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Klimawandel: Städte werden deutlich heißer als bisher angenommen

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Jeder, der sich bereits im Hochsommer in der Stadt aufgehalten hat, wird die höheren Temperaturen zwischen Beton und Asphalt bereits gespürt haben. Der wissenschaftliche Beleg dazu wurde nun von Forschern aus Amerika, Kanada und Singapur erbracht. Laut einer aktuellen Studie, werden die Temperaturanstiege durch den fortschreitenden Klimawandel in den Städten deutlich höher ausfallen. Während die bisherigen Klimaprognosen sich auf die globalen Veränderungen bezogen, zeigen nun adaptierte Klimamodelle, dass in den Städten, bedingt durch die vielen Beton- und Asphaltflächen und höhere Emissionen, die Temperaturen bei hohen Emissionen bis Ende des Jahrhunderts um bis zu  4,4  Grad Celsius im Schnitt gestiegen sein könnten.   

Klimaprognosen für Stadtgebiete nicht zutreffend

Auf nur drei Prozent der Weltoberfläche wohnen im Moment mehr als 50% der Weltbevölkerung und bis 2050 voraussichtlich 70%, führen die Forscher in ihrer Studie aus. Trotzdem werden in den bisherigen Klimamodellen städtische Gebiete nicht dargestellt. Der Grund dafür liegt in der vergleichsweise geringen Fläche, welche die Städte ausmachen. Diese haben dadurch auf die in der Vergangenheit verwendeten global maßstäblichen Klimamodelle keine Auswirkungen. Somit sind Prognosen zu globalen Temperaturanstiegen in den nächsten Jahren für die Städte im Wesentlichen nicht zutreffend, führen die Forscher aus.

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„Städte sind voll von Oberflächen aus Beton und Asphalt, die mehr Wärme absorbieren und speichern als natürliche Oberflächen und andere biophysikalische Prozesse auf lokaler Ebene stören“, sagt Lei Zhao, Professor für Bau- und Umwelttechnik und Mitglied des National Center for Supercomputing Applications. „Die Einbeziehung dieser Arten von kleinräumigen Variablen in die Klimamodellierung ist entscheidend für das Verständnis des zukünftigen Stadtklimas. Einen Weg zu finden, sie in globale Modelle einzubeziehen, stellt jedoch eine große Herausforderung in Bezug auf Auflösung, Maßstab und Rechenleistung dar.“

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1,9 bis 4,4 Grad höhere Temperaturen in den Städten

 Unter Beachtung der städtecharakterisierenden Variablen kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass die Durchschnittstemperaturen in den Städten bei mittleren Emissionen bis 2100 um 1,9 Grad Celsius gestiegen sein könnten und bei hohen Emissionen um bis zu 4,4 Grad höher sein würden. Außerdem prognostizieren sie eine wachsende Trockenheit in den Städten. Auch belegen die Forscher, dass der Hitzeindex, in dem sowohl die Luftfeuchtigkeit als auch die Lufttemperatur mit reinspielt, schneller steigen wird und so der von den Menschen empfundene Hitzestress höher sein wird, als der zu messende Temperaturanstieg.

Großflächige grüne Infrastrukturmaßnahmen notwendig

Schon heute leiden die Menschen im Hochsommer unter den Hitzeinseln in den Städten. Gemäß des aktuellen Lancet Countdown, eine Studie welche das Voranschreiten des Klimawandels und die gesundheitlichen Folgen daraus jährlich darstellt, ist die Anzahl von Hitzetoten in den letzten 65 Jahren um 53% gestiegen. Allein in Deutschland sind der Studie zufolge 2018 mehr als 200 000 Todesfälle in Zusammenhang mit Hitze gezählt worden.

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Die Forscher aus Nordamerika und Singapur nennen in ihrer im Fachmagazin nature climate change veröffentlichten Studie  neben den Ergebnissen daher auch Maßnahmen, für die Anpassungen der Städte. „Unsere Ergebnisse unterstreichen den kritischen Bedarf an globalen Projektionen des lokalen Stadtklimas für klimaempfindliche städtische Gebiete“, sagte Zhao. „Dies könnte Stadtplanern die nötige Unterstützung geben, um Lösungen wie Eingriffe in die grüne Infrastruktur zu fördern, um den städtischen Hitzestress in großem Maßstab zu reduzieren.“ Dazu zählen Begrünungen von  städtischen Gebäuden und mehr Pflanzen in den Innenstädten. 

 

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