Forschungsfrage

Gurke: Mit oder ohne Plastik – was wirklich nachhaltiger ist

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Gurken in einer Hülle aus Kunststoff verpackt, gehören zu den am meisten missverstandenen Verpackungen im Handel. Aus KonsumentInnensicht scheint es keinen Sinn zu machen ein einfaches Produkt wie die Salatgurke überhaupt zu verpacken. Gurken haben aber häufig schon eine lange Reise hinter sich, wenn Sie bei uns auf dem Tisch landen. Der Schrumpfschlauch aus Kunststoff verhindert im Transport Verletzungen der zarten Schale und hält die Gurken knackig in dem er den Verlust von Flüssigkeit verhindert.

Mit Plastik gegen Lebensmittelmüll

Untersuchungen zeigen, dass verpackte Gurken ihre Haltbarkeit von 9 Tagen auf 15 Tage steigern können. Die Verpackung verhindert also den Verlust eines wertvollen Lebensmittels. Aktuelle Untersuchungen schätzen den Lebensmittelverlust in Österreich auf 180 kg pro Person im Jahr. Eine erschreckend hohe Zahl. Hier sollten Hersteller dem Verpackungsprinzip „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ folgen um KonsumentInnen und den Handel dabei zu unterstützen Produkte so lange wie möglich frisch und genießbar zu halten. Die richtige Verpackung, wie die einfache Schlauchfolie, kann den Unterschied machen, ob eine zu viel gekaufte Gurke noch gegessen wird oder ob sie im Müll landet.

Die Krise bringt den Respekt für Lebensmittel zurück

Deshalb steckt die Bio-Gurke im Plastik

Wer sich nun fragt warum auch Bio-Gurken in Kunststoff verpackt werden, die ja oft nicht so weit reisen und von umsichtigen KonsumentInnen sofort verzehrt werden, findet die Antwort in einer Vorschrift der EU (VO (EG) Nr.889/2008). Darin wird beschrieben, dass Bioprodukte und konventionelle Produkte gut unterscheidbar sein müssen. Da es weniger Bioprodukte als konventionelle Produkte im regulären Handel gibt, entscheidet man sich häufig das Bio- Obst und Gemüse zu verpacken, um eine geringere Verpackungsmenge zu verwenden. Deshalb sind in reinen Biogeschäften dieselben Produkte häufig gar nicht verpackt, sie müssen dort nicht von konventionellen Produkten unterschieden werden.

Eine Untersuchung an der FH Campus zeigte das der Umwelteinfluss von Verpackungen (vor allem, wenn sie richtig gewählt sind) geringer ist, als der Umwelteinfluss des Produkts. Wichtig ist es also das Nahrungsmittel so lange zu schützen bis es verzehrt werden kann.

Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der FH Campus Wien. Die Autorin, Barbara Zottl, BSc, hat gerade ihren Master in Packaging Technology and Sustainability abgeschlossen und ist an der FH Campus Wien als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt. Schwerpunkte Ihrer Arbeit sind Recyclingsysteme und Verpackungsoptimierung. 

Aus der Serie „Forschungsfrage“:

Warum Bio-Plastiksackerl nur selten im Kompost landen

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