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Magna Steyr könnte nach Fisker-Debakel bald chinesische E-Autos herstellen

© Magna Steyr
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Wird die drohende Gefahr von EU-Zöllen chinesische Elektroautohersteller dazu bewegen, ihre Fahrzeuge direkt in Europa zu produzieren? Der österreichische Auftragsfertiger Magna Steyr bestätigt, dass mehrere chinesische OEMs diese Möglichkeit derzeit diskutieren. Magna Steyr, eine Tochtergesellschaft von Magna International mit Sitz in Graz, ist bekannt für die Produktion von Fahrzeugen wie der G-Klasse von Mercedes-Benz und dem Jaguar I-Pace.

Nachdem die Produktion des Fisker Ocean SUV aufgrund der Insolvenz des amerikanischen Autoherstellers gestoppt wurde, sucht Magna nun nach neuen Möglichkeiten, die freien Kapazitäten zu füllen. Neben der Vereinbarung mit INEOS zur Entwicklung und Produktion von Elektro-Offroad-Fahrzeugen ab 2026, könnten chinesische Elektroautohersteller eine weitere Option darstellen. Im Gerede sind Marken wie Nio, XPeng, Polestar, Zeekr und Aiways.

Insgesamt hat Magna als Gesamtfahrzeugfertiger bislang 33 verschiedene Modelle für 11 verschiedene OEMs produziert, heißt es seitens des Unternehmens. Magna Steyr in Graz ist nicht zu verwechseln mit Steyr Automotive (früher MAN Steyr), das vom österreichischen Unternehmer Siegfried Wolf übernommen wurde und am Standort Steyr für das schwedische Startup Volta Trucks produziert.

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Lokale Produktion als Antwort auf drohende Zölle

Roland Prettner, Präsident von Magna Steyr, erklärte während einer Medienveranstaltung im Grazer Werk, dass fast alle chinesischen Autohersteller, die Elektrofahrzeuge in Europa verkaufen, im vergangenen Jahr Kontakt aufgenommen hätten. Die Diskussionen über eine mögliche lokale Produktion seien noch im Gange. Prettner betonte, dass jeder dieser ausländischen Autohersteller „starkes Interesse“ an der Fertigungsexpertise von Magna gezeigt habe.

Die Überlegungen zur lokalen Produktion könnten eine Reaktion auf die drohenden Zölle sein, die die Europäische Union möglicherweise auf chinesische Elektrofahrzeuge erheben wird. Die EU hatte bereits im Herbst 2023 eine Untersuchung eingeleitet, um festzustellen, ob chinesische Autohersteller unfaire Subventionen erhalten. Als Antwort darauf drohte China im April mit Vergeltungszöllen in Höhe von 25% auf europäische Autohersteller und andere Branchen.

Magna Steyr: Kapazitäten für chinesische Elektroautos vorhanden

Laut Prettner stellen Kapazitätsengpässe für Magna Steyr kein Problem dar. Das Unternehmen produzierte im Jahr 2022 über 112.000 komplette Fahrzeuge inklusive Lackierung. Die Entscheidung, ob und in welchem Umfang Magna Steyr eine Rolle bei der lokalisierten Produktion chinesischer Elektrofahrzeuge für den europäischen Markt spielen wird, steht jedoch noch aus.

Während die USA bereits einen Zoll von 100% auf chinesische Elektrofahrzeuge erhoben haben, was den Markteintritt und Pläne für eine lokale Produktion in Nordamerika erschwert, bleibt die Situation in Europa noch offen. Viele chinesische Elektroautos werden bereits nach Europa geliefert und verkauft. Eine lokale Produktion könnte jedoch dazu beitragen, die Spannungen zwischen den beiden Märkten zu entschärfen. BYD etwa hat angekündigt, ein großes Werk in Ungarn zu errichten.

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