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Europa hat bei Nachhaltigkeits-Startups die Nase vorne

Setzling, Pflanze, Natur
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Europa könnte zum Zentrum von Tech-Investitionen mit ökologischem oder sozialem Impact werden. Atomico-Partner Tom Wehmeier hat für das World Economic Forum die Daten des Risikokapitalgebers analysiert und kommt zu dem Schluss, dass sich vor allem europäische Unternehmen dafür einsetzen, einige der dringendsten Herausforderungen der Welt zu bewältigen. Der Einsatz von Technologie im Dienst von Umwelt und Gesellschaft ist in Europa besonders ausgeprägt.

Unternehmen, die ihre Ziele danach ausrichten, haben auch ein besseres Image: Ernst & Young schrieb schon 2018, dass Unternehmen mit Impact „inspirieren und aktivieren“. Der Unternehmenszweck steht über den Unternehmenszielen und soll Mitarbeiter motivieren und der Arbeit einen Sinn verleihen. Dieser Aspekt ist mittlerweile auch in der Politik angekommen. So meinte Margrethe Vestager, EU-Wettbewerbskommissarin, bereits im Oktober des Vorjahres: „Einige sagen, China hat alle Daten und die USA haben das ganze Geld. Aber in Europa haben wir einen Zweck. “

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Große Herausforderungen

Laut Atomico beziehungsweise dem WEF verfügen die Technologieführer über das leistungsstärkste Toolkit der Geschichte. Europäische Unternehmen würden sich außerdem verstärkt dafür einsetzen, einige der dringendsten Herausforderungen der Welt – wie beispielsweise die Klimakrise und das Gesundheitswesen – zu bewältigen. Tom Wehmeier hat für das WEF hat sich diesen Trend nun genauer angesehen und dabei auch die Zahlen des State of European Tech-Reports analysiert.

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Gemeinsam mit dem Datenspezialisten Dealroom wurde außerdem ein Rahmen geschaffen, um europäische Technologie-Startups auf Grundlage ihrer Ausrichtung an den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDG; Sustainable Development Goals) zu bewerten. Die Analyse konzentrierte sich auf eine Teilmenge von sieben der insgesamt 17 SDGs. In den endgültigen Datensatz und die Analyse wurden nur Unternehmen einbezogen, bei denen „der Impact als Kern des Geschäftsmodells“ angesehen wurde.

Milliardeninvestitionen mit steigender Tendenz

Die Zahlen zeichnen ein beeindruckendes Bild: Insgesamt wurden in der Analyse 528 Technologie-Unternehmen ermittelt, denen ein sozialer oder ökologischer Impact nachgesagt wird. Risikokapitalgeber haben in diese Startups im Jahr 2019 insgesamt 4,4 Milliarden US-Dollar investiert. Zum Vergleich: Noch 2015 lag das Volumen bei weniger als einer Milliarde US-Dollar. Diese 4,4 Milliarden US-Dollar machen 12 Prozent des gesamten im Jahr 2019 in Europa investierten Kapitals aus. Sie sind vom investierten Kapital her auch der drittgrößte Zweig europäischer Technologie hinter Fintech und Enterprise SaaS.

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Wie sind diese starken Zahlen zu erklären? Geht es nach dem World Economic Forum, ist der Aufstieg der Impact-Technologien in Europa eine Reaktion auf die sich ändernden Prioritäten von potenziellen Mitarbeitern und Kunden oder Nutzern in Europa. Zudem handle es sich bei den größten Herausforderungen der Welt auch um einige der größten Märkte und Chancen weltweit. Fachkräfte würden mittlerweile verstärkt darüber nachdenken, für Unternehmen zu arbeiten, die sich auch an ihren Werten ausrichten.

Werte wichtiger als Geld

Kate Hilyard, COO bei Healx, einem Biotech-Startup in Großbritannien, gibt ein Beispiel für eine Ausrichtung mit sozialem Impact: „Wir bei Healx glauben, dass jeder Patient mit seltenen Krankheiten eine Behandlung verdient. Es ist dieser Glaube, der uns antreibt, unsere Mission, bis 2025 100 neue Behandlungen in die Klinik zu bringen, zu erfüllen. Eine solch klare Mission hilft auch bei der Rekrutierung und Bindung der besten und klügsten Fachkräfte. Für das Team gibt es keine größere Motivation, als zu wissen, dass sie ihre Fähigkeiten einsetzen, um das Leben der Patienten und ihrer Familien zu verbessern. Dies gilt insbesondere für die vielen Teammitglieder, die entweder sich selbst oder einen Verwandten unter den 400 Millionen Menschen weltweit zählen, die mit einer seltenen Krankheit leben. “

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Unternehmen mit einer ökologischen oder sozialen Agenda kommen außerdem auf dem Markt besser an, wie eine Studie von Accenture Strategy aufzeigt. Von 30.000 befragten Personen wünschen sich 62 Prozent, dass Unternehmen „zu aktuellen und allgemein relevanten Themen wie Nachhaltigkeit, Transparenz oder fairen Beschäftigungspraktiken Stellung beziehen“. In Europa scheint der Ansatz zu fruchten, laut dem Country Sustainability Ranking des Unternehmens Robeco befinden sich sieben der zehn führenden Länder in Bezug auf Nachhaltigkeit in Europa.

Die Experten kommen zu einem sehr positiven Schluss: „Obwohl wir erst zwei Jahrzehnte in diesem Jahrhundert sind, deutet die Arbeit europäischer Impact-Startups darauf hin, dass das Erbe der Technologie im 21. Jahrhundert eine positive und transformierende Auswirkung auf unsere Gesellschaft haben könnte, in der Zweck und Profit sich gegenseitig verstärken.“

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