Start-up-Paket

Young Innovators Austria: 15-Millionen-Programm soll für bis zu 50 universitäre Spin-offs sorgen

Paul, der Frühgeborenen-Simulator. © BMWFW
Paul, der Frühgeborenen-Simulator. © BMWFW
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Sie heißt Paul, ist 35 Zentimeter groß, wiegt rund 1000 Gramm und sieht einem Frühgeborenen in der 27. Schwangerschaftswoche zum Verwechseln ähnlich. Sie ist eine Trainingspuppe für medizinisches Personal, um Krankheitsbilder wie ein Atemnotsyndrom (RDS) hochrealistisch simulieren zu können. Rund 50.000 Euro kostet der Simulator samt zugehöriger Geräte, die das Wiener Start-up SIMCharacters von Kinderarzt Jens-Christian Schwindt mit seinen sieben Mitarbeitern entwickelt hat. „Die Versorgung eines Frühgeborenen ist hochkomplex, zeitkritisch und damit höchst anspruchsvoll.  SIMCharacters hat sich zum Ziel gesetzt, die Versorgungsqualität von kritisch kranken Früh- und Neugeborenen zu verbessern“, sagt Schwindt. Geplant ist auch, eine Neugeborenenpuppe, die zwischen zwei und drei Kilo wiegt, auf dem Markt zu bringen.

Fast sechs Jahre Arbeit und fast eine Million Euro an Preis- Förder und Investorengeldern stecken in dem Frühgeborenen-Simulator. Entwickelt wurde Paul seit 2010 an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Kooperation mit dem Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik. Im Herbst 2016 soll jetzt der Markteintritt erfolgen. Die Stoßrichtung: Krankenhäuser in westlichen Ländern. Denn: In industrialisierten Ländern machen Frühgeburten den größten Anteil an der Säuglingssterblichkeit aus, weswegen SIMCharacters entsprechenden Bedarf in diesen Ländern ortet, um die Ausbildungs- und Trainingssituation dort zu verbessern.

© SIMCharacters

Mehr universitäre Spin-offs

Die österreichische Bundesregierung wünscht sich mehr solcher universitärer Spin-offs wie SIMCharacters. Im Rahmen des vom Ministerrat beschlossenen Start-up-Pakets (TrendingTopics.at berichtete) wurde auch ein Fellowship-Programm für akademische Spin-offs beschlossen, das auch den Namen „Young Innovators Austria“ hört und vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) aufgesetzt wurde. Ziel ist, die Zahl jener universitären bzw. wissenschaftlichen Projekte, die als Firma ausgründen, zu erhöhen.

Vorbilder ist unter anderem das „ETH Pioneer Fellowship“ der ETH Zürich, in dessen Rahmen bisher im Laufe von 6 Jahren 56 Fellowships vergeben und daraus 27 Spin-offs hervorgegangen sind. Zum Vergleich: In Österreich sind im selben Zeitraum aus den 22 öffentlichen österreichischen Universitäten in Summe 13 Spin-offs hervorgegangen.

Im Rahmen des neuen geplanten Programms können sich Studierende, Absolventen, Doktoranden oder Postdocs mit ihren marktrelevanten Forschungsergebnissen für das „Young Innovators Lab“ der Wissenstransferzentren bewerben, wo sie ein Gründungsteam aufbauen, ihr Geschäftsmodell entwickeln und den Prototypen erarbeiten sollen. Dazu bekommen sie kostenlosen Zugang zu Laboreinrichtungen und technischer Infrastruktur.

500.000 Euro für 18 Monate

Die Teams in dem Programm können zwischen zwei und vier Personen groß sein, sie werden für maximal 18 Monate durch ein Stipendium und Trainings gefördert, auch die Übertragung oder Lizensierung geistiger Eigentumsrechte soll ermöglicht werden. Denn oft gehören etwa entwickelte Patente den Universitäten, künftig soll es leichter sein, dass diese ins Eigentum des Start-ups bzw. der Jungfirma wandern.

Insgesamt will das BMWFW 50 Gründungsteams mit jeweils bis zu 500.000 Euro fördern. Gefördert werden dabei konkret die Personal- und Sachkosten für eine Dauer von maximal 18 Monaten. Insgesamt nimmt das Ministerium im Laufe der nächsten drei Jahre 15 Millionen Euro für das Fellowship-Programm in die Hand.

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