CO2-Beseitigung

DACling: Millionen für österreichisches „Direct Air Capture“ zum CO2-Entfernen

© Foto-Rabe / Pixabay
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Das sogenannte „Direct Air Capture“-Verfahren (DAC) gilt als wichtige Lösung, um CO2-Emissionen aus der Atmosphäre zu entfernen. Viele Firmen arbeiten bereits an der entsprechenden Technologie, doch wirklich marktfähig ist sie heute noch nicht. Das will die Technische Universität Wien (TU Wien) mit einem neuen Prototypen namens „DACling“ ändern. Unterstützung erhält die TU dabei von Peter Relan, Silicon Valley-Entrepeneur und Gründungsinvestor von berühmten Tech-Firmen wie Discord. Relan investiert mehrere Millionen Euro in die Forschungsinitiative „DAC Impact“ der TU.

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„DACling kann echter Gamechanger werden“

Am DACling arbeitet ein achtköpfiges Forscherteam der TU Wien. Dieses Gerät soll in Forschungslabors, Klima- und Heizsystemen größerer Gebäude wie Einkaufszentren oder Hotels bis hin zu großen DAC-Farmen zum Einsatz kommen. Laut den Forschenden ist der Prototyp modular, dezentral und skalierbar. Dadurch soll es möglich sein, die DAC-Methode weltweit wesentlich zugänglicher und damit tatsächlich marktfähig zu machen.

„Die kleine Größe und der modulare Ansatz unseres DACling ermöglichen gleichzeitig weniger aufwendige Genehmigungsprozesse. Das kann ein echter Gamechanger werden“, so Peter Relan. Der erste DACling-Prototyp wurde innerhalb eines Jahres gebaut. Eine Präsentation ist für 2023 geplant. Jetzt geht es laut der TU Wien darum, den Prototypen zu optimieren sowie ihn in verschiedenen realen Umgebungen und Anwendungen zu testen. Ziel ist die Marktreife innerhalb der kommenden zwei Jahre. Österreich gilt als möglicher Produktionsstandort.

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Marktreife in wenigen Jahren angepeilt

Mit seinem YouWeb IV Impact Incubator unterstützt Relan Initiativen und Projekte, die sich der Entwicklung ökologischer Technologien widmen. Ziel ist immer die Marktreife innerhalb weniger Jahre. Menschen sollen Technologien und damit Möglichkeiten erhalten, selbst gegen die globale Erwärmung aktiv zu werden. Relan: „Genau das ist hier Fall. Stellen Sie sich vor, zu Hause CO2 aus der Luft zu filtern, genauso wie Sie derzeit Sonnenenergie via PV-Modulen auf dem Dach nützen können.“

Die erste große Herausforderung für das Forschungsteam rund um TU-Professor Hermann Hofbauer war es, eine DAC Core-Technologie zu entwickeln. „Das ist jener Bestandteil, der die Abscheidung von CO2 aus der Umgebungsluft ermöglicht“, so Hofbauer. DAC Core beschreibt jene Komponenten der Basiseinheit, die aus einem hochoptimierten thermischen Energiekonstruktionsdesign, Adsorptions- und Freisetzungsmechanismen und einer Automatisierungstechnologie bestehen. Sie machen eine maximale Effizienz unter verschiedenen Betriebsbedingungen erst möglich.

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Energie- und Kostenaufwand sollen sinken

Ebenfalls schwierig war die kleine Dimensionierung der gesamten Einheit. Nur sie ermöglichen die modulare Anwendbarkeit in anderen Systemen sowie die Skalierbarkeit. Der DACling misst in etwa 1x2x0,5 Meter. Damit ist er laut der TU Wien nicht größer als ein durchschnittlicher Arbeitstisch und entsprechend leicht zu transportieren. „Diese Entwicklung innerhalb von nur einem Jahr darf als großer Erfolg gewertet werden. Nun gilt es aus dem Labor heraus auf die Straße zu gehen, unseren DACling zu optimieren und in unterschiedlichen Testumgebungen zu erproben“, erklärt Hofbauer.

Hinsichtlich Energie- und Kostenaufwand orientiert sich die Leistungsfähigkeit des DAC-Prototypen an der aktuellen Benchmark von Carbon Capture. Ziel der zweiten Forschungsphase ist es unter anderem, die Energieeffizienz rund 20 Prozent unter die Benchmark zu bringen und bei den Kosten schließlich unter 100 Euro pro abgeschiedener Tonne CO2 zu kommen. Das soll durch die Entwicklung hydrophober Adsorbentien, die Optimierung des Prozessaufbaus und fortschrittliche Materialien inklusive Wärmeintegration gelingen.

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DAC und Co müssen Klimakrise aufhalten

„Der Kampf gegen die globale Erderwärmung ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Um den Temperaturanstieg auf der Erde bei 1,5°C zu stabilisieren, müssen wir bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen. Die Zeit drängt, und neue Technologien, wie DACling, sind eine wesentliche Voraussetzung, um das Ruder noch herumzureißen. Es ist meine Vision, den Menschen ein weiteres Werkzeug im Kampf gegen den Klimawandel in die Hände zu legen“, so Relan.

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