Analyse

Europäische Umweltagentur: Extremwetter belasten Europa deutlich

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Weltweit sind die Folgen der Klimakrise immer deutlicher zu spüren. Egal ob Hochwasser, Dürren oder Schneestürme – eine Katastrophe löst gefühlt in den weltweiten Medien die andere ab. Wie hoch die finanziellen Schäden 2021 durch die Katastrophen waren, berichtete der Versicherer Munich bereits im Januar. Stürme, Überschwemmungen, Waldbrände und Erdbeben verursachten 2021 Gesamtschäden von 280 Milliarden. US-Dollar (ca. 247 Mrd. Euro). Damit waren, laut Munich Re, die gesamtwirtschaftlichen Schäden die vierthöchsten seit Beginn der Aufzeichnungen, wir berichteten.

Mit diesem Bericht zeigte Munich die gravierenden Auswirkungen auf der ganzen Welt auf. Nun veröffentlichte die Europäische Umweltagentur (EUA) heute eine Analyse über wirtschaftliche Schäden und Todesfälle durch wetter- und klimabedingte Ereignisse speziell in Europa in den letzten 40 Jahren.

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Todesopfer & wirtschaftliche Einbußen

In der Analyse kam die Umweltagentur zu dem Ergebnis, dass in Europa in den letzten 40 Jahren 85.000 bis 145.000 Menschen an den Folgen von wetter- und klimabedingten Ereignissen gestorben sind. Mehr als 85 Prozent davon überlebten Hitzewellen nicht, wobei die Zahl der Todesopfer bei Hitzewellen seit dem Rekordjahr 2003 rückläufig ist.

Neben den menschlichen Verlusten, führen die Extremwetter natürlich auch in Europa zu wirtschaftlichen Verlusten. Laut EUA musste Europa in den letzten 40 Jahren rund eine halbe Billion Euro einbüßen. In absoluten Zahlen waren die höchsten wirtschaftlichen Verluste im Zeitraum 1980-2020 in Deutschland zu verzeichnen, gefolgt von Frankreich und Italien, so der Bericht. Das ergibt den Anschein, dass Europa dem globalen Trend folgt, in dem die wirtschaftlichen Verluste im letzten halben Jahrhundert zugenommen haben. Doch laut EUA ließen die verfügbaren Daten keinen eindeutigen Trend für die Verluste in Europa in den letzten vier Jahrzehnten erkennen.

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Alle Regionen Europas betroffen

Des Weiteren kam die Analyse auch zu dem Ergebnis, dass Extremwetter keine Einzelphänomene sind. Jedes Jahr hätten alle Regionen Europas mit den Auswirkungen der Klimakrise zu kämpfen. Nur die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Ereignisse seien je nach Land sehr unterschiedlich, wie die EUA-Bewertung ergab. Denn obwohl überall Extremwetter auftreten, verursachen nicht alle enorme Schäden. Von allen in Europa aufgetretenen Ereignissen, waren nur drei Prozent für 60 Prozent der Schäden verantwortlich, heißt es in dem EUA-Briefing ‚Wirtschaftliche Verluste und Todesfälle durch wetter- und klimabedingte Ereignisse in Europa‘.

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32 Länder bewertet

Bewertet wurden in der Analyse die EWR-Mitgliedsländer -einschließlich aller 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen, Schweiz, Türkei, Island und Liechtenstein. Da die meisten EU-Mitgliedsstaaten Auswirkungen von Extremwetterereignissen nicht detailliert erfassen, griff die EUA auch auf private Quellen zurück. Damit will die Europäische Umweltagentur laut eigenen Angaben mehr Informationen über die Auswirkungen extremer Wetterereignisse bereitstellen, um in Zukunft Maßnahmen zur Verringerung des Katastrophenrisikos verbessern zu können. Ein Anliegen dabei sei die Erhöhung des Versicherungsschutzes. Bisher waren weniger als ein Drittel der genannten Schäden versichert, so die EUA.

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Maßnahmen aus der Forschung

Bis diese Maßnahmen von der Politik umgesetzt werden, könnten die Ideen von Startups und Wissenschaftler:innen aushelfen. Das Münchener Startup OroraTech hat beispielsweise einen Satelliten ins All geschickt, der vor immer häufiger auftretenden Waldbränden warnen soll, wir berichteten. Außerdem konnten Wissenschaftler:innen des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ein mathematisches Modell entwickeln, mit dem Vorhersagen für Extremereignisse erheblich früher und besser erfolgen können. Damit erhoffen sich die Forschenden, womöglich tausende Menschenleben retten zu können, wir berichteten.

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