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Innovation Map: Mit der Blockchain und Hyperpersonalisierung in die Daten-Ära

So könnte hyperpersonalisierte Werbung aussehen. Foto / Illustration: © zapp2photo / adobe.stock.com / WKO
So könnte hyperpersonalisierte Werbung aussehen. Foto / Illustration: © zapp2photo / adobe.stock.com / WKO

Die Welt dreht sich rasch weiter, in vielen Forschungsbereichen gelangen in den letzten Monaten und Jahren teils spektakuläre Durchbrüche – man denke an die Genschere CRISPR, KI wie OpenGPT oder DALL-E, autonome Fahrzeuge etwa im landwirtschaftlichen Bereich oder die Chancen, die Big Data schaffen wird. Nur: Geforscht wird rund um den Globus, mitunter ist es also gar nicht so einfach, über alle aktuellen Innovationen und vor allem die Neuheiten der nächsten Jahre auf dem Laufenden zu bleiben. Abhilfe schafft die neue Innovation Map der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die insgesamt 105 Ausblicke in die Zukunft bietet. Einer der Kernbereiche: Die angesprochenen Daten, denen die WKÖ sogar eine ganze Ära zuspricht.

Innovation Map: 105 Technologien für die Zukunft

In der Innovation Map werden insgesamt 23 dieser (kommenden) Daten-Technologien näher vorgestellt. „Unternehmen gestalten schon heute unsere Welt von Morgen. Dabei kommt es besonders auf das Erkennen und Nutzen von Trends, von neuen Geschäftsmöglichkeiten an“, sagt Florian Moosbeckhofer, der die Abteilung Innovation und Digitalisierung in der WKÖ leitet. „Wir unterstützen unsere Mitglieder am Weg in die Zukunft und fördern ein Future Mindset.“ Dazu gehört auch die Innovation Map: In einer kreisförmigen, interaktiven Grafik können Interessierte kostenlos quasi in die nächsten Jahre blicken und sehen, welche Technologien im Jahr 2035 unser Leben und unser Business prägen werden.

Erster Punkt: Die angesprochene „Daten-Ära“. Sie zeichnet etwa aus, dass von den Technologien erwartet wird , „dass sie in praktisch jeder Branche eine wesentliche Rolle spielen werden“. Bis 2035 können sich Daten auf viele Bereiche auswirken, heißt es von der WKÖ, von der öffentlichen Verwaltung über Wirtschaft und Gesetzgebung bis hin zu Umwelt- und Körperpflege. Die „Daten-Ära“ ist ein übergreifender Trend – er steht also in direkter Verbindung zu weiteren Innovationen, die wir im Laufe der nächsten Wochen näher vorstellen werden. Klar ist aber: Daten bringen nur dann etwas, wenn sie auch entsprechenden Output generieren. Viele der Technologien in diesem Bereich der Map sind am Weg zur Marktreife, einige Technologien haben diese bereits erreicht. Wir stellen nachfolgend die sechs interessantesten Punkte der „Daten-Ära“ der Innovation Map vor.

1. Non-Fungible Token

Kaum jemand ist im vergangenen Jahr nicht über die einzigartigen digitalen Kunstwerke gestolpert. War der Hype Anfang 2022 noch groß, verloren die NFTs über die Monate deutlich an Interesse – und darüber hinaus auch an Wert. Aber: Die Technologie ist funktionsfähig und zeigt einen beträchtlichen Marktwettbewerb unter den produzierenden Industrien. NFTs sind einzigartige digitale Gegenstände, die innerhalb der Blockchain verkauft, gehandelt und gespeichert werden können. Aufsehen erregte etwa der „Bored Ape Yacht Club“, eine Sammlung von 10.000 einzelnen NFTs – die teilweise für Millionenbeträge die Besitzer:innen wechselten.

Künftig könnte sich der Markt etwas verschieben: „Die Verwendung von nicht-fungiblen Tokens innerhalb des Gaming-Ökosystems wird immer beliebter. Sie löst ein grundlegendes Problem in Bezug auf das Eigentum an In-Game-Gütern. Wenn ein oder eine Spieler:in einen Gegenstand innerhalb eines bestimmten Spiels kauft, kann dieser Gegenstand, auch wenn er Geld kostet, nicht in den Besitz des oder der Käufer:in übergehen, denn wenn die Spielentwickler:innen beschließen, die Plattform einzustellen, gehen alle Gegenstände im Spiel verloren“, heißt es in der Innovation Map. Ist der Gegenstand hingegen in Form eines NFT in der Blockchain gespeichert, wird er zum echten Besitz des oder der Spieler:in und existiert auch außerhalb des Spiels weiter. Dazu gesellt sich die fortschreitende Digitalisierung von physischen Gütern. Ein Zukunftsmarkt? Ja, meint die WKÖ: „Nutzer:innen mit neuen Formen des Kaufs und Verkaufs solcher Gegenstände vertraut machen. Prestigeartikel, wie z. B. Luxusparfüms, werden in NFTs durch neuartige Kunstwerke kodiert, die aus Parfüms geschaffen und mit ihren physischen Gegenstücken verschmolzen werden. Diese NFTs werden Teil von groß angelegten Kampagnen sein, die eine begrenzte Einführung eines exklusiven Prestige-Artikels begleiten.“

2. Proof-of-Stake-Blockchain

Zuerst die Erklärung: Bei der „Proof-of-Stake-Blockchain“ handelt es sich um einen alternativen Konsensalgorithmus zum Proof-of-Work-Modell. Er verlässt sich auf Marktanreize anstelle von Rechenleistung, um Transaktionen zu verifizieren. Dadurch wird der Energieverbrauch reduziert und die Sicherheit in einer leichter zugänglichen und dezentralisierten Blockchain verbessert. Nachdem das „Mining“ von Krypto-Assets häufig sehr energieintensiv ist, liegen viele Hoffnungen in Proof-of-Stake – gibt es dort doch keine Miner, sondern Validatoren, die neue Blöcke prägen. „Zu den ersten Vorteilen des Einsatzes von Blockchains, die sich auf PoS stützen, gehören eine erhöhte Netzwerksicherheit in Kombination mit einer verbesserten Energieeffizienz“, heißt es in der Beschreibung in der Map. Verbesserungen bei der Geschwindigkeit von Blockchain-Konsensalgorithmen könnten etwa weitreichende Auswirkungen auf die Arten von Anwendungen haben, die auf dem Netzwerk laufen.

3. Hyperpersonalisierte Kommunikation

Personalisierte Inhalte für jede:n Nutzer:in – so lässt sich dieser Punkt sehr vereinfacht zusammenfassen. Die Verwendung einer Kombination aus Ad-Targeting, Verhaltenstracking, natürlicher Sprachverarbeitung und adaptiven Engagement-Skripten soll es ermögliche, Inhalte gezielt auf bestimmte Nutzer:innen und deren Bedürfnisse auszurichten. Das heißt, künftig könnte die Werbung zu den Interessent:innen passen. „Durch den Einsatz von KI und Deep-Learning-Algorithmen könnten Systeme je Nutzer:in hochangepasste Werbeschaltungen erstellen und im optimalen Zeitpunkt ausspielen. Durch Einsatz von Sensorik in verschiedensten Geräten können Vitaldaten der Nutzer:innen zur Anpassung der Werbeformen genutzt und Bedürfnisse besser eingeschätzt werden“, erklärt die Innovation Map. Inhalte werden also an die Nutzer:innen angepasst, im idealen Zeitpunkt und über verschiedenste Kanäle angezeigt.

Spannend könnte eine derartige Technologie etwa im Metaverse werden – immerhin lässt sich da auch die Werbung entsprechend einfach individualisieren. Wie weit die hyperpersonalisierte Kommunikation gehen kann und soll, wird wohl noch diskutiert werden müssen. So könnten mit einer entwickelten emotionalen KI Marken-Avatare ihren Tonfall an unterschiedliche Profile anpassen und so die Konversionsraten optimieren. Bedenken gibt es auch hinsichtlich der Privatsphäre oder einer möglichen Verstärkung bestehender Ungleichheiten.

4. Gestenerkennung

Gibt es das nicht bereits? An sich schon, Microsoft sorgte etwa mit seinem „Kinect“-System für etwas Furore. Allerdings: Durchsetzen konnte sich bislang kein System. Expert:innen sind sich aber sicher, dass das nicht mehr lange so bleibt – immerhin ist die Technologie fertig und zugelassen. In der Innovation Map wird die Gestenerkennung als eine „berührungslose Mensch-Computer-Schnittstelle, die menschliche Gesten als Befehle in Echtzeit über Wearables, Kameras, Sensoren, Ultraschallsignale oder Nah-Infrarot-Bilder erfasst und interpretiert“ beschrieben. Gekoppelt mit verschiedenen Geräten soll sie Benutzer:innen eine „immersive, nahtlose und natürliche Interaktion“ mit digitalen Inhalten bieten. Wichtig werden dürfte die Gestenerkennung vor allem für eine intuitivere Interaktion in digitalen Welten. Die Zukunftsperspektiven jedenfalls sind vielsprechend: „In der Zukunft könnte diese Technologie zur neuen Norm werden, um mit Geräten um uns herum zu interagieren, ohne Oberflächen zu berühren. Sie könnte sogar Zeiger und Tastaturen überflüssig machen, wenn sie mit Sprach- und Gesichtserkennungssystemen gepaart wird.“ Helfen soll dabei natürlich auch eine KI.

5. Blockchain-basierte Chamas

Der Begriff „Chamas“ ist bekannt? Falls nicht, hier eine Erklärung: Chamas sind informelle, community-basierte Mikrofinanzgruppen, die wirtschaftlich schwachen Gesellschaftsgruppen finanzielle Unterstützung gewähren. Chamas ermöglichen es den Mitgliedern, monatlich einen bestimmten Geldbetrag einzuzahlen, Kredite zu niedrigen Zinssätzen aufzunehmen, Dividenden zu verdienen und Investitionen zu tätigen. Die Vorteile der Blockchain gibt es auch hier: Nachweisbarkeit, Sicherheit, kaum Betrugsanfälligkeit. Künftig wäre aber etwa denkbar, dass Menschen mit Blockchain-basierten Chamas rasch Mikrokredite aufnehmen, etwa auch aus einer Community von Freunden. Für die Technologie spricht vor allem die damit einhergehende Transparenz, das große Wachstumspotenzial und vor allen Dingen die (staatliche) Unabhängigkeit.

6. Blockhain-Notar

Der Name ist Programm – nur, dass der Notar nur digital existiert. Im Prinzip handelt es sich hierbei um einen blockchain-basierten Dienst, der einen online verteilten Existenznachweis für jedes Dokument anonym sichert. Nutzer:innen erstellen gewissermaßen einen „digitalen Fingerabdruck“, der nicht kopierbar ist und keinerlei Rückschlüsse auf die Inhalte des Dokuments zulässt. So können Dokumente vor Manipulation geschützt und das Dateneigentum nachgewiesen werden, ohne dabei die enthaltenen Daten offenlegen zu müssen. Smart Contracts sind ja bereits im Kommen, gut möglich, dass der Blockchain-Notar bald den smarten Vertrag beglaubigt.

Darüber hinaus führt die Innovation Map der WKÖ noch zwei weitere Technologien an, die bereits Produktstatus erreicht haben: Sogenannte Aufmerksamkeits-Token und einen Blockchain-basierten Markt für Vorhersagen. Bei letzterem geht es um die Auswertung großer Datenmengen, um Ereignisse vorherzusagen. Aufmerksamkeits-Token wiederum sollen Nutzer:innen belohnen, wenn sie eine gewisse Zeit online waren oder Inhalte wiedergegeben haben.

Innovation Map: 105 Technologien, die dein Business in die Zukunft bringen

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