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Infarm: Millionen-Investment für Indoor-Farmen im Supermarkt

Das deutsche Startup Infarm baut Gemüse und Kräuter in "Brutschränken" an © diephotodesigner.de
Das deutsche Startup Infarm baut Gemüse und Kräuter in "Brutschränken" an © diephotodesigner.de
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Salat, Kräuter und anderes Grünzeug dort züchten, wo es konsumiert wird – die Rede ist nicht vom Bauernhof im Dorf, sondern von Indoor-Farmen in Städten. Das Berliner Startup Infarm ist einer jener Player, die dieses Konzept in schnellen Schritten vorantreiben. Das schmeckt auch Investoren: In einer neuen Finanzierungsrunde haben LGT Lightstone (Investmentarm für Nachhaltiges des Fürstentums Liechtenstein), Hanaco, das schwedische Medienhaus Bonnier, Haniel aus Deutschland und Latitute aus London sowie bestehende Investoren wie Atomico insgesamt 143 Millionen Euro in das Berliner Unternehmen gepumpt.

Die Finanzierungsrunde hebt das Kapital, dass Infarm bis dato eingesammelt hat, auf mehr als 250 Millionen Euro. Den drei israelischen Gründern, Osnat Michaeli und die Brüder Erez und Guy Galonska, ist auch einiges gelungen. 2013 gestartet, bieten sie zweierlei an: Entweder stellen sie kleine, automatisch betriebene Hightech-Gewächshäuser in Supermärkten auf, damit dort frisches Basilikum, Koriander oder Minze bekommen können. Oder sie betreiben große Indoor-Farmen in Städten, wo sich verschiedene Abnehmer ihre Blattpflanzen holen können. Kartoffel oder Zwiebel, das funktioniert noch nicht mit den hydroponischen Systemen.

Das deutsche Startup Infarm baut Gemüse direkt im Supermarkt an

Platz, Wasser und Transport sparen

In Deutschland, aber auch im Ausland, springen immer mehr Supermärkte auf das Konzept auf, um ihren Kunden die frische Indoor-Ernte zu ermöglichen. Aldi Süd, Metro, Edeka und Kaufland sind Kunden, aber auch etwa Marks & Spencer in London, Albert Heijn in Amsterdam und Kroger in Seattle. Mittlerweile werden pro Monat eine halbe Million Pflanzen in zehn verschiedenen Ländern geerntet, und zwar während des ganzen Jahres und nicht nur dann, wenn Saison ist.

Infarm-Gewächshaus bei Aldi Süd. © Infarm
Infarm-Gewächshaus bei Aldi Süd. © Infarm

Das Versprechen von Infarm und anderen Playern der Vertical/Urban-Farming-Bewegung lautet, dass ihre Systeme Platz, Wasser und Transportkilometer sparen. Kritiker halten dagegen, dass die Systeme viel Energie verbrauchen, da ja mit künstlichem Licht gearbeitet wird statt mit Sonne. Infarm argumentiert, dass man bereits jetzt Strom zu 90 Prozent aus erneuerbaren Quellen beziehe und man anstrebe, ab 2021 komplett erneuerbare Energie zu verwenden.

Viel Konkurrenz auf der ganzen Welt

Die neue Investmentrunde, die noch auf bis zu 170 Millionen Euro anwachsen könnte, zeigt auch, dass das Rennen um die Marktführerschaft bei Vertical Farming teuer ist. Infarm ist noch nicht in die schwarzen Zahlen gekommen und hat etwa in den USA einige Konkurrenten. Plenty etwa beliefert mit seinem Gemüse mehrere Hundert Läden in Kalifornien und hat etwa 400 Millionen Dollar Investmentgelder gesammelt (u.a. von Amazon-Chef Jeff Bezos). In der Gegend um New York wiederum ist AeroFarms aktiv (Trending Topics berichtete), und mit Green Spirit Farms, BrightFarms oder Gotham Greens gibt es einige weitere Mitbewerber, die das Gewächshaus mit Hilfe von Daten und Sensoren für die Stadt optimieren.

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