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+33%: Bitcoin durchbricht nach Banken-Crashs die 25.000 Euro

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Bitcoin. © Canva Pro

Es sind keine zehn Tage vergangen, und es sind bereits fünf Banken, die entweder von den Behörden zugesperrt werden oder von Ihren Konkurrenten bzw. vom Staat gerettet werden mussten. Mit der Liquidation der kalifornischen, auf Krypto-Unternehmen spezialisierten Silvergate Bank hat das Drama begonnen, nun musste am Donnerstag die Credit Suisse eine Stützung durch die Schweizer Nationalbank in der Höhe von 50 Milliarden Dollar bekannt geben.

Während es sich bei den vier US-Banken um eher kleinere Regional- bzw. Spezialbanken handelt, die schließen oder gerettet werden mussten, gehört die Credit Suisse zu den fünf systemrelevanten Banken der Schweiz (dem Bankenland schlechthin), neben UBS, Raiffeisen-Gruppe, Zürcher Kantonalbank und PostFinance. Ein Crash der Credit Suisse wäre undenkbar und systemkritisch nicht nur für die Schweiz, sondern für Europa.

Hier der Ablauf der Geschehnisse im Zeitverlauf:

  1. Silvergate Bank | Liquidation am 9. März 2023 | Kunden u.a.: Coinbase, Circle, Galaxy Digital, Bitstamp, Paxos, FTX, BlockFi
  2. Silicon Valley Bank | Schließung am 10. März 2023 | Kunden u.a.: Circle, Ripple
  3. Signature Bank | Schließung am 12. März | Kunden u.a.: Coinbase, Paxos, Celsius Network, Techteryx, OKX, Marathon
  4. First Republic Bank | Rettung am 16. März durch Finanzspritze von 30 Mrd. Dollar durch Bank of America, Citigroup, JPMorgan Chase u.a.
  5. Credit Suisse | Rettung am 16. März durch die Aufnahme eines Kredits von 50 Milliarden Schweizer Franken (rund 50 Mrd. Euro) bei der Schweizer Nationalbank

Starke Zugewinne nach Silvergate

In diesen Tagen seit dem 9. März hat BTC starke Zugewinne gemacht. Lag der Preis für die führende Kryptowährung am 9. März, hinunter gedrückt durch den Schock der Silvergate-Liquidation, bei nur mehr etwa 19.000 Euro, so sind es nun, etwas mehr als eine Woche später fast 25.000 Euro. CoinMarketCap zufolge hat BTC in den vergangenen sieben Tagen, die geprägt waren von den Crashs bzw. Rettungen von SVB, Signature, First Republic und Credit Suisse, um 33 Prozent zugelegt.

In diesem Chart sieht man deutlich den Schock nach dem Silvergate-Ende – und dann das stufenweise Hinaufarbeiten Richtung 25.000 Euro in Folge der weiteren Banken-Crashs:

Auch wenn vor allem US-Politiker:innen, allen voran US-Präsident Joe Biden, beruhigen wollen und die Stabilität des Bankensektors mehrmals betont haben – um weitere Ausfälle zu verhindern, hat die US-Notenbank Federal Reserve das Bank Term Funding Program (BTFP) aufgelegt – zu Beginn mit 25 Milliarden Dollar. Wenn Banken verlustreich Wertpapiere verkaufen müssten, sollen sie sich stattdessen aus dem BTFP ein Darlehen der Fed holen, um Liquidität zu erhalten und nicht in die selbe Falle der unrealisierten Verluste der SVB zu tappen.

Ratingagentur Moody’s stellt kompletten Bankensektor von „stabil“ auf „negativ“

Allerdings ist auch zu beachten: Es ist nicht nur Bitcoin alleine, das sich im Banken-Crash erholt, sondern auch Aktien-Indizes, die stark von Tech geprägt sind, wie der S&P500 und der Nasdaq100.

Sorgen um Banken weiter groß

Aber wird es bei diesen 25 Milliarden Dollar bleiben? Da haben Analyst:innen erhebliche Zweifel daran. Laut JPMorgan, der größten Bank der USA, gehen die Inhouse-Analyst:innen sogar davon aus, dass über dieses Backstop-Programm für Banken sogar bis zu 2 Billionen Dollar an Liquidität zugeführt werden könnte – also unvorstellbar hohe Summen. 2 Billionen Dollar, das ist 1x Microsoft. Währenddessen machen sich Analyst:innen um weitere Banken Sorgen, und zwar Western Alliance Bancorp., der Intrust Financial Corp., der UMB Financial Corp., der Zions Bancorp. oder der Comerica. Die Ratingagentur Moody’s stellte zuletzt gar den kompletten Bankensektor von „stabil“ auf „negativ“.

Das Grundproblem, das in den Bankenbilanzen schlummert, sind in den USA die so genannten unrealisierten Verluste. Banken haben vor der US-Zinswende viele langfristige Wertpapiere wie US-Staatsanleihen oder MBS (Mortgage-backed Securities) gekauft, zu niedrigen Zinsen. Dann sind aber die Leitzinsen Richtung 5 Prozent gestiegen, und dadurch sind viele dieser Wertpapiere nun weniger Wert als zum Kauf. Diese unrealisierten Verluste sind Ende 2022 massiv gestiegen:

 

„Unrealized losses“: Das 620 Milliarden Dollar Problem der US-Banken

 

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