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Web3: Das Versprechen, von YouTube, TikTok und Co. unabhängig zu werden

© Shubham Dhage on Unsplash
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Wer aktuell mit Investor:innen redet, der wird in der Regel zwei Schlagwörter hören: Web3 und die Creator Economy. Bei ersterem geht es um Digital Ownership auf Krypto-Basis, bei zweiterem um den immer stärkeren Trend im Netz, dass Einzelpersonen wie Unternehmen mittlerweile massenhaft Inhalte produzieren. Nun gibt es die Idee, dass diese beiden Trends zusammen genommen die aktuelle Vorherrschaft der zentralisierten Plattformen YouTube, Instagram oder TikTok brechen könnten.

„Unser Fokus liegt auf den Möglichkeiten an der Schnittstelle zwischen Verbrauchern und Krypto. Den Markt für den Mainstream-Nutzer zu erschließen und die Massen zum Web3 zu bringen, ist eine der aufregendsten Investitionsmöglichkeiten unserer Zeit“, sagt Paola Vivoli, Investorin beim Wiener VC Speedinvest. Dieser hat gemeinsam mit Antler den brandneuen „Creator Economy Report 2022“ herausgegeben, der insgesamt 144 Startups und 100 Investor:innen listet, die in der neuen Content-Ökonomie unterwegs sind.

Auch wenn das Gros der Web3-Startups aus den USA kommt und nur 12 Prozent aus Europa, so gibt es bereits einige erfolgreiche Beispiele von unserem Kontinent – etwa das französische Sport-NFT-Scale-up Sorare oder das Play-to-Earn-Game Axie Infinity, das zwischen Norwegen und Vietnam entsteht (Axie Infinity wurde gerade erst von einem 600 Millionen-Dollar-Hack erwischt, Trending Topics berichtete).

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Neue Komponente: die Monetarisierung

Doch anders als im Web 2.0, wo die Werberiesen Facebook und YouTube das große Geld machen, soll es im Web3 auf Basis von Krypto-Assets und der Neuordnung von digitalem Eigentum (u.a. mit NFTs) anders werden. Theoretisch gibt es die Möglichkeit, dass etwa Musiker:innen für jeden „Play“ ihrer Songs automatisch einen kleinen Betrag von ihren Fans bekommen. Ein Smart Contract regelt, wie, warum und wie viele Coins oder Token für die Nutzung des Content den Besitzer wechseln. Das bedeutet, dass die Kreation, die Distribution und die Nutzung von digitalen Inhalten (Bilder, Videos, Games, Texte, Podcasts, usw.) direkt mit der Monetarisierung verknüpft werden.

„Die Idee, dass ein normaler Mensch mit dem Erstellen von YouTube-Videos ein regelmäßiges Einkommen erzielt, ist kein lächerlicher Tagtraum mehr, sondern ein bewährtes Geschäftsmodell“, sagt Paola Vivoli. „Dies hat bereits die Aufmerksamkeit von B2B-Startup-Gründern und Investoren in Europa auf sich gezogen. Sie können nun klar erkennen, aus welcher Richtung der Wind in der Creator Economy weht, und sie wollen dabei sein. Vor diesem Hintergrund erwarten wir, dass das europäische Ökosystem weiter wachsen wird. Es hat nur noch ein wenig Nachholbedarf, um den gleichen Reifegrad wie unsere Freunde jenseits des großen Teichs zu erreichen.“

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Da kommt die Milliarde

Investor:innen rechnen sich bereits aus, welch großes Geschäft das Web3 werden kann. Sollten sich die angekündigten Metaversen wirklich durchsetzen, dann kann man sich schon jetzt vorstellen, welche Unmengen an Content dafür produziert werden müssen. Bereits jetzt soll die Creator Economy dem Report zufolge 104,2 Milliarden Dollar schwer sein. Ein aktuelles europäisches Beispiel ist Talenthouse von Gründer Roman Scharf, dass erst diese Woche in der Schweiz an die Börse ging (Trending Topics berichtete). Bei Speedinvest und Antler rechnet man nun damit, dass sich in den nächsten fünf Jahren weltweit eine Milliarde Menschen als „Creator“ verstehen werden. Ist das die Milliarde User, von denen immer die Krypto-Unternehmer:innen sprechen?

In dem Report werden folgende europäische Jungfirmen und Investor:innen der Creator Economy zugerechnet:

Creator Economy Startups:

  1. Admix – UK
  2. Earnr – UK
  3. Realm – UK
  4. Bildr – UK
  5. Miiji – UK
  6. CrowdPad – UK
  7. Customuse – UK
  8. Pianity – France
  9. Stage11 – France
  10. Passionfroot – Germany
  11. Dropstar – Germany
  12. Beyond – Germany
  13. Sonomo – Netherlands
  14. Gem.xyz – Netherlands
  15. Ready Player Me – Estonia
  16. Kalao – Estonia
  17. Goals – Sweden
  18. Talkbase – Czech Republic

Europäische VCs, die in Creator Economy Startups investieren:

  1. Balderton – UK
  2. Frontline – UK
  3. Playfair – UK
  4. LocalGlobe – UK
  5. Felix Capital – UK
  6. Blossom Capital – UK
  7. Seedcamp – UK
  8. Hearst Ventures – UK
  9. ImpactX – UK
  10. 20VC – UK
  11. Speedinvest – Austria
  12. Cherry – Germany
  13. HV – Germany
  14. Breega – France
  15. Creandum – Sweden

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