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Wiener Startup oratio sperrt zu: Der Chatbot-Hype hat sein erstes Opfer

Bernhard Hauser und David Pichsenmeister, die Gründer von Oratio. © Oratio
Bernhard Hauser und David Pichsenmeister, die Gründer von oratio. © Oratio
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Der Mitgründer des Wiener Messaging-Startups oratio, Bernhard Hauser, hat in einem bemerkenswerten Blog-Eintrag das Ende seiner gemeinsam mit Davi Pichsenmeister gegründeten Unternehmung. oratio bot seinen Kunden eine kostenpflichtige Software-as-a-Service-Plattform (SaaS), mit deren Hilfe sie Nachrichten via Messaging-Apps an ihre Kunden senden konnten. Das Startup, das 2016 75.000 Euro von Seedcamp bekam und 2017 rund 20.000 Dollar Umsatz pro Monat machte, scheiterte aber dann letztendlich am Chatbot-Hype und an WhatsApp – bzw. an einer API (Programmierschnittstelle), die lange angekündigt wurde, dann aber nie kam.

Zu stark auf einen Hype gesetzt

„Das Thema Chatbots ist nicht aufgegangen“, sagt Bernhard Hauser zu Trending Topics. Man hätte zu sehr auf einen Hype um einen vermeintlichen Boom-Markt gesetzt. Durch den Marktstart der Messenger Platform 2016 sei das Thema voll in Fahrt geraten, und Chatbots wurden allerorts als die neuen Apps angesehen. Doch wirklich durchsetzen konnten sich Chatbots bis jetzt – bis auf wenige Ausnahmen – nicht wirklich. „Wir haben zu stark auf diesen Markt gesetzt“, schreibt Hauser. Er glaube nicht, dass sich künftig Bots durchsetzen werden, sie würden eher ein Add-on für andere Dienste sein.

Hauser widmet sich nach einigen Monaten auf Reisen nun von seiner neuen Heimat Berlin aus neuen Projekten und will Startups als auch große Unternehmen in Sachen Produkt und Business Development beraten. Auch Pichsenmeister geht seit geraumer Zeit eigenen Projekten nach – etwa Mailport, das e-Mails im Facebook Messenger nutzbar machen soll.

WhatsApp-API kam nie

oratio hat den Kunden die Kundenkommunikation via Facebook Messenger, Viber, Telegram, Kik und WhatsApp angeboten – an letzterer Messaging-App ist es letztendlich gescheitert. Da die Facebook-Tochter nie eine offizielle API anbot, musste sich das Startup, das auch eine eigene Chatbot-Konferenz in Wien ins Leben rief, Tricks bedienen. Da die WhatsApp-Integration die bei den Kunden am stärksten nachgefragt wurde, sammelten sich im oratio-Büro bald hunderte SIM-Karten, die mit virtuellen WhatsApp-Instanzen auf den Servern der Firma verbunden waren.

Diese Trick funktionierte eine zeitlang gut, entwickelte sich aber zu einem Flaschenhals in der Firma. Je mehr Kunden WhatsApp bei oratio verwendeten, desto mehr Ressourcen musste man in die virtuellen WhatsApp-Instanzen stecken – eine Skalierung war nicht mehr möglich. Schließlich entschieden sich Hauser und Pichsenmeister dafür, WhatsApp nicht mehr zu unterstützen. Dadurch brachen wiederum viele Kunden weg.

Die WhatsApp-API, die im Jänner 2016 verkündet wurde, dürfte nun aber bald wirklich kommen. Anders als etwa Messenger wird sie Marktbeobachtern zufolge aber keine volle Chatbot-Unterstützung bieten, sondern lediglich einige Auto Replies.

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