Energie

E-Auto-Boom könnte dem Klima sogar schaden

Elektrofahrzeuge befinden sich in Europa auf dem Vormarsch. © Pixabay
Volle Ladung. © Pixabay
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Der Umstieg auf Fahrzeuge mit Elektro-Antrieb gilt als einer der entscheidenden Faktoren zur Lösung der Klimaprobleme der Welt. Ganz so einfach ist die Rechnung aber leider nicht. In Asien sind sehr viele klimaschädliche Kohlekraftwerke am Netz und genau dort werde die Energienachfrage besonders stark steigen, erklärte die Internationale Energieagentur (IEA) bei der Präsentation des diesjährigen „World Energy Outlooks“.

Kohle bleibt bis 2040 größte Energiequelle

Die globalen CO2-Emissionen stiegen bereits 2017 um 1,6 Prozent und der Trend werde dieses Jahr anhalten, so die IEA. Bereits heute liege der Anteil erneuerbarer Energien im weltweiten Mix bei rund 25 Prozent. Bis 2040 soll dieser Anteil zwar auf 40 Prozent steigen, Kohle wird aber die größte Energiequelle bleiben, Gas die zweitgrößte.

E-Mobility hat kaum Effekt auf CO2-Emissionen

Im diesjährigen Report hat sich die IEA den Bereich E-Mobility näher angesehen. Die gute Nachricht: E-Autos werden dafür sorgen, dass die Nachfrage nach fossilen Treibstoffen ab 2030 sinkt. Aber: Gelingt es nicht, den Anteil erneuerbarer Energien schneller und stärker zu heben, werde E-Mobility in den nächsten zehn bis 20 Jahren kaum einen Effekt auf die CO2-Emissionen haben und könnte dem Klima sogar schaden.

Der Energiebedarf werde getrieben durch Bevölkerungswachstum und Wohlstand in Asien bis 2040 um mindestens ein Viertel steigen. Während weltweit betrachtet zwar mittlerweile zwei Drittel der neu gebauten Kraftwerke Ökostrom produzieren, wird in wachstumsstarken Ländern Kohle in den kommenden Jahrzehnten dominant bleiben.

Junge Kohlekraftwerke in Asien

Besonders Indien und Südostasien werden ihren durch E-Mobility getriebenen Energiebedarf mittelfristig noch stark mit Kohle decken. Die Nachfrage nach fossilen Energieträgern könnte dort bis 2040 um bis zu 120 Prozent steigen. In Asien sind Kohlekraftwerke laut IEA im Schnitt erst elf Jahre alt und haben deshalb noch eine längere Lebensdauer vor sich als etwa in Europa oder in den USA, wo Kohlekraftwerke durchschnittlich bereits 40 Jahre alt sind. Weltweit betrachtet wird Kohle daher noch 2040 für ein Drittel der gesamten CO2-Emissionen der Energiebranche verantwortlich sein.

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