Studie

Acredia: 10,2 Mrd. Euro könnten heimische Industrie bis 2050 klimaneutral machen

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Eine nachhaltige Wende in der Industrie gilt oft als sehr kostspieliges Unterfangen. Um weltweit die Pariser Klimaziele im Allgemeinen zu erreichen, braucht es Schätzungen zufolge Investitionen von satten 270 Billionen Dollar (wir berichteten). Die Industrie ist ein großer Erzeuger von CO2-Emissionen, was nahelegt, dass eine Umstellung teuer wird.

Doch nun hat eine neue Studie der Versicherungsgesellschaft Acredia und Allianz Trade ergeben, dass die österreichische Industrie „nur“ 10,2 Milliarden Euro investieren muss, um bis 2050 nahezu klimaneutral zu werden, also nicht mehr Treibhausgase zu erzeugen, als sie einspart oder kompensiert. Zum Vergleich: Etwa eine Milliarde fiel nur im Jahr 2020 für die bauliche Erhaltung von Autobahnen und den Straßenneubau an.

Pariser Klimaziele erfordern Investitionen in Höhe von 270 Billionen Dollar

„Aussichten für grüne Industrie-Revolution gut“

„Wenn Industrie und Politik die Energiekrise als Chance sehen und jetzt entsprechende Maßnahmen einleiten, stehen die Aussichten für eine grüne Industrie-Revolution sehr gut“, sagt Michael Kolb, Vorstand bei Acredia. Laut der Studie könnte die weltweite Industrie über 90 Prozent der Emissionen bis 2050 einsparen. Investitionen von 2,7 Billionen Euro, davon 210 Milliarden Euro in Europa, seien dafür erforderlich. Für die Analyse haben Acredia und Allianz Trade untersucht, welche CO2-Emissionen verschiedene Industrien weltweit verursachen und wie sehr sie diese reduzieren und kompensieren müssten, um die globale Erwärmung bis 2050 auf dem Richtwert von 1,5 Grad zu halten.

Die Industrie ist für etwa ein Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Fast drei Viertel davon entfallen auf die Eisen- und Stahlindustrie, die Chemiebranche sowie auf die Produktion von Zement und anderen nicht-metallischen Mineralien. „Statt Kohle, Öl und Gas müssen Wasserstoff und Biomasse als Brennstoff verwendet werden und die Erzeugung von Wärme muss elektrisch erfolgen, beispielsweise über industrielle Wärmepumpen“, so Kolb. Zusätzlich seien Technologien zur CO2-Abscheidung und dauerhaften Lagerung erforderlich.

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Investitionen sollen Planungssicherheit verbessern

Solche Maßnahmen könnten die Emissionen in der Industrie auf nahezu Null reduzieren. Besonders wichtig sind Investitionen in die Elektrifizierung. Global sind für diesen Bereich die Hälfte der Investitionen nötig. Der Rest verteilt sich zu fast gleichen Teilen auf die Nutzung von Wasserstoff, innovative Produktionsverfahren und neue Technologien.

„Die heimische Industrie ist in Österreich eine wichtige Stellschraube für eine erfolgreiche Energiewende und die Einhaltung der Klimaziele“, sagt Kolb. „Die Dekarbonisierung hat zwar ihren Preis, könnte der heimischen Industrie aber zu einer deutlich verbesserten Planungssicherheit verhelfen und den Weg in eine erfolgreiche Zukunft ebnen.“ In Österreich sind bis 2050 vor allem Investitionen in der Zellstoff- und Papierindustrie (4,5 Mrd. Euro), in der Eisen- und Stahlindustrie (3,7 Mrd. Euro) sowie in der Zementindustrie (1 Mrd. Euro) erforderlich.

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Amortisierung innerhalb von acht Jahren

Für die Industrie könnten sich diese Investitionen der Studie zufolge durchaus lohnen. „Durch die Investitionen würden die industriellen CO2-Emissionen in der EU um 265 Mega-Tonnen gesenkt, das entspricht 92 Prozent der aktuellen Emissionen“, sagt Kolb. „Um jährlich eine Tonne CO2 zu vermeiden, sind Investitionen von rund 790 EUR notwendig.“ Bei dem aktuellen CO2-Preis würde sich die Investitionssumme nach acht Jahren amortisieren.

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