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Crypto stamp art: Wie die Briefmarke zur NFT-Kunst wird

Die crypto stamp art der Österreichischen Post. © Post
Die crypto stamp art der Österreichischen Post. © Post

Mit Anfang Juli 2022 schrieb die Österreichische Post ein neues Kapitel zum Thema innovative Briefmarken. Neben der bekannten Crypto stamp wurde die Crypto stamp art (CSA) ins Leben gerufen. Während bei der herkömmlichen Crypto stamp zuerst die physische Briefmarke erworben werden muss, steht bei der CSA das digitale Sammeln mehr im Fokus. 

In diesem Interview erklärt uns Patricia Liebermann, Leiterin der Philatelie der Österreichischen Post, gemeinsam mit Markus Leitgeb, Pressesprecher der Post, was es mit digitalen Briefmarken auf sich hat, wieso Philatelisten nun NFTs sammeln und welche neuen Crypto stamps es noch geben wird.

Was ist die Crypto stamp der Österreichischen Post?

Patricia: Wir haben die Crypto stamp 2019 erfunden. Sie ist eine physische Briefmarke, die einen digitalen Zwilling auf der Blockchain besitzt. Zusätzlich gibt es hinter jedem digitalen Zwilling verschiedene Farbgegebenheiten. Dadurch erhöhen wir den Sammelspaß, weil die Briefmarken unterschiedliche Seltenheitsgrade besitzen. Bis heute entwickeln wir die Crypto stamp mit jeder Edition weiter.

Was hat die Österreichische Post dazu bewegt, in die Welt der digitalen Assets einzusteigen?

Patricia: Wir haben viel darüber nachgedacht, wie man das Sammeln neu denken könnte und wie man die lange Tradition des Briefmarkensammeln zeitgemäß weiterführen und entwickeln kann. Zusätzlich ist es immer spannend, mit neuen Technologien arbeiten zu können. Die Blockchain gibt es zwar schon länger, NFTs waren aber damals noch ein ganz junges Thema. Somit haben wir beide Bereiche damals verknüpft.

Wie hat sich das Produkt seit 2019 entwickelt?

Patricia: Es gibt viele unterschiedliche Entwicklungen in dem Projekt. Auf der Produktebene haben wir mit einer klassischen Briefmarke begonnen, welche wir innovativ weiterentwickelt haben. Während dem großen NFT-Boom wurde es dann an der Zeit, mit der Crypto stamp art auch spannende Künstler*innen einzuladen. Weiters hat sich auch in der Kommunikation viel getan. 

Markus: Hier stellten wir uns die Frage: Wie erklärt man eine Crypto stamp der breiten Öffentlichkeit? Der Begriff des digitalen Zwillings ist greifbar für die breite Masse und auch für ältere Briefmarkensammler:innen. Dann gibt es noch völlig konträr dazu eine Community, die wirklich tief in dem Thema steckt, die wir über Reddit-Foren, Discord-Server oder das Metaverse erreichen. Sie helfen uns, gemeinsam das Produkt weiterzuentwickeln. 

Patricia: Durch die Crypto stamp kommen wir mit vielen verschiedenen Zielgruppen in Berührung. Wir haben diese Technologie sehr früh marktreif umgesetzt, nicht nur als Digital Asset, sondern auch mit einem physischen Asset. Man bekommt ein Produkt von der Wallet zum Token bis zu den physischen Briefmarken. Wir versuchen immer auf dem neuesten Stand zu sein: Neben technologischen und nachhaltigen Aspekten leben wir auch unsere Kreativität aus. So konnten wir für die erste CSA-Edition mit PR1MAL CYPHER zusammenarbeiten, einem der bekanntesten Krypto-Künstler aus Österreich.

Zum Thema Nachhaltigkeit: Eine positive Entwicklung 2022, was das angeht, war der Ethereum-Merge, der die Blockchain deutlich nachhaltiger macht. Sie benutzen selbst die ETH-Blockchain, war das auch ein großes Thema in der Community?

Patricia: Natürlich, wir haben ja schon bei der Crypto stamp 3.1 Hinweise gegeben, dass wir weiterhin Ethereum unterstützen. Über den Köpfen unseres Rhino, aber auch unserer Katze schwebte das Ether-Zeichen. Unsere letzte Gold Edition, die wir in Kooperation mit der niederländischen Post herausgegeben haben, läuft erstmals auf Ethereum 2.0. 

Markus: Intern ist für uns Nachhaltigkeit auch sehr wichtig. Seit 2011 stellen wir CO2-neutral zu. Wir haben Nachhaltigkeit auch in der Unternehmensstrategie verankert.

Stichwort langfristige Entwicklung: Wie ticken die Philatelist:innen, die Crypto stamps kaufen? Sind sie am langfristigen Investieren interessiert oder auf den schnellen Gewinn aus?

Patricia: Wir haben in unserem Crypto stamp Projekt drei Zielgruppen identifiziert. Die einen sind Leute wie Sie und ich, die es vielleicht einfach mal ausprobieren. Dann gibt es die liebevoll genannten Crypto Heavies. Das sind diejenigen, die schon mit richtiger Expertise kommen. Außerdem gibt es natürlich die langjährigen Philatelist:innen, die uns die Treue halten. Diese Gruppen müssen jeweils individuell betreut und angesprochen werden.

Markus: Ich sehe mich auch in der ersten Zielgruppe. Bei mir war die Crypto stamp der erste Einstieg in die Kryptowelt. Nun habe ich eine eigene Wallet mit Kryptowährungen. Die Crypto stamp ermöglicht einen guten Anfang, denn sie ist tatsächlich immer noch eine Briefmarke, mit der man Briefe und bis zu einem gewissen Grad auch Päckchen verschicken kann. Selbst ohne dem digitalen Sammelelement, gibt es immer einen Wert, der auf jeden Fall physisch vorhanden ist.

Wir befinden uns gerade in einer kriselnden Zeit, etwa durch die hohen Inflationsraten. Zusätzlich befinden wir uns in einem Krypto-Winter. Menschen suchen in dieser Zeit nach stabilen Assets. Wie stabil ist die Crypto stamp?

Patricia: Eine Briefmarke bringt immer eine Beförderungsleistung mit sich. Das bedeutet, sie ist sehr stabil. Zusätzlich haben wir ein Monopol in Österreich denn nur die Österreichische Post darf Briefmarken ausgeben. Trotzdem ist die Gesamtsituation gerade sehr angespannt. Es geht ja nicht nur um Kryptowährungen, auch der Aktienmarkt ist angeschlagen. Da gibt es genug Einbrüche von Projekten, die nicht funktioniert haben. Wir sind sicher, dass wir diese harte Zeit durchtauchen und wir haben hier einen Schritt voraus gedacht. Wir sind einer der Vorreiter, die die Idee des Burnens aufgegriffen haben, um unseren Kund:innen noch mehr Exklusivität zu garantieren. Das heißt, Restbestände unserer ersten CSA Edition wurden Ende des Jahres 2022 auf der Blockchain verbrannt.

Markus: Mit einer Crypto stamp ist für das große wie auch das kleine Budget nichts verkehrt. Sie kann als Geschenk eine Freude machen, vor allem für Menschen, die in die Kryptowelt hineinschnuppern möchten. 

Patrica: Wer mehr schenken möchte: Wir haben auch individuelle Produkte. So haben wir jetzt die streng limitierte Gold Edition um 500 Euro gelauncht, bei der ein echter Goldbarren mit dabei ist. Die Crypto stamp ist nicht nur eine Innovation, sondern auch eine Rarität.

Wie kommunizieren Sie gegenüber der Community, dass die Krisenzeiten nicht ewig halten?

Markus: Ich glaube, wir alle spüren die Inflation. Wir wollen jetzt auch niemanden zu etwas verleiten, was er/sie im Nachhinein bereuen könnte. Wichtig ist, ein Versprechen als Österreichische Post abzugeben. Das kommunizieren wir auf möglichst breiter Ebene und vor allem auf Kanälen, wo die Kund:innen unterwegs sind. 

Patricia: Und wir beschreiten dabei auch neue Wege: Die Österreichische Post hat zum Beispiel im Herbst 2022 ihr erstes Crypto stamp Headquarter auf Decentraland zum Leben erweckt. Wir möchten dem hohen Anspruch der Community gerecht werden. Und viele andere Postgesellschaften versuchen dem nachzueifern.

Bezüglich der anderen Postunternehmen, die sich von Ihnen inspirieren lassen: Wie weit geht das? 

Markus: Es gibt international sehr großes Interesse, auch im medialen Bereich, aus Singapur, Indien und auch den USA. Wir waren die ersten, die Blockchain-Briefmarken erfolgreich umgesetzt haben. 

Patricia: Die größte Auszeichnung für uns war es, vom Forbes Magazine als erfolgreichstes NFT-Projekt ausgezeichnet zu werden. Auch haben wir von über 20 Postgesellschaften weltweit Anfragen bekommen. Wir freuen uns schon, wenn wir 2023 die neueste Kooperation angehen dürfen. Hier suchen wir noch nach dem Perfect Match.

Wie lauten die konkreten Zukunftspläne für die Crypto stamp-Produkte? 

Patricia: Wir haben eine genaue Vision davon, wohin die Reise geht. Wir bleiben wie immer kryptisch und sagen nicht alles. So viel aber sei verraten: Es wird 2023 ein großes Geburtstagsfest geben. Es gibt ganz viele Nuller für all jene, die die Auflage mitverfolgen und diese subsumieren. Den Geburtstag werden wir auch entsprechend feiern. Auch die Crypto stamp art entwickeln wir weiter. Viele internationale Künstler:innen haben bei uns angefragt und sind mit bewegenden Geschichten auf uns zugekommen. Auch ihnen möchten wir die Chance einräumen, mit der Österreichischen Post zusammenarbeiten zu dürfen.

Crypto stamp art: Wie die Österreichische Post die Briefmarke neu denkt

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