Ankündigung

Finanzministerium will mit Krypto-Forensik Steuerhinterziehung und Geldwäsche bekämpfen

Blockchain. © Shubham Dhage on Unsplash
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Seit dem 1. März 2022 gilt in Österreich ein neues Steuergesetz für Kryptowährungen. Auf Gewinne sind dabei 27,5 Prozent Kapitalertragssteuer fällig, was Krypto-Assets wie Bitcoin und Ethereum mit Wertpapieren gleichstellt. Die eine Frage ist aktuell, ob viele Krypto-Besitzer:innen in Österreich angesichts des Crashs überhaupt Gewinne gemacht haben. Die andere ist: Wenn sie Gewinne realisiert haben – werden dann auch brav die neu geltenden Steuern bezahlt?

Das österreichische Finanzministerium will da sichergehen und hat jetzt angekündigt, verstärkt auf Krypto-Asset-Forensik zu setzen. Laut dem neuen Finanzstaatssekretär Florian Tursky (ÖVP), für Digitalagenden zuständig, würden Krypto-Assets trotz der starken Kursschwankungen ein „bewährtes Mittel der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung“ sein, und auch in Sachen Steuerhinterziehung ahnt man offenbar auch, dass dem Staat da einige Einnahmen entgehen, weil nicht alles, was so auf diversen Wallets gespeichert ist, korrekt eingemeldet wird.

„Bereits jetzt werden Big Data Analysen mittels Predictive Analytics-Methoden innerhalb des BMF angewendet, um Straftaten in diesem Bereich entgegenzuwirken. Diese Maßnahmen werden nun um die Analyse zu Krypto-Assets erweitert. So treffen wir Kriminelle dort, wo es sie besonders schmerzt, indem wir ihnen ihr illegal erwirtschaftetes Geld wegnehmen“, so Tursky. „Kryptowährungen erfreuen sich einer immer größeren Popularität in der Bevölkerung, allerdings sind die Einkünfte aus einer Wertsteigerung dieser Produkte steuerpflichtig. Durch die Ökosoziale Steuerreform traten 2022 ausdrückliche gesetzliche Regelungen zur Besteuerung von Kryptowährungen durch eine Einbeziehung in Einkünfte aus Kapitalvermögen in Kraft. Mit neuesten Methoden können wir Krypto-Bewegungen nachvollziehen und damit Geldwäsche und Steuerhinterziehung unterbinden.“

Man setze künftig über Partnerschaften mit auf Krypto-Forensik spezialisierten IT-Firmen darauf, Steuerhinterziehung und Geldwäsche auf den Blockchains verfolgen zu können.

Bitfinex-Hack aus 2016: US-Behörden stellen Bitcoin im Wert von 3,6 Milliarden US-Dollar sicher

Zusammenarbeit mit Sicherheitsfirmen

Unternehmen wie Chainalysis (USA), Elliptic (UK), Dune Analytics (Norwegen) oder Iknao (Österreich) gibt es bereits zahlreiche Unternehmen, die sich auf Blockchain-Analysen spezialisiert haben. Mit welchen Unternehmen das Finanzministerium zusammen arbeitet, wird aktuell nicht verraten, es sollen aber europäische Firmen sein.

Chainalysis etwa war bei der Strafverfolgung der Bitfinex-Hacker:innen involviert, die 2016 Bitcoin im Wert von bis zu 3,6 Milliarden Dollar klauten und dann letztendlich im Februar 2022 geschnappt werden konnten. Auch dieser Fall wie andere zeigt: Zwar sollen Blockchains für anonyme Transaktionen sorgen – doch die Transaktionen sind auch in den Blockchains für immer gespeichert. Lassen sich die Besitzer:innen von Wallets identifizieren, kann man auch ihre KryptoZahlungsflüsse über viele Jahre hinweg nachverfolgen.

Aber zurück nach Österreich: Aus dem neuen Steuergesetz für Kryptowährungen erhofft sich das Finanzministerium ab 2025 Mehreinnahmen von etwa 300 Millionen Euro. Mit der Botschaft, dass nun verstärkt auf Krypto-Forensik gesetzt wird, will man auch dafür sorgen, dass diese Steuern auch tatsächlich abgeführt werden.

Kryptosteuer: Regierung erwartet ab 2025 Einnahmen von 300 Millionen Euro

Immer schärfere Regeln in der EU

In Sachen Krypto-Assets ist auf der ganzen Welt immer schärferes Vorgehen seitens der Behörden zu bemerken. So soll etwa die strittige Transfer-of-Funds-Regel in der EU dafür sorgen, dass die Besitzer:innen von Unhosted Wallets bei Transaktionen identifiziert werden müssen. Weiters ist mit der kommenden EU-Richtlinie DAC8 (also der 8. Version der „Directive on Administrative Cooperation“) geplant, dass Krypto-Börsen Transaktionsdaten zu Bitcoin und Co. an Finanzämter übermitteln müssen.

DAC8: Krypto-Börsen sollen Transaktionsdaten zu Bitcoin und Co. an Finanzämter übermitteln

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