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GATE Space: „Der Move in die USA heißt nicht, dass wir Österreich verlassen“

Jetpack von Gate Space. © Gate Space
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Dass sie Österreichs ersten und einzigen Astronauten, Franz Viehböck, als Investor gefunden haben, sagt eigentlich schon alles: Gate Space, erst 2022 von Moritz Novak und Clemens Weisgram als Spin-off der TU Wien bzw. dessen Space Team gegründet, ist ein Ausnahme-Startup. Sie bauen einen so genannten Jetpack, der, angeschnallt an Satelliten, diesen Mobilität im Orbit geben soll – etwa, um anderen Satelliten oder Weltraumschrott auszuweichen, oder um schnell in neue Positionen manövrieren zu können.

Wer ganz nach unten auf der Webseite von Gate Space scrollt, der hat das Detail schon bemerkt: GATE Space Inc., Two Embarcadero Center, 8th floor, 94111 San Francisco, California. Genau, richtig gelesen. Das Jungunternehmen hat bereits den Schritt nach Amerika, dem größten Markt für die so genannte New Space-Industrie, gemacht. Denn: Die österreichischen Gründer wurden als eines der ganz wenigen heimischen Startups in den Techstars-Accelerator aufgenommen, konkret in dessen „Space“-Programm, das von NASA und der US Space Force mitorganisiert wird. Die Gründer sind schon in den USA drüben, im Wiener Büro wird aber weiter Forschung und Entwicklung betrieben. Bereits investiert sind der erwähnte Franz Viehböck und David Niedermaier, Co-Founder und CTO von Agilox. Insgesamt wurden in einer Pre-Seed-Runde samt Förderungen etwa 2 Mio. Dollar aufgenommen.

Der Jetpack für Satelliten von Gate Space. © Gate Space
Der Jetpack für Satelliten von Gate Space. © Gate Space

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Jetpack mit Ethan und Lachgas

„Mehr und mehr Unternehmen realisieren, dass Satelliten ein wichtiger Teil ihrer Geschäftsmodelle sind, von Erdbeobachtung bis hin zu Telekommunikation. Der blaue Punkt auf Google Maps kommt von einem Satelliten, die Weltraum-Branche ist nicht mehr wegzudenken aus dem täglichen Leben“, sagt Mitgründer Clemens Weisgram im Gespräch mit Trending Topics.  „Es hat sich ganz schnell gezeigt, dass es für unser Antriebssystem einen kommerziellen Markt gibt.“ Das Besondere an dem System: Das von GATE Space entwickelte Jetpack macht Satelliten mobil, indem es an sie angedockt wird. Man kann damit „grüne“ Treibstoffe verwenden, und zwar wird die Kombination aus Ethan und Lachgas.

„Wir haben uns dafür entschieden, unser Unternehmen in die USA zu verlegen. Ganz wichtig: Forschung und Entwicklung und das Engineering wird in Österreich bleiben, aber dieser Schritt ermöglicht uns, am größten Weltraummarkt, den USA, mitzuspielen, dort unsere Produkte anzubieten, dort Partner zu haben und dort Funding aufzustellen“, sagt Weisgram. Das Startup machte dazu den berühmten „Delaware Flip“: In dem US-Bundesstaat wurde eine Firma (was sehr einfach geht) gegründet, und diese ist nun die 100%-Mutter der österreichischen GmbH. Mit Technologie aus Österreich wolle man einen boomenden Markt bedienen. „Der Move in die USA heißt nicht, dass wir Österreich verlassen, ganz im Gegenteil: Wir wollen weiter Talente in Österreich finden und sehen in Europa einen großen New Space-Markt. Wir sehen das als Ergänzung, um auhc die USA bedienen zu können, und nicht als Verlust für Österreich.“

Clemens Weisgram und Moritz Novak von Gate Space. © Gate Space
Clemens Weisgram und Moritz Novak von Gate Space. © Gate Space

„Wichtig ist, ein terrestrisches Problem zu lösen“

Dennoch ist natürlich die Nähe zu Weltraumgrößen wie die NASA oder SpaceX wichtig für die weitere Geschäftsentwicklung. „Ich würde die österreichische und europäische Weltraum-Branche nicht kleinreden, allerdings muss man anerkennen, dass der US-amerikanische Markt sehr sehr schnell wächst, unter anderem deswegen, weil das Budget der NASA ungleich größer ist“, sagt Weisgram. SpaceX von Elon Musk etwa setzt auch ganz stark auf den kommerziellen Satelliten-Markt und schraubt seine Kapazitäten für Transporte in den Orbit deutlich hoch. Gleichzeitig werden die Anforderungen an Satelliten größer, sie müssen im Weltraum Position wechseln können und vermeiden, mit anderen zu kollidieren. Schließlich müssen sie auch das so genannte De-Orbiting beherrschen – entweder lässt man sie zum Verglühen in die Atmosphäre stürzen, oder sie werden in höhere Umlaufbahnen gebracht, wo sie nicht stören. Bald könnte es im Orbit Verkehrsregeln geben, und da wären Antriebssysteme wie jene von GATE Space gefragt.

„Wichtig ist, ein terrestrisches Problem zu lösen für Menschen auf der Erde, die etwas dafür zahlen“, sagt Weisgram. „Genau das ist auch unser Anspruch. Wir wollen helfen, dass viele andere Unternehmen in den Orbit kommen, ihre Satelliten platzieren und Lösungen für Menschen auf der Erde anbieten können.“ Etwa für den Klimaschutz seien Satelliten ein ganz wichtiges Tool, um den Zustand des Planeten zu messen.

GATE Space: Wiener Raumfahrtfirma sichert sich 450.000-Euro-Investment

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