Forscher: Klimakrise eindeutig schuld an Hitzewelle in Sibirien
Forscher haben die Hitzewelle in Sibirien untersucht und sind zu dem Schluß gekommen, dass sie ohne Klimakrise wohl nicht passiert wäre. Am 20. Juni überstiegen die Temperaturen in der russischen Region teilweise 38 Grad Celsius – ein Rekord für den gesamten nördlichen Polarkreis, für den Forscher festgestellt haben, dass er doppelt so schnell erhitzt als der Rest der Welt. Im Schnitt lag die Temperatur in Sibirien zwischen Jänner und Juni 5 Grad Celsius über dem Durchschnitt für diese Jahreszeit.
Ohne Menschen „fast unmöglich“
In einer neuen Studie unter Leitung des britischen Met Office, beschreiben internationale Klimaforscher, dass ein solches Temperaturphänomen ohne von Menschen verursachter Klimakrise wohl nur alle 80.000 Jahre möglich wäre. Damit sei eine solche Hitzewelle „fast unmöglich“, gäbe es keine Erderhitzung durch Treibhausgase. Die Forscher stellen laut BBC-Bericht fest, dass das der bisher eindeutigste Beweis für den Einfluss der Klimakrise auf die Erde sei.
Massive Folgen des Temperaturanstiegs
In der Arktis ist die Durchschnittstemperatur seit 1850 um rund 2 Grad Celsius gestiegen – während der weltweite Wert bei etwa 1 grad Celsius liegt. Die Erhitzung der Arktis hat weitreichende Folgen. So haben Waldbrände im Juni schätzungsweise 56 Megatonnen CO2 ausgestoßen, Permafrost ist stark geschmolzen und auch auf die Tier- und Pflanzenwelt der Region hat der Temperaturanstieg massive Auswirkungen. Große Populationen des Seidenspinners haben Wälder geschwächt und auch die arktische Wolfsspinne vermehrt sich um ein Vielfaches stärker als üblich.
Gleichzeitig habe die Hitzewelle in Sibirien laut der aktuellen Studie weltweit für einen Temperaturanstieg in dieser Periode gesorgt. Zwischen Jänner und April wurden für diese Jahreszeit weltweit die bisher zweithöchsten Durchschnittstemperaturen gemessen.
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