Meeresbewohner

Blauwal kehrt nach über 40 Jahren zu spanischer Küste zurück

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Mehr als 40 Jahre lang war er von der Atlantikküste Spaniens verschwunden, doch nun scheint er wieder in sein altes Habitat zurückzukehren: Der Blauwal. Die größten Säugetiere der Welt sind laut dem Guardian erstmals im Jahr 2017 vor der Küste der Region Galicien im Nordwesten von Spanien wieder aufgetaucht. Seitdem häuften sich die Sichtungen. Expert:innen sind sich uneinig, warum die Meeresbewohner nach so langer Zeit zurückkehren. Die Klimakrise könnte ihnen zufolge ein Grund sein, aber auch die zunehmenden Verbote des Walfangs.

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„Rückkehr der Nachkommen“

„Ich glaube, dass das Moratorium für den Walfang ein Schlüsselfaktor war. In den 1970er Jahren, kurz bevor das Verbot eingeführt wurde, verschwand eine ganze Generation von Blauwalen. Jetzt, mehr als 40 Jahre später, erleben wir die Rückkehr der Nachkommen der wenigen Überlebenden“, zitiert der Guardian Bruno Díaz, einen Meeresbiologen und Leiter des Bottlenose Dolphin Research Institute (BDRI) in Galicien. Díaz hat im Jahr 2017 den ersten zurückgekehrten Blauwal entdeckt.

In Galicien gab es laut dem Guardian eine jahrhundertealte Walfangindustrie und ein Dutzend Walfanghäfen. Spanien verbot den Walfang erst 1986, und zu diesem Zeitpunkt war der Blauwal in der Region bereits so gut wie ausgerottet. Díaz zufolge könnte es sich bei den drei bislang entdecken Exemplaren um Nachkommen von Walen handeln, die in der Meeresregion damals beheimatet waren. Ihre Rückkehr könne auf eine Art von Heimweh hinweisen, oder eine Form von vererbter Erinnerung an den alten Lebensraum.

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„Blauwal wandert nach Erinnerung“

„In den letzten Jahren hat man herausgefunden, dass die Wanderungen der Blauwale durch Erinnerungen gesteuert werden und nicht durch die Umweltbedingungen“, so Díaz. „Dieses Jahr gab es keine nennenswerte Zunahme des Planktons, aber sie sind da. Erlebnisse werden im kollektiven Gedächtnis gespeichert und veranlassen die Art zur Rückkehr.“ Demnach hätten Blauwale eine Art von Volksgedächtnis oder kulturellem Wissen.

Die Rückkehr der Wale könnte demnach ein gutes Zeichen sein. Jedoch sind nicht alle so optimistisch. Alfredo López, Meeresbiologe bei der galicischen NGO Cemma, sieht darin eher ein Anzeichen für die Klimakrise. „Ich bin pessimistisch, weil der Klimawandel höchstwahrscheinlich große Auswirkungen auf den Lebensraum des Blauwals hat. Erstens, weil sie sich nie südlich des Äquators aufhalten, und wenn die globale Erwärmung diese Linie nach Norden verschiebt, wird sich ihr Lebensraum verkleinern. Und zweitens, wenn das bedeutet, dass die Nahrung, die sie normalerweise fressen, verschwindet, dann ist das, was wir hier sehen, dramatisch und kein Grund zum Feiern“, sagt er gegenüber der Zeitung La Voz de Galicia.

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Meeresbewohner ist momentan „gefährdet“

Es besteht also noch keine Klarheit darüber, aus welchen Gründen die Blauwale wieder in ihr altes Habitat zurückkehren. Laut der Weltnaturschutzunion IUCN hat der Blauwal nach dem Stand der letzten Untersuchung von 2018 den Status „gefährdet“. Laut der Organisation nimmt die Zahl der Exemplare weltweit tendenziell zu. Weltweit gebe es bisher noch etwa zwischen 5.000 und 15.000 Exemplare. Nicht nur der Blauwal ist gefährdet. Auch andere Arten wie der Pottwal werden immer seltener. Amazon Web Services und Capgemini haben vor Kurzem eine KI entwickelt, die diese Meeressäuger verfolgen und so Zusammenstöße mit Schiffen vermeiden soll (wir berichteten).

Der Blauwal ist ein beeindruckender Meeresbewohner. Laut WWF handelt es sich dabei vermutlich um das größte bekannte Lebewesen, das jemals auf der Erde gelebt hat. Sie erreichen durchschnittlich eine Körperlänge von 24 bis 27 Metern und wiegen etwa 130 bis 150 Tonnen. Das Herz eines Blauwals hat die Größe eines VW-Käfers. Der größte bisher gefundene Blauwal war über 35 Meter lang, der schwerste wog etwa 190 Tonnen.

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