt wird und viele Termine nicht mehr verfügbar sind. Man arbeite an diesem Problem.

Tankkosten nicht existent

Noch ein paar Worte zum Tanken: Eloop hat einen Deal mit Wien Energie, Ladestationen lassen sich mit der „Tanke Wien Energie“-App recht problemlos finden. Im Auto befindet sich eine Ladekarte, die es ermöglicht, kostenlos zu tanken. Auch an den Supercharger-Ladestationen von Tesla lässt sich das Eloop-Car kostenlos mit Strom versorgen. Wichtig: Damit die Fahrt beendet werden kann, muss das Auto noch über 20 Kilometer Reichweite verfügen. Ufodrive wählt einen etwas anderen Weg und inkludiert das Laden komplett. Im Auto liegt eine Ladekarte für verschiedene Ladesäulen-Betreiber.

Fazit

Zwei Anbieter, zwei verschiedene Modelle – das wirft die Frage auf, was für welche Zwecke am besten passt. In aller Kürze: Wer kurze Strecken innerhalb der Stadt zurücklegen will, schnell für ein paar Stunden in die SCS muss oder Oma und Opa in St. Pölten besuchen will, ist wohl mit Eloop gut beraten. Die stundenweise Abrechnung ergibt bei kurzen Strecken und Zeiträumen Sinn, bei längeren Fahrten – wie in unserem Fall – summieren sich die Kosten dann aber doch. Wer über das Wochenende raus aus der Stadt will, ist dementsprechend bei Ufodrive gut aufgehoben. Die tageweise Abrechnung schafft dann doch etwas mehr Planungssicherheit. Aber: Wer nicht früh genug reserviert, schaut durch die Finger. Da ist es dann doch praktisch, wenn der Eloop-Tesla vor der Haustür steht.

Anmerkung: 50 Credits im Gegenwert von 50 Euro für die Leihe wurden von Eloop retourniert. 

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