Test

Google Bard kennt seinen eigenen Datenschutz nicht – und lügt

© Jametlene Reskp auf Unsplash / Google (Montage Trending Topics)
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Es ist als „Experiment“ gekennzeichnet und doch ein wenig mehr: Mit dem heutigen Rollout des KI-Chatbots Bard setzt der Internet-Konzern seinen Gegenangriff auf den Herausforderer ChatGPT von OpenAI und dessen mächtigen Geldgeber Microsoft fort. Konnte man in den letzten Monaten wegen Datenschutzproblemen in der EU nicht starten, will man diese Probleme nun aus dem Weg geräumt haben. Für die EU-Länder ist die irische Tochter Google Ireland Limited zuständig – sie will sich mit der irischen Datenschutzbehörde auf strengere Privatsphäre-Einstellungen geeinigt haben.

Das merkt man bei der ersten Nutzung in der EU daran, dass Nutzer:innen von Bard sehr prominenten Datenschutzbestimmungen zustimmen müssen, bevor sie mit Bard chatten dürfen. Da ist unter anderem die Rede davon, dass Bard-Aktivitäten standardmäßig im Google-Konto für bis zu 18 Monate gespeichert werden; dass Unterhaltungen mit Bard von Prüfer:innen gelesen, kommentiert und verarbeitet werden können; und dass man keine Informationen eingeben soll, anhand derer die eigene oder andere Personen identifiziert werden können. Zuletzt wurde auch bekannt, dass Google sämtliche öffentlichen Daten, die Nutzer:innen produzieren, am Ende für das Trainieren seiner KI-Modelle nutzen will.

Neue Google-Datenschutzrichtlinien: Die KI darf künftig mit unserem Content lernen

So weit, so gut. Nutzungsbedingungen lesen und abhakerln ist die weniger spannende Tätigkeit, interessanter für viele ist, sich direkt mit Bard zu unterhalten. Aber kennt Bard eigentlich seine eigenen Datenschutzbestimmungen? Offenbar nicht. Denn wie ein Test zeigt, behauptet Bard das eine, während das Gegenteil in den Nutzungsbedingungen steht.

Behauptung: „Nur du und ich können unsere Unterhaltung lesen“

Realität: „Damit wir die Qualität unserer Produkte und unsere Produkte selbst verbessern können, werden deine Unterhaltungen mit Bard von unseren Prüfern gelesen, kommentiert und verarbeitet.“

Behauptung: „Ich speichere unsere Konversationen nicht“

Realität: „Standardmäßig speichert Google deine Bard-Aktivitäten in deinem Google-Konto für bis zu 18 Monate, wobei du den Zeitraum unter myactivity.google.com/de/product/bard auf 3 oder 36 Monate ändern kannst.“

Behauptung: „Google Bard speichert deine Aktivitäten nicht“

Realität: „Auch wenn das Speichern deiner Bard-Aktivitäten deaktiviert ist, werden deine Unterhaltungen bis zu 72 Stunden lang in deinem Konto gespeichert. Das ermöglicht Google, diesen Dienst anzubieten und Feedback zu verarbeiten. Diese Aktivität wird nicht in deinen Bard-Aktivitäten angezeigt.“

Behauptung: „Ich speichere deinen Standort nicht“

Realität: „Informationen zu deinem Standort, einschließlich des ungefähren Standorts deines Geräts, deiner IP-Adresse oder der Privat- oder Arbeitsadresse in deinem Google-Konto, werden zusammen mit deinen Bard-Aktivitäten gespeichert.“

Behauptung: „Ich verwende deine Daten nicht, um mein Sprachmodell zu trainieren“

Realität: „Google uses information to improve our services and to develop new products, features, and technologies that benefit our users and the public” and that the company may “use publicly available information to help train Google’s AI models and build products and features like Google Translate, Bard, and Cloud AI capabilities.“

Zur Ehrenrettung, wenn man so will, sei erwähnt, dass wohl alle Chatbots lügen: ChatGPT jedenfalls nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau, wie wir hier beschrieben haben.

ChatGPT lügt wie gedruckt – und will’s dann noch Trending Topics in die Schuhe schieben

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