Future Food

„Too Good To Go“: App aus Dänemark rettet in Österreich Essen vor dem Müll

Too Good To Go rettet Essen vor dem Müll © Too Good To Go
Too Good To Go rettet Essen vor dem Müll © Too Good To Go

Was passiert eigentlich mit diesen ausladenden Frühstücksbuffets in Luxushotels nachdem sich die Gäste satt gegessen haben? Richtig: Ein sehr großer Teil landet im Müll. Dasselbe gilt für gefüllte Weckerl und andere Backwaren in Bäckereien und Mittagsmenüs in Kantinen und Restaurants. Ungefähr ein Drittel aller Lebensmittel werden weltweit „verschwendet“ – ein freundliches Wort für weggeworfen oder verbrannt. Mit „Too Good To Go“ gibt es seit heuer eine App in Österreich, die bereits in mehr als zehn Ländern genießbares Essen vor dem Müll rettet und zu einem günstigen Preis anbietet.

Um ein Drittel des Preises

„In Ländern wie Österreich gehen die meisten Lebensmittel eher am Ende der Wertschöpfungskette verloren“, weiß Georg Strasser von Too Good To Go Österreich. Sprich, Essen landet bei uns meistens in Supermärkten, Restaurants oder daheim im Müll.  „Too Good To Go“ macht einerseits darauf aufmerksam, dass diese Lebensmittel in der Regel noch gut genießbar sind und bringt Konsumenten durch einen besonders attraktiven Preis dazu, doch noch zuzugreifen. Zum Beispiel kann man um 2,99 Euro an einem Luxus-Frühstücksbuffet seine mitgebrachte Jausenbox vollfüllen – lediglich zeitlich muss man flexibel sein.

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Das funktioniert so: In der App gibt es einen Überblick über die Restaurants, Bäckereien oder Hotels, die Essen anbieten, das sie wegwerfen müssten. Der Kunde bezahlt ungefähr ein Drittel des ursprünglichen Preises und kann sich dann zu einer vorgegebenen Zeit ein „Überraschungssackerl“ abholen. Eine Überraschung ist der Inhalt deshalb, weil die Betriebe meist nicht genau wissen, was ihnen übrig bleibt, nur wieviel, erklärt Strasser. Was man bekommt, lässt sich natürlich einschätzen: In dem Sackerl der Bäckerei findet sich Gebäck, bei Restaurants geht es meist um den Tagesteller oder zum Beispiel gefüllte Weckerl und belegte Brötchen.

Mehr als 30.000 Partnerbetriebe

Die Idee ist ursprünglich 2015 in Dänemark entstanden. Thomas Momsen und Stian Olesen sind in einem Restaurant in Kopenhagen essen gegangen und haben dort bemerkt, wieviel von dem Essen letztendlich im Müll landet. Gemeinsam mit Adam Sigbrand, Brian Christensen und Klaus Pedersen haben sie schließlich 2016 das Unternehmen gegründet und drei Jahre später heftet sich das Startup an die Fahnen, bereits mehr als 25 Millionen Mahlzeiten gerettet zu haben. Die App verzeichnet 70 Millionen Downloads und in allen Märkten nehmen insgesamt mehr als 30.000 Betriebe teil. Wenn man in Kopenhagen die App öffnet, kann man praktisch sofort alle Mahlzeiten mit gerettetem Essen abdecken. Selbst Supermärkte machen mit – dann kann zum Beispiel ein Gemüse- oder Obstsackerl bestellt und abgeholt werden.

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Das Team von "Too Good To Go" in Österreich © Too Good To Go
Das Team von „Too Good To Go“ in Österreich © Too Good To Go

Wien, Linz, Graz

In Österreich ist Too Good To Go in Wien gestartet und mittlerweile auch in Linz und Graz verfügbar. 350 Bäckereien, Lokale, Hotels und Geschäfte machen bereits mit und rund 120.000 Nutzer bestellen über die App Essen. 45.000 Mahlzeiten wurden in Österreich laut Strasser bereits gerettet. Zu den Nutzern zählen viele Studenten, aber auch junge Familien. Nächstes Jahr sollen in Österreich nach und nach weitere größere Städte aufgenommen werden – vor dem Start will das Unternehmen aber sicherstellen, dass das Angebot für Kunden groß genug ist, um attraktiv zu sein.

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Ob durch die Rettungsaktionen nicht eine Menge zusätzlicher Müll durch Verpackungsmaterial entsteht? Too Good To Go tue viel, um das zu verhindern, meint Strasser. So können Nutzer jederzeit auch eine eigene Jausenbox mitbringen und am Buffet selbst befüllen oder das Tagesgericht einfüllen lassen. Packen die Partnerbetriebe das Rettungs-Sackerl selbst, sind sie dazu angehalten, nur nachhaltige Materialien wie Papier und Karton zu verwenden.

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