Internationale Energieagentur

CO2-Rekord: Noch nie wurde so viel Kohlendioxid produziert wie 2021

G7-Staaten einigen sich auf ein Kohle-Aus© Canva
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Erst Anfang März stellte der Weltklimarat seinen Bericht vor (Tech & Naure hat berichtet) und sprach damit eine ausdrückliche Warnung aus: Milliarden Menschen seien „hochgradig“ von der Klimakrise gefährdet und es bleibe nicht mehr viel Zeit, sich anzupassen. Die alarmierenden Nachrichten reißen auch eine gute Woche später nicht ab. Noch nie wurde auf der Welt so viel CO2 von Menschen produziert, wie im letzten Jahr. Wie die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem neuesten „Global Energie Review“ vom Dienstag mitteilte, stieß die Menschheit im Jahr 2021 rund 36,6 Gigatonnen (eine Gigatonne entspricht einer Milliarde Tonnen) Kohlendioxid aus. Das sind um rund 2 Milliarden Tonnen mehr als noch 2020. Dabei wurde nicht nur ein Rekord beim CO2-Ausstoß verzeichnet, auch der Anstieg innerhalb eines Jahres war nie höher.

Wäre das nicht genug, zeigen die Daten des globalen Methan-Ausstoßes, die von der IEA im Februar veröffentlicht wurden, dass die Produktion aller Treibhausgase im letzten Jahr ihren Höhepunkt erreicht hat. Methan ist aufgrund seiner chemischen Beschaffung für rund 30 Prozent der Erderwärmung seit der industriellen Revolution verantwortlich, obwohl es in deutlich geringeren Mengen in der Atmosphäre vorkommt als CO2. Und der Energiesektor ist für rund 40 Prozent des menschengemachten Methanausstoßes verantwortlich. Dieser Anteil ist 70 Prozent höher, als offizielle Meldungen der einzelnen Regierungen angeben.

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C02-Ausstoß Chinas 2021 rapide angestiegen

„Die Welt muss sicherstellen, dass 2021 ein Ausrutscher war und die Umstellung auf Erneuerbare Energien beschleunigen“, äußert sich IEA-Direktor Fatih Birol in der Aussendung. „Ein Ausbau dieser Energien würde langfristig die globale Energiesicherheit sicherstellten und auch die Energiekosten deutlich senken.“ Was besonders schmerzlich ist: Die Erholung der Weltwirtschaft nach der Corona-Pandemie wird vor allem durch das Verbrennen von Kohle vorangetrieben. Kohle allein machte laut IEA über 40 Prozent des Gesamtwachstums der weltweiten CO2-Emissionen im letzten Jahr aus.

CO2-Ausstoß von Indien und China. © IEA
CO2-Ausstoß von Indien und China. © IEA

Den absolut größten Anteil des CO2-Ausstoßes, nämlich fast 12 Milliarden Tonnen, lässt sich der Volksrepublik China zuschreiben. Das entspricht rund 33 Prozent des weltweiten Ausstoßes. Allein die Nachfrage an Elektrizität stieg 2021 in China um zehn Prozent. Diese Steigerung allein entspricht in etwa der gesamten Elektrizität, die auf dem afrikanischen Kontinent verbraucht wird. Die hohe Nachfrage konnte die Volksrepublik zu mehr als 50 Prozent mit Kohlekraftwerken abdecken. Unter anderem dadurch konnte China laut IEA-Daten als einzige größere Volkswirtschaft sowohl 2020 als auch 2021 ein Wirtschaftswachstum verzeichnen. Das Land erfuhr 2021 aber auch den stärksten Ausbau von Erneuerbaren Energien.

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Der Pro-Kopf-Ausstoß an Kohlendioxid erhöhte sich in China somit auf 8,4 Tonnen, in den USA liegen die Emissionen pro Person im Schnitt bei 14 Tonnen. Europäer:innen hatten im Schnitt einen Ausstoß von sechs Tonnen pro Kopf, in Schwellen- und Entwicklungsländern liegt der Durchschnitt bei 2,3 Tonnen.

CO2-Ausstoß von Europa, USA und Japan. © IEA
CO2-Ausstoß von Europa, USA und Japan. © IEA

Erneuerbare Energien waren 2021 auf dem Vormarsch

Einen kleinen Lichtblick gibt es jedoch: Obwohl die Energiegewinnung aus Kohle im letzten Jahr für den Rekordausstoß von 15,3 Milliarden Tonnen CO2 verantwortlich war, machen Erneuerbare Energien und Atomenergie zusammen einen größeren Anteil am Energiemix aus als Kohlekraft. Außerdem lagen CO2-Emissionen aus Erdöl mit 10,7 Milliarden Tonnen deutlich unter den Vor-Corona-Werten, was dem nur langsamen Erwachen des Flugverkehrs und der Industrie nach der Pandemie zugeschrieben wird. Erneuerbare Anlagen produzierten 2021 zudem mehr als 8.000 Terawattstunden Energie, das sind 500 Terawattstunden mehr als noch 2020. Eine Steigerung gab es vor allem bei Wind- und Sonnenenergie.

Energie aus Wasserkraft nahm hingegen aufgrund von Dürren ab, besonders in den USA und Brasilien wurden lange Trockenperioden verzeichnet. Ein kleiner Vorgeschmack darauf, was uns in Zukunft aufgrund der Klimakrise und der damit einhergehenden Wetterextreme noch bevorstehen könnte.

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