Indoor Farming

Agrilution: Salate und Kräuter aus dem vollautomatischen Gewächsschrank

© Agrilution
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Dieses Gerät macht sich neben dem Weinkühlschrank wohl besonders gut: Das deutsche FoodTech-Startup Agrilution will Vertical Farming, das man bisher von großen Indoor-Anlagen zur effizienten und hoch automatisierten Zucht von Gemüse und Co kennt, ins Eigenheim bringen. Der „PlantCube“ ist dabei weniger eine vertikale Gemüse-Farm, sondern eher ein Kühlschrank-großer Gewächsschrank, in dem man Kräuter, Salate und so manches Gemüse (z.B. Gurken, Fenchel, Pak Choi) ziehen kann.

Die integrierten LED-Lampen des PlantCube lassen 16 Stunden pro Tag die optimalen Lichtwellenlängen scheinen, damit das Gemüse so schnell wie möglich wächst. Temperatur und Bewässerung werden mit Hilfe von Sensoren und App ebenfalls automatisch gesteuert. Der Stromverbrauch der PlantCubes soll laut Angaben des Unternehmens vergleichbar mit dem eines PCs sein. Ausschlaggebend für den genauen Energiebedarf ist dabei die Umgebungstemperatur. Ähnlich wie bei anderen Geräten auch, sind ca. 20 Grad Celsius optimal.

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Samen kommen in Seedbars

Fragt sich nur, wie die Samen in den Schrank kommen. Eh Klar: Die Seedbars inklusive den Samen und dem Substrat kann man sich online bestellen. Zwischen fünf und neun Euro bezahlt man pro Packung, die dann jeweils 3 Seedbars (ergo künftige Pflänzchen) beinhaltet. Die Samen stammen von europäischen Saatgutherstellern, die Seedbars werden in Deutschland produziert.

© Agrilution
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Pro Jahr braucht man nur mit einem Wasserverbrauch von 100 Litern rechnen, Erde wird keine benötigt. Denn gemäß dem Vertical-Farming-Prinzip wird auf den zwei Etagen des Geräts (insgesamt haben bei Vollbelegung 18 Seedbars Platz) Hydroponik betrieben. Die Pflanzen wurzeln dabei nicht im Erdreich, sondern werden mit einer abgestimmten Nährlösung bewässert, und finden im Substrat der Seedbars selbst Halt. Versprochen wird 98 Prozent weniger Wasserverbrauch als auf dem Acker. Je nach Sorte dauert die Aufzucht der Pflanzen zwischen 7 und 30 Tagen, pro Monat soll man etwa 1 Kilo Ertrag haben. Für eine Familie wird man so den Bedarf von Salat und Co. alleine durch den PlantCube also nicht decken können.

Saftiger Preis von 3.000 Euro

„Mit vertikalen Farmen allein können wir die Erdbevölkerung nicht satt machen, aber schon heute frischere und nährstoffreichere Zutaten in die Küchen von Städtern liefern. Und mit den Daten, die wir dabei generieren, und unseren Erkenntnissen können wir langfristig einen entscheidenden Beitrag zum effizienteren Anbau und zur gesünderen Ernährung der Welt leisten“, so Agrilution-CEO Maximilian Lössl. Ins Feld geführt wird, dass die Ernte aus dem Gewächskasten „besonders hohe Nährstoffwerten“ hätte. 30 Prozent mehr Vitamine, Antioxidantien und Spurenelemente sollen sie enthalten – ein Verkaufsargument in gesundheitsbewussten Kundenschichten.

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Das Gerät wird von Haushaltsgeräte-Unternehmen Miele produziert, Doch das wirklich teure an der Angelegenheit ist der Gewächsschrank selbst. Der schlägt nämlich mit 3.000 Euro zu Buche und braucht mit seinen Maßen in der Küche so viel Platz wie ein Kühlschrank. Man kann den PlantCube aber auch anderswo, etwa im Wohnzimmer aufstellen.

Nachdem die vertikale Farm fürs Wohnzimmer des Münchner Startup bereits seit Anfang 2019 in Deutschland in Serie erhältlich ist, wagten die Gründer Ende 2020 nun den nächsten Schritt. Mit der Markteinführung in Österreich, der Schweiz und Beneluxstaaten beginnt Agrilution seine Internationalisierungs-Strategie. Welche Länder nun als nächstes anvisiert werden, wurde aktuell aber noch nicht bekannt gegeben.

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