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Impact Theory: Podcast-Firma zahlt 6,1 Mio. Dollar Strafe wegen NFT-Verkäufen

Tom und Lisa Bilyeu von Impact Theory. © Impact Theory
Tom und Lisa Bilyeu von Impact Theory. © Impact Theory
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Das Unternehmer-Ehepaar Tom und Lisa Bilyeu kennen Podcast-Liebhaber:innen in erster Linie von Impact Theory, dem Podcast des gleichnamigen Medienunternehmens aus Los Angeles, der lange Gespräche zu Themen in allen Lebenslagen (Sex, Geld, AI, Karriere, usw.) bietet. Einige der Hörer:innen bzw. Fans der Bilyeus haben sich 2021 zahlreiche NFTs des Unternehmens gekauft und dafür insgesamt etwa 30 Millionen Dollar ausgegeben. Die NFTs liefen unter dem Namen „Founder’s Keys“ und sollten Käufer:innen ermöglichen, vom künftigen Wachstum des Unternehmens zu profitieren.

Doch dieser NFT-Verkauf ist der US-Börsenaufsicht SEC, die 2023 rigoros gegen Krypto-Unternehmen vorgeht, ein Dorn im Auge. Impact Theory hat nun einer Strafzahlung von über 6,1 Millionen Dollar zugestimmt und sich bereit erklärt, alle in ihrem Besitz befindlichen „Founder’s Keys“-NFTs zu vernichten. Dies geschah infolge einer Untersuchung SEC, die feststellte, dass Impact Theory diese NFTs als unregistrierte Krypto-Assets an die Öffentlichkeit verkauft hatte. Diese NFT-Verkäufe hätten bei der SEC registriert werden müssen, sie hätten nicht einfach via OpenSea verkauft werden dürfen.

Die SEC stellte fest, dass die angebotenen NFTs Investmentverträge darstellten und daher als Wertpapiere betrachtet werden. Impact Theory hatte potenzielle Investoren dazu ermutigt, den Kauf eines Founder’s Key als Investition in das Geschäft zu betrachten, indem sie betonten, dass Investoren von ihrem Kauf profitieren würden, wenn Impact Theory erfolgreich sei. Die Macher:innen von Impact Theory pitchten, dass sie das „neue Disney“ aufbauen würden – etwas hochtrabend für eine Firma, die eine (durchaus erfolgreiche) wöchentliche Podcast-Show fabriziert und im eigenen Online-Shop Notizbücher als „Productivity Tools“ verkauft.

NFT-Hype geht bereits wieder die Luft aus

Weiter strittig, ob NFTs Unternehmensanteile darstellen

Das Vorgehen der SEC gegen Impact Theory im Falle der NFT-Sales ist der erste Fall seiner Art – viele weitere könnten folgen, da 2021 und 2022 ein echter NFT-Hype am Markt zu beobachten war, in dem auch viele Stars (Musiker:innen, Schauspieler:innen) mitmachten. Der Fall Impact Theory lässt befürchten, dass viele weitere SEC-Klagen bzw. Untersuchungen gegen Unternehmen, die NFTs verkauften, folgen könnten.

Doch auch innerhalb der SEC ist der Fall strittig. Einige Mitglieder der SEC äußerten Bedenken hinsichtlich des Vorgehens der Kommission. Sie sind der Meinung, dass die Verkaufspraktiken von Impact Theory zwar besorgniserregend sind, aber nicht ausreichend, um den Fall in den Zuständigkeitsbereich der SEC zu ziehen. Die NFTs waren keine Unternehmensanteile und generierten keine Dividenden für die Käufer:innen. Auch deswegen dürfte der Fall nun mit einer Einigung ohne Betrugsvorwürfe beigelegt worden sein.

„Selbst wenn der Verkauf der NFTs unter die Definition des Howey-Tests fällt, stellt sich die Frage, ob dieser Fall eine Durchsetzungsmaßnahme rechtfertigt. Üblicherweise besteht bei Verstößen gegen die Registrierungspflicht die Möglichkeit eines Rückkaufangebots. Impact Theory hat bereits im Dezember 2021 und August 2022 ein Rückkaufprogramm angeboten und insgesamt Ether im Wert von 7,7 Millionen US-Dollar ausgezahlt. Es ist anzunehmen, dass auch andere Käufer ihre NFTs an das Unternehmen zurückverkaufen konnten“, heißt es seitens der SEC-Kommissäre Hester M. Peirce und Mark T. Uyeda.

Diese erste Durchsetzungsmaßnahme im Zusammenhang mit NFTs werfe größere Fragen auf, mit denen sich die SEC auseinandersetzen sollte, bevor weitere Fälle behandelt werden. Man müsse noch diskutieren, ob NFTs als Wertpapiere eingestuft werden sollten und welche Kriterien dabei zu berücksichtigen sind. Diese Diskussion sei relevant, da NFTs immer beliebter werden und große Geldsummen damit gehandelt werden. Es bleibt abzuwarten, wie die SEC in Zukunft mit ähnlichen Fällen umgehen wird und ob weitere Regulierungsmaßnahmen ergriffen werden.

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